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12.01.2005 11:47

Moderne Physik für alle: Dortmunder Neutrino-Forschung bringt erste BVB-Flagge an den Südpol

Ole Lünnemann Referat Hochschulkommunikation
Universität Dortmund

    Ins ewige Eis führt der letzte Vortrag des Semesters in der Reihe "Zwischen Brötchen und Borussia - moderne Physik für alle". Für die "Jagd nach Geisterteilchen am Südpol" verlassen die Dortmunder Physiker ihren angestammten Platz am Samstag Vormittag und weichen am 20. Januar auf den frühen Donnerstag Abend aus - und das nicht ohne Grund: Ab 18.00 wird das Physikgebäude an der Otto-Hahn-Straße per Satellitenschaltung live mit einem dreiköpfigen Wissenschaftlerteam in der Antarktis verbunden. Die Dortmunder Forscher berichten über Stand der Arbeiten an "IceCube", dem größten Teleskop der Welt berichten, und sorgen dafür, dass das Motto "Einmal Borusse - immer Borusse" in Zukunft auch für den Südpol gilt. Die Zuschauer - unter ihnen auch Vertreter des Vereins - werden Zeuge sein, wie die erste schwarz-gelbe-Flagge im ewigen Eis gehisst wird. Trotz aller Fußballbegeisterung der Dortmunder Physiker kommt jedoch auch die Wissenschaft nicht zu kurz: Prof. Wolfgang Rhode zeigt in seinem Vortrag, welche ausgeklügelte Methoden die Wissenschaftler anwenden, um am Südpol Neutrinos beobachten zu können, von denen wichtige Erkenntnisse über die Entwicklung von Sternen und Galaxien so wie über die Geschichte des Kosmos erwartet werden.

    Physiker der Universität Dortmund beteiligen sich in der Amundsen-Scott-Station am geographischen Südpol am Aufbau von "IceCube", dem größten Teleskop der Welt. Mit diesem Teleskop soll nicht, wie gewöhnlich, das Licht aus Sternen und Galaxien betrachtet werden sondern Neutrinos, Teilchen der kosmischen Strahlung. Neutrinos sind elektrisch neutral. Sie erreichen die Erde wie das Licht gradlinig, ohne von kosmischen Magnetfeldern abgelenkt zu werden. Neutrinos können im Gegensatz zum Licht Materie leicht durchdringen. Während beispielsweise das Licht der Sonne nur von ihrer Oberfläche aus zu uns gelangen kann, werden Neutrinos aus dem Inneren der Sonne, also von dem Ort, an dem die Energie der Sonne durch Kernfusion erzeugt wird, beobachtet. Auch in der Umgebung von schwarzen Löchern werden Neutrinos produziert.
    Beim Durchgang durch Materie erzeugen Neutrinos Wolken von bläulichem Licht, die mit Lichtverstärkern nachgewiesen werden können. Diese Tatsache zwingt zum Bau eines ungewöhnlichen Teleskops. Es muss für den Nachweis der Lichtwolken durchsichtig sein und ein Volumen von einem Kubikkilometer besitzen, um ausreichend viele Neutrinos aufzuspüren. Daher wird das klare Eis des Südpols genutzt, um das Teleskop zu bauen. Zur Abschirmung gegen andere, unerwünschte Teilchen der kosmischen Strahlung wird es in einer Tiefe von 1,5 km bis 2,5 km unter der Eisoberfläche installiert.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften, Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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