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20.01.2005 14:51

Bielefelder Soziologen entwickeln Konzept für Innovationen in der Bankenaufsicht

Dr. Gerhard Trott Medien und News
Universität Bielefeld

    Im Institut für Weltgesellschaft der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld ist jetzt ein Forschungsprojekt angelaufen, das sich mit den Konsequenzen der Baseler Eigenkapitalvereinbarung (Basel II) für die Banken beschäftigt. Im Zentrum des von der Volkswagen-Stiftung mit 213 000 Euro geförderten Projektes der Bielefelder Soziologen Torsten Strulik und Helmut Willke steht dabei die Frage, in welcher Form Bankenaufsicht und Banken künftig zusammenarbeiten, um Risiken im Finanzsystem frühzeitig zu erkennen und Krisen zu vermeiden.

    "Die Debatte über die Konsequenzen von Basel II in Deutschland ist bislang fast ausschließlich mit Blick auf Kreditnehmer aus der mittelständischen Wirtschaft geführt worden", zeigt Torsten Strulik, Privatdozent und Heisenberg Stipendiat an der Universität Bielefeld, den veränderten Blickwinkel des Projekts auf. Dabei stelle Basel II auch für die Banken und nicht zuletzt auch für die Politik eine große Herausforderung dar, über deren Auswirkung bisher verlässliches Wissen fehle.

    "Auch Banken müssen mit der Einführung von Basel II noch detaillierter offen legen, wie sie die Risiken von Kreditausfällen, Konjunkturschwankungen oder Missmanagement im eigenen Haus absichern wollen", erläutert Helmut Willke, Professor für "Staatstheorie und Global Governance" an der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld, den Kern der neuen Aufgaben in den Banken. Gleichzeitig sei dann die Bankenaufsicht nach Basel II dazu angehalten, das Risikomanagement in den Banken individuell zu prüfen und zu bewerten.

    "Betriebswirtschaft und Finanzwissenschaft haben sich bisher vor allem mit Modellen zur Risikomessung und mit Strategien zur Effizienzsteigerung beschäftigt. Wir wollen stattdessen untersuchen, wie Banken, Bankenaufsicht und Politik bei der Einführung von Basel II voneinander lernen können", unterstreicht Torsten Strulik die soziologische Perspektive. Dabei werde man nicht allein die Prozesse in Deutschland, sondern in vergleichender Weise auch die Entwicklungen in den Vereinigten Staaten analysieren. "Das Finanzsystem ist heute so global wie kaum ein anderer Wirtschaftszweig", verweist Helmut Willke auf die Notwendigkeit einer international angelegten Forschung. Nur durch einen Vergleich mit Erfolgen und Hindernissen in anderen Staaten könne man die Herausforderungen in Deutschland angemessen bewerten und dann erfolgversprechende Lösungen aufzeigen.

    Bis zum Ende des Jahres 2006 werden die Bielefelder Wissenschaftler dafür Interviews mit Experten in Deutschland, den Vereinigten Staaten, aber auch in Großbritannien, Kanada und Italien führen und an ausgesuchten Forschungsinstituten Dokumente und Stellungnahmen auswerten und ihre Ergebnisse und Empfehlungen dann der Volkswagen-Stiftung und der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen.

    Kontakt und weitere Informationen: Universität Bielefeld, Fakultät für Soziologie, Prof. Dr. Helmut Willke, Telefon 0521/106-3868, E-Mail: helmut.willke@uni-bielefeld.de, Matthias Kussin, Telefon 0521/106-4223, E-Mail: matthias.kussin@uni-bielefeld.de.


    Bilder

    Das Foto zeigt (v.l.): Matthias Kussin (wissenschaftlicher Mitarbeiter), Torsten Strulik (Projektleiter), Jan Hendrik Quandt und Helmut Willke (Projektleiter).
    Das Foto zeigt (v.l.): Matthias Kussin (wissenschaftlicher Mitarbeiter), Torsten Strulik (Projektlei ...
    Foto: Pressestelle Uni Bielefeld
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Das Foto zeigt (v.l.): Matthias Kussin (wissenschaftlicher Mitarbeiter), Torsten Strulik (Projektleiter), Jan Hendrik Quandt und Helmut Willke (Projektleiter).


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