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13.01.2005 13:06

Uni Mannheim: Wann ist ein Mann ein Mann?

Achim Fischer Abteilung Kommunikation
Universität Mannheim

    Auszeichnung für Habilitation des Mannheimer Literaturwissenschaftlers Stefan Horlacher

    "Wann ist ein Mann ein Mann?" lautet die immer noch aktuelle Frage von Herbert Grönemeyer. Ihr widmet sich auch der Mannheimer Anglist Stefan Horlacher in seiner Studie "Masculinities: Konzeptionen von Männlichkeit im Werk von Thomas Hardy und D.H. Lawrence". Horlacher weist darin nach, dass Männlichkeit selbst im Werk von traditionell als chauvinistisch eingeschätzten Autoren stark durch vermeintlich weibliche Attribute unterlaufen wird. Dafür erhielt er nun den Preis des Deutschen Anglistenverbandes für die beste Habilitationsschrift der letzten drei Jahre.

    "Die Literatur bietet Männern Antworten, die sich auch vor aktuellen Fragen nicht zu verstecken brauchen", fasst Horlacher seine Untersuchung zusammen. "Nicht selten entsprechen die Problemstellungen und Lösungsmöglichkeiten dieser Romane sogar modernsten Ansätzen in der Geschlechterforschung. Diese gehen davon aus, dass Männlichkeit und Weiblichkeit weniger biologisch vorgegeben sind, als vielmehr von jedem Menschen immer wieder entworfen werden müssen." Horlacher schließt daraus, dass die Grenze zwischen den Geschlechtern schon immer im Fluss und stets neu zu konstruieren war.

    Nach Horlacher zeigt sich dies nicht nur in der Literatur, sondern auch in Werbung, Musik- und Filmindustrie, die eine Vielzahl von Idolen liefern und den Mann von heute vor die Frage stellen, was für ein Mann er sein will und wie er mit der Vielzahl von männlichen und weiblichen Rollenmustern umgeht. Horlacher zieht Parallelen zu Spielfilmfiguren wie Rambo oder dem Terminator, die Muster von Männlichkeit vermitteln und Identifikation ermöglichen. Damit geht für Horlacher auch ein Erwartungsdruck einher, der die Erfolge von Viagra und Schönheitschirurgie bei Männern erklärt.

    Für den Deutschen Anglistenverband hat die Habilitation, mit der der Weg zu einer Professur eröffnet ist, ein gesellschaftlich relevantes Thema aufgegriffen. Wie Professor Ansgar Nünning aus Giessen in seiner Laudatio betonte, kommt Horlachers Arbeit aufgrund ihrer großen Originalität eine Signalwirkung für das Fach Anglistik zu. Horlacher ist zur Zeit als Hochschuldozent am Anglistischen Seminar der Universität Mannheim tätig, nachdem er bereits in Mannheim studierte und 1997 promovierte.

    Weitere Informationen:
    HD Dr. Stefan Horlacher
    Anglistisches Seminar
    Universität Mannheim
    Tel. 0621/181- 2353/2357
    horlacher@phil.uni-mannheim.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Sprache / Literatur
    überregional
    Forschungsergebnisse, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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