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15.03.1999 16:04

Wird die Arbeitswelt von morgen neu definiert?

Dipl.-Ing. Mario Steinebach Pressestelle und Crossmedia-Redaktion
Technische Universität Chemnitz

    Wird die Arbeitswelt von morgen neu definiert?
    Internationale Expertengruppe "Zukunft der Arbeitsgesellschaft" berät Unternehmen

    Die Arbeitszeit hat sich in den letzten 140 Jahren fast halbiert: Betrug sie Mitte des 19. Jahrhunderts noch etwa 70 Stunden in der Woche, so sind es heute 35 bis 40 Stunden - je nach Tarifvertrag. Dienten die Arbeitszeitverkürzungen vor zehn Jahren der Humanisierung der Arbeit, so sollen sie heute Arbeitsplätze sichern. Dennoch ist derzeit weltweit ein Drittel der erwerbsfähigen Bevölkerung arbeitslos. Auch in Deutschland erreichte die Arbeitslosigkeit in der Nachkriegsgeschichte immer wieder Höchststände, und eine gesellschaftspolitische Lösung ist bis jetzt nicht in Sicht. Zur Zeit gibt es in der Bundesrepublik offiziell 4,45 Millionen Erwerbslose.

    "Deshalb brauchen wir dringend eine praktikable beschäftigungswirksame Arbeitszeitgestaltung", fordert Marion Sager von der Professur Arbeitswissenschaft der Technischen Universität Chemnitz. Die 29jährige Wissenschaftlerin ist seit vergangenem Jahr Mitglied der Arbeitsgruppe "Zukunft der Arbeitsgesellschaft". Gemeinsam mit neun weiteren Experten aus der Schweiz, Österreich und Deutschland ist sie in dieser Arbeitsgruppe der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft Ansprechpartner für die Unternehmen, die ein optimales Arbeitszeitmanagement anstreben. Wege dafür gibt es viele: Ob nun eine flexible Verteilung der Arbeitszeit als Ersatz für Überstunden den gewünschten Erfolg bringt oder beispielsweise neue Schichtmodelle - die richtigen Tips geben die Experten erst nach einer umfangreichen Analyse im jeweiligen Unternehmen. Von einer bedingungslosen Übernahme von Modellen, welche in anderen Unternehmen irgendwo auf der Welt funktionieren, raten Marion Sager und ihr Chef, Prof. Hartmut Enderlein, dringend ab: "Arbeitszeitsysteme müssen auf die Spezifik jedes einzelnen Unternehmen angepaßt sein, um den entsprechenden Nutzen zu bringen", meint Frau Sager. Die Chemnitzerin will auf dem Gebiet der Arbeitszeitgestaltung ihre Doktorarbeit anfertigen. Mal sehen, ob es ihr gelingt, die Arbeitswelt von morgen neu zu definieren.

    Kontakt: Arbeitsgruppe "Zukunft der Arbeitsgesellschaft", Dipl.-Ing., Dipl.-Wirtsch.-Ing. Marion Sager, TU Chemnitz, Professur Arbeitswissenschaft, Telefon 03 71 5 31-53 07.

    Stichwort: Gesellschaft für Arbeitswissenschaft e.V.

    Die Gesellschaft für Arbeitswissenschaft (GfA) wurde 1953 gegründet und hat heute über 600 Mitglieder. Sie vereint Arbeitswissenschaftler aus Lehre, Forschung und Praxis. Gemeinsames Anliegen ist die Förderung der Arbeitswissenschaft - also der Analyse und Gestaltung von Arbeitsprozessen unter Berücksichtigung der technischen, organisatorischen und sozialen Bedingungen der Arbeit. Die GfA widmet sich dabei unter anderem Fragen des Arbeits- und Gesundheitschutzes sowie Aspekten der sozialen Angemessenheit und der technisch-wirtschaftlichen Rationalität der Arbeit. Durch einen Beratungs- und Informationspool unterstützt die Arbeitsgruppe "Zukunft der Arbeitsgesellschaft" der GfA nicht nur in Deutschland Unternehmen, die Beschäftigungen sichern und neue Arbeitsplätze schaffen wollen.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Maschinenbau, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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