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20.01.2005 09:55

Dr. Leopold-Lucas-Preistrager des Jahres 2005: Yosef Hayim Yerushalmi, New York

Michael Seifert Hochschulkommunikation
Eberhard Karls Universität Tübingen

    Der mit 40.000 Euro dotierte Dr. Leopold-Lucas-Preis wird im Jahre 2005 dem Historiker Prof. Dr. Yosef Hayim Yerushalmi verliehen, Salo Wittmayer Baron Professor of Jewish History an der Columbia University New York. Die diesjährige Preisverleihung wird am 10. Mai 2005, um 17.15 Uhr, im Festsaal der Eberhard Karls Universität stattfinden.

    Yosef Hayim Yerushalmi wurde 1932 in New York geboren, studierte an der Yeshiva University und am Jewish Theological Seminary und wurde 1966 an der Columbia University promoviert. Er ist Ehrendoktor des Jewish Theological Seminary of America, des Hebrew Union College, der Universitäten Haifa und München sowie der École Pratique des Hautes Études, Paris.

    Die wissenschaftlichen Arbeitsgebiete reichen von der biblischen Zeit bis in die Gegenwart, die beiden herausragenden Forschungsfelder sind die Geschichte der Juden in Spanien und Portugal im 17. und 18. Jahrhundert und die Geschichte der Psychoanalyse. Für das letztere Gebiet steht das ungemein anregende Werk "Freuds Moses", in dem sich Yerushalmi als subtiler Kenner Sigmund Freuds und der Situation im Wien seiner Zeit erweist. Die historische Hermeneutik des Preisträgers erschließt sich in seinem bekanntesten Werk "Zachor: Erinnere Dich!", in dem Yerushalmi die in der biblischen Zeit begründete und für die jüdische Geschichte bis heute grundlegende Kultur des Erinnerns und Vergegenwärtigens entfaltet.

    Der Dr. Leopold-Lucas-Preis würdigt alljährlich hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Theologie, der Geistesgeschichte, der Geschichtsforschung und der Philosophie. Er ehrt dabei insbesondere Persönlichkeiten, die zur Förderung der Beziehungen zwischen Menschen und Völkern wesentlich beigetragen und sich durch Veröffentlichungen um die Verbreitung des Toleranzgedankens verdient gemacht haben. Zu den bisherigen Preisträgern gehören namhafte Wissenschaftler wie Karl Rahner, Paul Ricoeur, Raimund Popper, Michael Walzer und Michael Theunissen, Repräsentanten des religiösen Lebens wie Tenzin Gyatso, der 14. Dalai Lama oder der polnische Erzbischof Henryk Muszynski, sowie der Kultur und Politik wie Léopold Sédor Senghor, der frühere senegalesische Staatspräsident, und Richard von Weizsäcker. Preisträger des letzten Jahres war der syrische Philosoph Sadik J. Al-Azm.

    Die Auszeichnung wurde 1972 von dem am 9. Juli 1998 verstorbenen Generalkonsul Franz D. Lucas, ehemals Ehrensenator der Eberhard-Karls-Universität, zum 100. Geburtstag seines in Theresienstadt umgekommen Vaters, des jüdischen Gelehrten und Rabbiners Dr. Leopold Lucas gestiftet. Die Evangelisch-theologische Fakultät vergibt den Preis alljährlich im Namen der Universität Tübingen.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Philosophie / Ethik, Psychologie, Religion
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
    Deutsch


     

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