idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
19.01.2005 12:04

HU auf der Grünen Woche

Heike Zappe Kommunikation, Marketing und Veranstaltungsmanagement
Humboldt-Universität zu Berlin

    Mit Demonstrationen, Vorführungen, Verkostung und Beratungen stellt die Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät der Humboldt-Universität auf der Internationalen Grünen Woche vom 21.-30.1.05 in Berlin Lehr- und Forschungsthemen und ihr Studienangebot vor.

    Stand 108 in Halle 3.2, Messe Berlin, Messedamm 22
    - Posterpräsentation von aktuellen Forschungsvorhaben
    - Studienberatung täglich von 10 - 12 Uhr
    - Demonstration, Vorführung, Beratung zu ausgewählten Lehr-/ Forschungsthemen:
    21. - 23.1.05 Einsatzmöglichkeiten von Biogasschlamms auf Ackerland
    Trenntoiletten - Düngestoffen aus geteilten Abwasserströmen
    dip stick® - Bedarfsgerechte Wasserversorgung von Pflanzen
    24.1.05 Einsatz von Diatomeenerden gegen Balkon- und Gartenschädlinge
    Vegetative Vermehrung von Pflanzen im Zierpflanzenbau
    25.1.05 Asiatische Gemüsearten - eine Bereicherung des Speisezettels
    Einheimisches Wildobst (Videopräsentation)
    26.1.05 Krankheitserreger, Schädlinge und Nützlinge
    - Betrachten von Schädlingen und Nützlingen im Lichtmikroskop
    - Pflanzenpathogene Pilze und Mykotoxine
    27. - 28.1.05 Verbesserungen der Lebensmittelqualität tierischer Produkte
    - weiße Mäuse als Modelltiere
    29.1.05 Verkostung neuer Lebensmittel
    30.1.05 Prämierte Poster: Soziale Stellung von Frauen in Entwicklungsländern

    Stand 222 in Halle 4.2, Messedamm 22 (Gemeinschaftsstand "Green Research")
    Darstellung der Struktur der LGF und Präsentation der Studienmöglichkeiten
    Die Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät hat die Schwerpunkte ökonomische Transformationsprozesse, Qualitätssicherung sowie (peri-)urbaner Land- und Gartenbau. Sie bietet u.a. die Bachelorstudiengänge Agrar- und Gartenbauwissenschaften sowie die Masterstudiengänge Ländliche Entwicklung, Internationale Agrarwissenschaften, Agrarökonomik, Nachhaltige Landnutzung, Fischwirtschaft, Garten-, Pflanzenbau- und Nutztierwissenschaften an.

    Öffnungszeiten:
    21.1.2005 9.00 - 13.00 Uhr nur Fachbesucher, ab 13 Uhr allgemeines Publikum
    22.1.- 27.1.2005 9.00 - 18.00 Uhr
    28.1.2005 "Lange Nacht" 9.00 - 21.00 Uhr
    29.1. - 30.1.2005 9.00 - 18.00 Uhr

    Bitte beachten Sie die ausführlichen Projektbeschreibungen unten.

    Informationen Dr. Martina Bandte
    Telefon [030] 3147 1199, -39 (Sekr.)
    e-mail martina.bandte@agrar.hu-berlin.de

    Die Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät präsentiert sich auf der Grünen Woche mit folgenden Projekten:

    21. bis 23. Januar 2005, Forschungsprojekte des Instituts für Pflanzenbauwissenschaften

    - Landwirtschaft ist Energiewirtschaft
    Dass die Landwirtschaft mit Abstand der größte Primärenergieproduzent auf der Welt ist, bestreitet niemand. Exponentiell entwickelt sich gegenwärtig die Erzeugung technischer Energie aus organischen Stoffen, die Biogas, Biodiesel und technischem Alkohol. So entsteht Biogas bei der Vergärung verschie-denster organischer Materialien unter Luftabschluss. Ursprünglich war die in der Tierhaltung anfallende Gülle Ausgangsstoff, heute werden zunehmend andere organische Primärsubstanzen oder Abfälle zugesetzt.
    Die Anlage der FRIWEIKA Weidensdorf in Sachsen arbeitet als Monosubstratanlage mit Abfällen aus der Kartoffelverarbeitung. In einem mehrjährigen Forschungsprojekt prüfen Wissenschaftler der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät der HU die Einsatzmöglichkeiten des Biogasschlamms auf Ackerland im Rahmen einer nachhaltigen Agrarproduktion. Neben ersten Ergebnissen wird auch ein Biogasversuchsreaktor des Institut für Agrartechnik Bornim e.V. vorgestellt.

