bdvb-Präsident Prof. Dr. Franz Peter Lang stellt Forderungen an ein besseres Verständnis zwischen Wissenschaft und Wirtschaft
Deutsche Wissenschaftler sind heute eher im Ausland erfolgreich, und Unternehmen bekennen offen, dass sie mit ausländischen Forschungsstätten besser zusammenarbeiten können als mit deutschen Hochschulen. Unser verstaatlichtes Hochschulsystem hat hierzu in starkem Maße beigetragen. Denn es hat Lehrer und Forscher über Generationen hin in bequemer Abhängigkeit von staatlichen Zuwendungen gehalten und sie der Notwendigkeit zur Einwerbung von Drittmitteln weitgehend enthoben.
Vor allem die Wirtschaftswissenschaften haben sich auf diese Weise von relevanten Fragestellungen der Wirtschaft entfernt. Symptomatisch hierfür ist die Tatsache, dass von Studierenden Praktika verlangt werden, während Hochschullehrer auf ihrem Werdegang keinerlei Praxisnachweis benötigen. Wo Praxisferne eine Tugend ist, können fruchtbare Praxiskontakte nicht zustande kommen.
Die aus einem solchen Umfeld erwählten Selbstverwaltungsorgane der Wissenschaft müssen zwangsläufig die Ferne zur Wirtschaft noch potenzieren. Evaluation als Mittel zur Qualitätssicherung ist eine gute Sache, allein es kommt auf die zugrunde gelegten Kriterien an. Als Mindestanforderungen sollten Kriterien wie Praxisorientierung, berufliche Erfahrungen und gute Kontakte zur Wirtschaft zu der Zahl wissenschaftlicher Publikationen hinzutreten. Unter dem Aspekt der Forschungskooperation müssen die Hochschulen darüber hinaus ihre Beziehungen zur Wirtschaft vertrauensbildend durch die aktive Einbeziehung von Praktikern in Lehre und Forschung, durch Partnerschaften mit Unternehmen und durch gezielte Förderung von Ausgründungen forschungsintensiver Bereiche stärken.
Nur so kann sich die Mentalität unserer Forscher in der Breite ändern und zu einem besseren Verstehen zwischen Wirtschaft und Universitäten beitragen. Nehmen wir uns ein Beispiel an zahlreichen Kollegen aus den Ingenieur- und Naturwissenschaften. Sind sie doch häufig gut mit der Wirtschaft verdrahtet und gründen ihre wissenschaftlichen Aktivitäten auf einen für beide Seiten ertragreichen Austausch.
Kontakt:
Bundesverband Deutscher Volks- und Betriebswirte e.V. (bdvb)
Dr. Arno Bothe
Tel. 0211-372332
Email: info@bdvb.de
http://www.bdvb.de - weitere Ausführungen im Editorial von bdvb-aktuell 87
Prof. Dr. Dr.h.c. mult. Franz Peter Lang, Präsident des bdvb
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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