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18.01.2005 11:51

Chemikerinnen erörtern Karrierechancen

Dr. Renate Hoer Abteilung Öffentlichkeitsarbeit
Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.

    Bei seinem diesjährigen Get-Together am 18./19. Februar 2005 in Seeheim-Jugenheim bei Darmstadt wird der Arbeitskreis Chancengleichheit in der Chemie (AKCC) der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) eine positive Bilanz seiner bisherigen Tätigkeit ziehen können. Nach der noch nicht endgültig abgeschlossenen Auswertung einer GDCh-Umfrage lehren und forschen an deutschen Hochschulen im Fach Chemie mittlerweile immerhin 20 C4-Professorinnen und 35 C3-Professorinnen. Die Gesamtzahl der Chemieprofessoren und -professorinnen (C4, C3) liegt bei etwa 830. Damit stieg der Anteil der Professorinnen in der Chemie auf 6,6 Prozent. Über alle Fächer betrachtet, liegt er bei über 12 Prozent. Weitere wichtige Themen des AKCC-Treffens sind Hilfestellungen für arbeitslose Chemikerinnen und günstigere Voraussetzungen Lebenspartnerschaften mit Doppelkarrieren.

    Während an den Hochschulen eine erfreuliche Entwicklung eingesetzt hat (2002 gab es nur 22 C3-Chemieprofessuren für Frauen), sind erfolgreiche Karrieren in der Industrie für Chemikerinnen nach wie vor eher die Ausnahme. Aber es gibt sie, die gut ausgebildeten, beruflich engagierten und erfolgreichen Frauen. Sie haben, wenn sie mit einem Mann zusammenleben, selten (und im Gegensatz zu Männern) einen Partner mit niedrigerem Bildungsniveau, mit Teilzeitarbeit oder ohne berufliche Beschäftigung. Sie haben vielmehr zumeist einen ebenso gut ausgebildeten, beruflich engagierten und erfolgreichen Partner. Sie bilden ein DCC, ein "dual career couple", ein Paar mit Doppelkarriere.


    "Die Chancen von DCCs wurden von Arbeitgebern noch viel zu wenig erkannt und im Gegensatz zu anderen Ländern ist die Bereitschaft in Deutschland, Paare im "Doppelpack" zu beschäftigen, noch gering ausgeprägt", sagt Professor Dr. Andrea Abele-Brehm, Sozialpsychologin an der Universität Erlangen-Nürnberg, die vom AKCC nach Seeheim-Jugenheim eingeladen wurde. "Ein solches Paar könnte für ein Unternehmen eine Idealbesetzung sein: Beide wären hoch motiviert und glücklich, eine solche Konstellation in Zeiten der Globalisierung, der Flexibilisierung und der hohen räumlichen Mobilitätsanforderungen zu finden. Die viel gepriesene Work-Life-Balance wäre besser erzielbar."

    Doch die Realität sieht anders aus. Die Partner arbeiten an verschiedenen Orten, die Wochenendbeziehungen nehmen zu, Ehen brechen auseinander, Partnerschaften bleiben kinderlos. Der Zusammenhang, dass mit zunehmender Bildung die Kinderzahl schrumpft, tritt verstärkt zu Tage. Der AKCC will auf seinem Zusammentreffen über Lösungsmöglichkeiten und Perspektiven diskutieren.

    Der AKCC will sich künftig aber auch verstärkt der arbeitslosen Chemikerinnen annehmen. Dazu die AKCC-Vorsitzende, Dr. Marion Hertel: "Über arbeitslose Chemikerinnen gibt es keine Statistik - wohl auch deshalb, weil ein hoher Prozentsatz zwar Arbeit sucht, aber kein Arbeitslosengeld bezieht. Wir wollen versuchen, die arbeitslosen Chemikerinnen regional und bundesweit zu vernetzten, sie ggfs. aus der Isolation holen, Erfahrungsaustausch über Weiterbildung, Behörden, Förderprogramme zu ermöglichen und eine Plattform zu bieten, auf der sich gemeinsame Aktivitäten entwickeln können:"

    Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gehört mit rund 27000 Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie hat 25 Fachgruppen und Sektionen, darunter den Arbeitskreis Chancengleichheit in der Chemie (AKCC), der im Jahre 2000 gegründet wurde, mit 160 Mitgliedern. Der AKCC befasst sich u.a. mit den Themen Frauen im Beruf, Vereinbarkeit von Beruf und Familie und Mädchenförderung.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Gesellschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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