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11.03.1999 10:32

Diplomarbeit zu "schnellem Eis"

Roland Hahn Pressestelle
Fachhochschule Erfurt

    Diplomarbeit unterstreicht: Erfurt braucht Eisschnelllauf-Halle
    Erfolgreich hat am 10. März 1999 Dr. Günter Matter am Fachbereich Versorgungstechnik der Fachhochschule Erfurt seine Diplomarbeit zum Thema "Schnelles Eis - unverzichtbar für Sportstätten" verteidigt und damit sein Zweitstudium als Dipl-Ing. (FH) der Versorgungstechnik abgeschlossen. Die Prüfungskommission bescheinigte dem Prüfling eine "sehr reife Leistung".
    Der Thüringer Eissportverband hatte sich an die Hochschule gewandt, um Wege und Möglichkeiten einer Verbesserung der Trainings- und Wettkampfbedingungen in den Sportarten Eisschnelllauf, Eiskunstlauf, Eishockey und Eisstockschiessen untersuchen zu lassen. Dr. Matter hatte in seiner Diplomarbeit die Gleitfähigkeit von Sportgeräten in Abhängigkeit von der Eisqualität zu untersuchen, mögliche Faktoren aufzudecken und ihren quantitativen Einfluß zu ermitteln. Im Rahmen seiner Arbeit entwickelte er ein Funktionsmuster eines Tribometers zur Ermittlung von Haft- und Gleitreibungskoeffizienten.
    Maßgeblich für die vier Eissportarten ist neben der erforderlichen Eistemperatur vor allen Dingen die Beschaffenheit der Eisoberfläche. Diese wiederum wird neben der Viskosität des Wassers stark durch Fremdkörper in der Luft (Staub) und durch die Luftfeuchtigkeit beeinflusst. Diese Faktoren lassen sich nur in einer Halle entsprechend regeln.
    Während Erfurts Eissportler zur Weltspitze gehören und auswärts Rekordzeiten laufen, ist die Erfurter Eisschnelllaufbahn als Freiluftanlage ein Problem. Das Erfurter Eis gilt als sehr rauh: Staubpartikel bis hin zu Laub und kleinen Zweigen wirken nicht nur als Bremse zwischen Kufe und Eisoberfläche. Durch die Kristallisationskeime kann sich auch die Luftfeuchtigkeit sehr schnell als Reif auf der relativ glatten Oberfläche ablagern. Zudem beeinträchtigen die Luftbewegungen in der Freiluftanlage die Zeiten der Sportler nicht unerheblich.
    Auch wenn Günter Matters Diplomarbeit die seit Jahrzehnten bekannte Problematik des "schnellen Eises" nicht umfassend lösen konnte, so hat sie doch einzelne Wege und Möglichkeiten der Beeinflussung der Eisqualität aufgezeigt. Unter anderem hat er 16 weitere Projektvorschläge aufgeführt, in denen die Ergebnisse weitergeführt werden können bzw. in deren Richtung weiter geforscht werden sollte. Es sei auch durchaus denkbar, so Günter Matter am Rande, dass sich bei Fortführung der Arbeit patentwürdige Lösungskonzepte ergeben.
    Für Erfurt zeigt die Diplomarbeit die Notwendigkeit auf, dass die Erfurter Weltspitzensportler auf Ihrer Hausbahn auch Weltrekorde laufen könnten, wenn das Umfeld stimmt. Umfeld heißt in diesem Falle primär eine Eisschnelllauf-Halle mit der entsprechenden Technik. Dazu gehört nicht nur die Kältetechnik für die Eisbahn, sondern die gesamte Klima- und Belüftungstechnik bis hin zu einer leistungsfähigen Luftentfeuchtung, um künftig "schnelles Eis" für Erfurt zu garantieren.

    Betreuer der Diplomarbeit: Prof. Dr. Wilhelm Wienrich (Tel. 0361/ 6700432).


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Sportwissenschaft, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsergebnisse, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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