Technik und Wissenschaft bestimmen unsere Lebenswelt durchgängig. Zugleich wurde die Romantrilogie "Der Herr der Ringe" von John Ronald Reuel Tolkien zum beliebtesten Buch in Deutschland gekürt. Passt das zusammen? Auf einem Symposium des Internationalen Zentrums für Kultur- und Technikforschung der Universität Stuttgart (IZKT) werden vom 27. bis zum 29. Januar Vertreter mehrer wissenschaftlicher Disziplinen und Länder diesem Phänomen nachgehen. Bei der von Prof. Dr. Hans Ulrich Seeber organisierten Veranstaltung diskutieren Anthropologen, Ethnologen, Historiker, Literaturwissenschaftler und Philosophen, warum sich in der modernen, entzauberten Welt magische Motive in den künstlerischen Produktionen so hartnäckig behaupten.
Denn in der Literatur und Kultur unserer wissenschaftlich und technologisch geprägten Gesellschaft ist die Magie nicht verschwunden - im Gegenteil. Romane, die ein aus der magischen Tradition stammendes Repertoire nutzen, sind beliebter denn je. Die Entkoppelung der engen Verbindung von Magie, Technik und Literatur, wie man sie noch in der Renaissance-Kultur beobachten kann, hat die Magie nicht zum Verschwinden gebracht. Nicht-szientifische Weltbilder von der Romantik bis zum magischen Realismus und zur zeitgenössischen Unterhaltungsliteratur bedienen sich des magischen Repertoires. Auch Science Fiction wurde als Inszenierung und Einlösung technischer Träume gedeutet, die in der Magie ihren Ursprung haben. Es stellt sich die Frage, ob das magische Denken nicht nur eine Vorstufe des modernen Denkens ist, sondern auch die Rückseite der Verwissenschaftlichung bildet, so dass eine Wechselwirkung zwischen diesen Weisen der Weltdeutung besteht.
Eröffnet wird die Veranstaltung am Donnerstag, den 27. Januar um 18.00 Uhr im Senatssaal der Universität in der Keplerstraße 7. Nach Grußadressen des Direktors des IZKT, Prof. Georg Maag, sowie des Dekans der Historisch-Philosophischen Fakultät Prof. Wolfram Pyta und des Organisators, Prof. Hans Ulrich Seeber, wird der Shakespeare-Spezialist Prof. Andreas Höfele aus München einen Auftaktvortrag in englischer Sprache über das vormoderne Verhältnis von Magie, Kunst und Wissenschaft halten.
Informationen zum Programm des Symposiums, das in der Geschwister-Scholl-Str. 24, Haus A (Casino) stattfindet, unter: http://www.uni-stuttgart.de/izkt
Kontakt:
Prof. Dr. Hans Ulrich Seeber, Institut für Literaturwissenschaft
Tel. 0711/121-3101, Fax 0711/121-3094
nel@ilw.uni-stuttgart.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Philosophie / Ethik, Religion, Sprache / Literatur
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).