    - Düngestoffe aus Trenntoiletten
    Der überwiegender Teil unseres Kulturlandes wird zur Produktion von Nahrungsmitteln genutzt. Nachhaltige Landnutzung ist nur möglich, wenn es gelingt, Stoffströme in Kreisläufe zu lenken. So konnte für die Elemente Stickstoff, Kalium und Phosphor der Nährstoffkreislauf bisher nicht geschlossen werden, da menschliche Ausscheidungen in die Kanalisation gelangen und nachfolgend in Klärwerken ungenutzt abgebaut oder mit dem Klärschlamm verbrannt werden. Eine sichere Nutzung von Klärschlämmen in der Landwirtschaft ist wegen ihrer Schadstoffbelastung nicht zu empfehlen, tw. verboten.
    Um eine Vermischung der wertvollen Pflanzennährstoffe mit Schadstoffen aus dem Abwasser zu verhindern, können Urin und feste Fäkalstoffe in Trenntoiletten separat gesammelt werden. Im Auftrag des Kompetenz-Zentrums Wasser Berlin erarbeitet ein Forschungsprojekt die Nutzungsmöglichkeiten von Düngestoffen aus geteilten Abwasserströmen in der Landwirtschaft. Dazu werden Urin und Fäkalien aus entsprechend umgerüsteten Gebäudekomplexen in und um das Klärwerk Stahnsdorf auf Versuchsfelder der Universität ausgebracht. Neben der Düngewirkung wird bei den Untersuchungen die Bodenbiologie, die Emissionen klimarelevanter Treibhausgase bei der Ausbringung der Düngestoffe sowie die potenzielle Gefahr durch Arzneimittelrückstände erhoben und bewertet.

    - Bedarfsgerechte Wasserversorgung von Pflanzen
    Eine bedarfgerechte individuelle Bewässerung der Einzelpflanzen eines Bestands war Grundlage der Forschungskooperation zwischen den Unternehmen dip GmbH Ellenfeld und Waterman GmbH sowie dem Fachgebiet Ökologie der Ressourcennutzung, die zur Entwicklung eines Feuchtefühlers im Stick führte. Nach dem Prinzip eines Hygrometers wird dabei ohne elektrische Energie die Bewässerungsmenge und -zeit je nach Bodenfeuchte und Witterungsbedingungen gesteuert und orientiert sich somit am Pflanzenbedarf. So bleibt bei Regenwetter das Bewässerungsventil geschlossen. Da das neue Tropfbewässerungs-System mit sehr niedrigem Wasserdruck präzis arbeitet, können die dip stick® mit sehr dünnen Schläuchen direkt an ein Wassergefäß, wie eine Regentonne oder Zisterne, angeschlossen werden. Dem unterschiedlichen Wasserverbrauch von verschieden großen Pflanzen oder ungleichen Standortbedingungen wird automatisch entsprochen.
    Der dip stick® ist als fertiges Set sowohl für den Haus- und Kleingärtner als auch zur Bewässerung im Erwerbsgartenbau kommerziell zu erwerben. Die Funktionsweise beruht auf der physikalischen Eigenschaft einer Spezialfaser, die rund um den Bewässerungsstick läuft. Die Faser besteht aus einem Polymer, das auf Feuchtigkeit reagiert und sich bei Trockenheit zusammenzieht und so die Bewässerung auslöst. Mit dem dip stick® lassen sich Pflanzen, Stauden, Sträucher und Bäume bewässern. Er eignet sich für den Einsatz für Kübelpflanzen, für Gemüse im Freiland, für neu gepflanzte Bäume und Sträucher als Anwachshilfe und zur gezielten Bewässerung im Obstbau, in Kleingärten und der Landwirtschaft.

    24. bis 26. Januar 2005, Forschungsprojekte des Instituts für Gartenbauwissenschaften

    - "Einsatz von Diatomeenerden gegen Balkon- und Gartenschädlinge" (24. Januar)
    Diatomeenerde (DE) wird im Vorratsschutz als alternatives, physikalisch wirkendes Insektizid verwendet. Die Wirkung der DE lässt sich auf eine Beschädigung der Insektenkutikula durch Absorption und Adsorption von Lipiden zurückführen; für den Menschen sind die DE gesundheitlich unbedenklich.
    Da hohe relative Luftfeuchte die Wirksamkeit herabsetzt, war ein Einsatz der Präparate im Freiland bisher nicht erfolgreich. Mit der Entwicklung neuer Formulierungen - DE-Partikel werden durch die Zugabe von hochdisperser synthetischer Kieselsäuren hydrophobisiert - kann bis zu einer rel. Luftfeuchtigkeit von 75% eine insektizide Wirkung erzielt werden.
    Unterschiedliche Insekten stehen in Schaugläsern zur Ansicht zur Verfügung, DE liegt zum anfassen bereit. Die Einsatzmöglichkeiten der DE diskutieren wir gerne mit Ihnen.

