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16.03.1999 08:42

Entsteht für Migäne ein Schmerzgedächtnis im Gehirn?

Dr. Wolfgang Hirsch Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Jena. Den Zusammenhang zwischen chronischen Schmerzen und einem ,Schmerzgedächtnis' im Gehirn wollen Klinische Psychologen an der Universität Jena jetzt in einem Grundlagen-Projekt erforschen. Prof. Dr. Wolfgang H. R. Miltner und seine Mitarbeiterin Dipl.-Psych. Jennifer Dillmann suchen dafür junge Migräne-Patienten unter 35 Jahren, die im Labor an einer Testreihe mit elektroenzephalographischen (EEG-) Messungen mitwirken.

    "Wir können den Patienten mit einer psychologischen Beratung bei ihren Problemen ein wenig helfen", verspricht Jennifer Dillmann, "außerdem vergüten wir natürlich den zeitlichen Aufwand." Migräne-Patienten, die an dem Projekt mitwirken wollen, melden sich bitte unter der Rufnummer 03641/945155 oder 945140. Alle Anrufe werden na-türlich vertraulich behandelt.

    Als Migräne bezeichnet man anfallartige Kopfschmerzen, die mit Übelkeit, erhöhter Lärm- und Lichtempfindlichkeit einhergehen und Stunden oder mitunter sogar Tage andauern können. Eine einheitliche Standardtherapie gibt es bislang auch deshalb nicht, weil die Ursachen für die Krankheit nicht sicher aufgeklärt sind. Jennifer Dillmann: "Den meisten Patienten bleibt nur eins: Schmerzmittel nehmen, Augen zu, sich ins Bett legen und warten, bis es vorbei ist."

    Auslöser für die immer wiederkehrenden Schmerzen können Streß, Nahrungsmittelallergien, Monatsregel oder Genußmittelmißbrauch sein. Erbliche Anlagen und Durchblutungsstörungen in den Kapillargefäßen des Gehirns scheinen als Ursache ebenfalls in Frage zu kommen.
    Die Jenaer Psychologen wollen nun herausfinden, ob sich bei Migräne-Patienten durch die wiederkehrenden akuten Schmerzschüben ein ,Schmerzgedächtnis' entwickelt. Um diese Annahme zu überprüfen, sollen die Patienten in mehreren Testreihen untersucht werden. Möglicherweise könnten sich aus den Erkenntnissen auch neue Therapieansätze ergeben, hofft Dillmann.

    Friedrich-Schiller-Universität
    Referat Öffentlichkeitsarbeit
    Dr. Wolfgang Hirsch
    Fürstengraben 1
    07743 Jena
    Tel.: 03641/931031
    Fax: 03641/931032
    e-mail: h7wohi@sokrates.verwaltung.uni-jena.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
    regional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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