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18.01.2005 18:33

Jährlich 78.000 Kinder im Krankenhaus wegen "Erkältung": PID-ARI.net auf der Spur von Deutschlands Krankmacher Nr. 1

Petra Giegerich Kommunikation und Presse
Johannes Gutenberg-Universität Mainz

    Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit füllen sich im Herbst und Winter die Kinderstationen der Krankenhäuser mit kleinen Patienten, die unter Bronchitis, Atemnot, Lungenentzündung oder anderen schweren Begleiterscheinungen einer Atemwegsinfektion leiden. Schätzungsweise 78.000 Kinder müssen laut Forschungsnetzwerk PID-ARI.net jedes Jahr in Deutschland ins Krankenhaus wegen schwerer "Erkältung" oder - wie Fachleute sagen - tiefer Atemwegsinfektion. Die Medizin hat heute zwar gute Möglichkeiten zu helfen, meist werden jedoch "blind" die Symptome behandelt. Erreger, Infektionswege und mögliche Vorbeugungsmaßnahmen bleiben unbekannt. PID-ARI.net möchte das ändern und sucht dafür weitere Geldgeber.

    Seit 1996 sind die Wissenschaftler des Netzwerkes PID-ARI.net den Übeltätern auf der Spur. Mit einem weltweit einzigartigen Test können sie heute alle bekannten "Erkältungs"-Erreger aufspüren, insgesamt 19. Geschaut wird nur nach Viren und Bakterien, die nicht ständige "Untermieter" in unseren Atemwegen sind. Wird also einer der 19 Erreger nachgewiesen, macht er auch krank. Zu rund 70% verursachen Viren die Infektionen, Antibiotika helfen daher nur selten.

    Häufigste Verursacher schwerer Atemwegsinfektionen in Deutschland nach Ergebnissen von PID-ARI.net sind:

    - RS-Viren (respiratory syncytial virus),
    - Rhinoviren,
    - humane Metapneumoviren,
    - Influenza-A-Viren und
    - Parainfluenzaviren.

    Viele Viren bilden die "Grippewelle"
    Welche Erreger aktuell aktiv sind, wird das ganze Jahr über mindestens wöchentlich auf der Website http://www.pid-ari.net veröffentlicht. Für 9 Erreger hat das Forschungsnetzwerk bereits Daten aus 8 Jahren. Neben der echten Virusgrippe (Influenza) tragen noch mehrere andere Erreger zur jährlichen Erkältungswelle bei. PID-ARI.net kann für einige dieser Erreger, wie z.B. RSV, schon heute recht genau vorhersagen, wann die nächste Infektionswelle zu erwarten ist. Besonders gefährdete Kinder können dadurch besser geschützt werden. Seine Ergebnisse helfen auch, vorhandene und zukünftige Impfstoffe optimal einzusetzen.

    Gelder gesucht
    PID-ARI.net erforscht die häufigste Krankheit, an der Menschen überhaupt erkranken. Jede neue Erkenntnis kommt praktisch der gesamten Bevölkerung zugute. Das Netzwerk wird bis zum Frühjahr 2005 durch das Bundesforschungsministerium finanziert. Es kann seine Arbeit aber nur fortsetzen, wenn es weitere öffentliche und private Sponsoren findet. Interessenten können sich wenden an:

    Netzwerkkoordinator
    Dr. Josef Weigl
    Pädiatrische Infektiologie, Kinderklinik
    Schwanenweg 20
    24105 Kiel
    Tel.: 0431- 5971678
    Fax: 0431-597 1680
    weigl@pediatrics.uni-kiel.de

    Netzwerksprecher
    Prof. Dr. Heinz-J. Schmitt
    Pädiatrische Infektiologie Kinderklinik
    Langenbeckstr. 1
    55101 Mainz
    Tel. 06131-175033
    Fax: 06131-175662
    HJSchmit@mail.uni-mainz.de


    Weitere Informationen:

    http://www.pid-ari.net


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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