    - "Vegetative Vermehrung von Pflanzen im Zierpflanzenbau"
    Zierpflanzen lassen sich generativ und vegetativ vermehren. Welche Vermehrungsform gewählt wir, richtet sich nach der Pflanzenart und nach dem Verwendungszweck. Ausgehend von den Forschungsschwerpunkten des Fachgebiets Zierpflanzenbau werden ausgewählte vegetative Vermehrungsmethoden demonstriert.
    Von besonderer Bedeutung ist die in-vitro-Vermehrung von Zierpflanzen. Diese Methode wird kommerziell zur Massenvermehrung genetisch einheitlichen Pflanzenmaterials sowie zur Eliminierung von Pathogenen eingesetzt und ist ein bedeutendes Werkzeug in der Pflanzenzüchtung.
    Aber auch die Vermehrung durch Kopf,- Teil- oder Blattstecklinge, Teilung, Kindel, Okulation, Steckholz, Zwiebelschuppen oder Brutknollen sind gebräuchliche Methoden zur vegetativen Vermehrung von Pflanzenmaterial. Die Bewurzelung von Stecklingen kann über die Applikation von Hormonen beschleunigt werden.
    - Darstellung verschiedener Vermehrungsformen,
    - Demonstration von benötigten Werkzeugen und Materialien,
    - Vorführung von ausgewählten Methoden.

    - "Asiatische Gemüsearten - eine Bereicherung des Speisezettels" (25. Januar)
    Asiatische Restaurants sind weit verbreitet, doch werden dort die typischen Gemüsearten oft nicht angeboten. Hier werden einige Gemüsearten vorgestellt sowie Poster und Videofilme aus den typischen Anbaugebieten gezeigt. Es werden Fragen zur Kultivierung und Verwendung von Fruchtgemüse (z.B. Schlangenbohnen), Blattgemüse (z.B. Wasserspinat) und Gewürzgemüse (z.B. Perilla) beantwortet.

    26. Januar 2005, "Einblicke in die Phytomedizin"
    - Biologische Bekämpfung an ausgewählten Beispielen
    Biologische Verfahren zur Schädlingsbekämpfung sind mittlerweile anerkannte Maßnahmen und werden zunehmend in der Praxis als alternative Ergänzung zur Anwendung chemischer Präparate genutzt. Bei diesen biologischen Verfahren werden lebende Organismen (einschließlich Viren) mit dem Ziel eingesetzt/gefördert, die Populationsdichten oder Auswirkungen von Schädlingen und Krankheitserregern soweit zu vermindern, dass der wirtschaftliche Schaden weitgehend reduziert wird.
    Unter dem Begriff "Nützling" werden natürliche Gegenspieler von Schädlingen und Krankheitserregern zusammengefasst. Zu den natürlichen Feinden von Pflanzenschädlingen gehören vor allem Spinnentiere und Insekten. Die meisten Nützlinge gehören zum Stamm der Gliederfüßer, aber auch andere Wirbellose und Mikroorganismen, wie Nematoden, Bakterien und Pilze sowie Viren können im Rahmen der biologischen Bekämpfung eingesetzt werden.
    - Betrachten Sie Schädlinge und Nützlinge im Lichtmikroskop
    a) Gemeine Spinnmilbe (Tetranychus urticae) - Raubmilbe (Phytoseiulus persimilis)
    b) Kalifornischer Blütenthrips (Frankliniella occidentalis) - entomopathogener Pilz
    Verticilium lecanii
    - Wir informieren Sie zum Einsatz von Nützlingen in Klein- und Hausgärten

    - Phytopathogene Pilze und Mykotoxine
    Zahlreiche Pilzarten sind wirtschaftlich bedeutende Krankheitserreger an unseren Kulturpflanzen. Einige von ihnen, wie Pilzarten der Gattungen Fusarium (Bild), können bei parasitären Befall in den Ernteprodukten (Getreidekörnern) sekundäre Stoffwechselprodukte bilden, die eine toxische Wirkung gegenüber Tieren und Menschen haben. Diese Stoffwechselprodukte können Mykotoxikosen verursachen.
    Über pflanzenschädigende Pilzarten dieser Gattung werden anschaulich Informationen - einschließlich deren Mikroskopie - gegeben und deren Bedeutung als Krankheitserreger unserer Kulturpflanzen sowie als Mykotoxinbildner dargestellt.

    27. bis 28. Januar 2005, Forschungsprojekte des Instituts für Nutztierwissenschaften
    Das Fachgebiet Züchtungsbiologie und molekulare Genetik des Instituts für Nutztierforschung stellt seine aktuellen Forschungsarbeiten auf der Grünen Woche vor. Unter Einsatz modernster molekulargenetischer Methoden sollen messbare Verbesserungen der Lebensmittelqualität tierischer Produkte erzielt werden.
    Hohe Leistung einerseits und hohe Qualität andererseits dürfen nicht im Widerspruch zueinander stehen, so die Forschungsmaxime. Hierbei spielen Mäuse als Modelltiere eine besondere Rolle, denn an ihnen können wichtige Züchtungsziele, wie der Fettgehalt des Fleisches, fast ebenso gut untersucht werden wie an den Nutztieren selbst.


    Weitere Informationen:

    http://www.gruenewoche.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Tier / Land / Forst
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).