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11.03.1999 00:00

Informations- und Kommunikationswirtschaft in Nordrhein-Westfalen

Claudia Braczko Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut Arbeit und Technik

    Nur wenige Standorte profitieren direkt - Chancen für strukturschwache Regionen mit Ausbau der Infrastruktur für die informationstechnische Modernisierung aller Branchen

    Die Informations- und Kommunikationswirtschaft gilt als die Wachstumsbranche der Zukunft schlechthin. In Nordrhein-Westfalen ist dieser Sektor mit mehr als 210 000 Beschäftigten inzwischen zu einer wichtigen Größe in der regionalen Wirtschaftsstruktur geworden.

    Die zentralen Standorte der IuK-Wirtschaft sind bereits verteilt - sie konzentrieren sich entlang der Achse von Bonn über Köln, Düsseldorf bis Essen, hinzu kommt Ostwestfalen-Lippe. Diese starken Medienregionen bilden Produktionskluster, die auch für neu in den Markt einsteigende Medienunternehmen besonders attraktiv sind, die Nachzüglerregionen haben trotz der in jüngster Zeit verstärkten wirtschafts- und strukturpolitischen Anstrengungen wenig Chancen, sich als IuK-Region profilieren zu können. Das geht aus einer Studie hervor, die das Institut Arbeit und Technik (IAT/Gelsenkirchen) im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung jetzt erstellt hat.

    Auch wenn der große Boom ausbleibt, gibt es wichtige Aspekte, die für den Ausbau der IuK-Wirtschaft besonders auch in den strukturschwachen Regionen sprechen. Wachstumschancen liegen etwa in der Ansiedlung standardisierter Funktionen wie Call-Centern und Hardware-Produktion, wobei diese Einzelaktivitäten nicht als Basis für sich selbst verstärkende regionale Wachstumsimpulse angesehen werden können.

    Aus strukturpolitischer Sicht wichtigster Aspekt ist die Ausstattung mit Basisfunktionen für die Anwendung, Wartung und Pflege der Telekommunikations-Netze und -Dienste. Diese Infrastruktur bietet wesentliche Voraussetzungen für die informations-technische Modernisierung aller Wirtschaftszweige innerhalb einer Region. "Gerade auch für die Regionen, die nur wenig von den direkten Impulsen der IuK-Wirtschaft profitieren, ist das eine Herausforderung, die nicht zu lange hinausgezögert werden darf", raten die IAT-Wissenschaftler Jürgen Nordhause-Janz und Dr. Dieter Rehfeld.

    Dringender Handlungsbedarf besteht auch bei der Qualifizierung, um die Beschäftigungspotentiale dieses Wirtschaftsbereichs nutzen zu können. Zwar sind die hohen Beschäftigungshoffnungen, die noch vor wenigen Jahren in die IuK-Wirtschaft gesetzt wurden, zu relativieren. Neuere Untersuchungen gehen davon aus, das im Zeitraum 1995 bis 2010 rund 153 000 neue Arbeitsplätze in der deutschen IuK-Wirtschaft entstehen werden, das entspricht einer Wachstumsrate von 0,8 Prozent oder 10.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen pro Jahr.

    Wie die betrieblichen Recherchen im Rahmen der IAT-Studie ergaben, besteht in den Unternehmen der nordrhein-westfälischen IuK-Wirtschaft jedoch durchaus ein starker Arbeitskräftebedarf. Insbesondere in den informatiknahen Berufsbereichen ist der Markt "leergefegt", nicht zuletzt wegen der überdurchschnittlichen Arbeitskräftenachfrage der neuen Telekommunikationsanbieter. Die Personalengpässe im Informatikbereich könnten sogar den Boom der Branche stoppen. Die Frage nach der Verfügbarkeit qualifizierten Personals aus den akademischen und nichtakademischen Bereichen ist damit zu einer Schlüsselfrage für die zukünftige Entwicklung der Branche geworden.

    Für weitere Fragen steht Ihnen zur Verfügung:
    Jürgen Nordhause-Janz:
    Durchwahl: 1707-118
    Dr. Dieter Rehfeld
    Durchwahl: 1707-268


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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