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17.01.2005 18:00

Damit Stiften einfacher wird

Axel Burchardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Ernst-Abbe-Institut für Stiftungswesen als An-Institut der Universität Jena gegründet

    Jena (17.01.05) 1889 gründete Ernst Abbe in Jena die Carl-Zeiss-Stiftung und setzte damit als erster Unternehmer in Deutschland grundlegende Elemente der später so genannten "sozialen Marktwirtschaft" um. Seine innovative, Epoche machende Auffassung des Stiftungsgedankens wird in Jena bis heute hochgehalten. Ihr fühlt sich auch das Ernst-Abbe-Institut für Stiftungswesen verpflichtet, das von der Ernst-Abbe-Stiftung Jena gegründet worden ist. Am Montag (17.01.) unterzeichneten der Rektor der Friedrich-Schiller-Universität Prof. Dr. Klaus Dicke, der Thüringer Kultusminister Prof. Dr. Jens Goebel als Vorsitzender des Stiftungsvorstandes und Prof. Dr. Olaf Werner als Geschäftsführender Direktor des Institutes den Kooperationsvertrag.

    Das Ernst-Abbe-Institut für Stiftungswesen ist als ein An-Institut fest an die Jenaer Universität gekoppelt. "Die Friedrich-Schiller-Universität ist damit die erste in Deutschland, an der ein Institut dieser Prägung angesiedelt ist", betont Rechtswissenschaftler Werner. Neben diesem neuen Institut für Stiftungswesen existiert bereits das Institut für Arbeits- und Sozialrecht als An-Institut der Jenaer Alma Mater. "An-Institute schaffen gerade in Zeiten finanzieller Engpässe des Staates wichtige Strukturen, um eine Konzentration von Know-how zu schaffen und Kompetenzen an der Universität zu binden, die wir uns sonst vielleicht so nicht leisten könnten", begrüßt Rektor Dicke die Gründung.

    Ziel des neuen Institutes ist es, Fragen des Stiftungswesens nicht allein unter juristischem Aspekt zu beleuchten, sondern interdisziplinär. Dies wird durch die Zusammenarbeit von Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlern, die u. a. durch Prof. Dr. Kurt-Dieter Koschmieder als stellvertretendem Institutsdirektor vertreten sind, deutlich. Kenntnisse der ökonomischen und betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen von Stiftungen sind für das moderne Stiftungswesen unerlässlich. "Das Jenaer Institut soll Basis für ein Kompetenzzentrum in Stiftungsfragen werden", unterstreicht Werner, "sowohl für Thüringen als auch mit überregionaler Ausstrahlung". "Wir wollen potenzielle Stifter beraten und deren Stiftungsgründung, was einer Existenzgründung ähnelt, fachlich begleiten", ergänzt Koschmieder. Thüringen und die neuen Bundesländer haben nach Meinung der Experten noch erhebliches freies Potenzial für Unternehmens- und private Stiftungen. Wie Ernst Abbe mit der Gründung der Carl Zeiss-Stiftung als Unternehmensträger diese Rechtsform für neue Wege genutzt hat, will das Institut das Stiftungswesen für das neue Jahrhundert gestalten und vorbereiten sowie Formen für den Einsatz dieser juristischen Person entwickeln - national und international. Darüber hinaus wird das Institut "klassische" Forschungsarbeit auf dem Gebiet des Stiftungswesens leisten, unter anderem Dissertationsthemen vergeben und Gutachten anfertigen, sagt Instituts-Mitarbeiterin Dr. Ulrike Kilian.

    Die Forschungsergebnisse der neuen Jenaer Institution sollen in die Lehre an der Universität einfließen. Geplant ist, ein Ausbildungsmodul zum Stiftungsrecht zu erarbeiten, das es bisher deutschlandweit nicht als Studienangebot gebe, so Werner. Vorlesungen, Seminare und Sommerkurse als Weiterbildungsangebote sollen in Jena etabliert werden. "In dieser Form profitiert die Universität direkt vom Ernst-Abbe-Institut für Stiftungswesen", sagt Rektor Dicke.

    "In Zeiten knapper öffentlicher Kassen wird es immer wichtiger, alternative Geldquellen für die Bildung und Forschung zu erschließen", betont der Stiftungsrechts-Experte Werner. Das neue unabhängige Institut habe da mehr Möglichkeiten, an andere Stiftungen und potenzielle Stifter heranzutreten. Erste Anfragen, die Kompetenz der Jenaer Akteure für wissenschaftliche Studien zu nutzen und der Universität damit Drittmittel zu beschaffen, gebe es bereits.

    Der Bezug zu den Jenaer Stiftungstraditionen sei mit der Namensgebung für das Institut nicht zufällig gewählt, sagte Werner. "Ernst Abbe war mit seinem Stiftungsmodell seiner Zeit um vieles voraus." Programm des Instituts ist es, "ebenso innovativ wie der berühmte Jenaer Wissenschaftler und Unternehmer zu sein", nennt Prof. Koschmieder diese hohe Qualität als Ziel, auf die das Institut setzt.

    Kontakt:
    Dr. Ulrike Kilian
    Ernst-Abbe-Institut für Stiftungswesen an der Universität Jena
    Carl-Zeiß-Straße 3, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 942520
    Fax: 03641 / 942102
    E-Mail: stiftungsinstitut@recht.uni-jena.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

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