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20.01.2005 17:07

Erfolgreiches Jubiläum: Zehn Jahre nach der Gründung hören 100.000 Menschen den Campus-Report

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Campus-Report feiert Geburtstag - Gemeinsames Projekt der Universitäten Heidelberg, Mannheim, Karlsruhe und Freiburg in Zusammenarbeit mit Radio Regenbogen - Erfolg trotz anfänglicher Widerstände - Zehn Jahre nach der Gründung verfolgen rund 100.000 Hörer die täglichen Sendungen über Neuigkeiten aus den vier badischen Universitäten - Unterstützung durch die Landesanstalt für Kommunikation - "Wir haben noch lange nicht genug!"

    Vor zehn Jahren schlug das Projekt noch Wellen bis in den Landtag - heute erreicht der Campus-Report tagtäglich etwa 100 000 Hörer zwischen Rhein-Main-Dreieck und Zürich. Am Erfolg der Radiosendung, die am 10. Januar 1995 erstmals über den Äther ging, zweifelt deshalb schon lange niemand mehr. Ganz im Gegenteil erfreut sich die anspruchsvolle, aber doch lebendig gestaltete Berichterstattung aus Wissenschaft und Forschung seit langem größter Beliebtheit. Und das hätte Mitte der 90er Jahre nun wirklich kaum einer erwartet, wie Dr. Michael Schwarz, Pressesprecher der Universität Heidelberg, versichert. "Natürlich hielten wir das Projekt von Anfang an für eine gute Idee - sonst hätten wir es ja auch gar nicht angegangen. Trotzdem waren wir alle, die dieses Joint venture auf den Weg brachten, sehr nervös", erinnert er sich.

    "Das war alles Neuland für uns - aber nicht, weil wir keine Erfahrung mit dem Hörfunk gehabt hätten. Es war vielmehr so, dass es solch eine institutionelle Kooperation zwischen mehreren Hochschulen und einem kommerziellen Radiosender einfach noch nicht gab - und deshalb auch keine Erfahrungswerte, auf die wir hätten zurückgreifen können", erzählt Michael Schwarz, der bis heute verantwortlich ist für die Beiträge der Ruperto Carola.

    Tatsächlich war die Zusammenarbeit zwischen den vier badischen Hochschulen in Heidelberg, Karlsruhe, Mannheim und Freiburg sowie Radio Regenbogen ein Novum - und sie rief zahlreiche Kritiker auf den Plan. Denn von Anfang an kamen Bedenken auf, ob derart unterschiedliche Partner zueinander passen würden, gab es gewisse Zweifel, ob die Beiträge professionell genug wären und hinsichtlich des Stils der Berichterstattung mit dem Format des in Mannheim beheimateten privaten Radiosenders harmonieren würden. Denn mit einem rein akademischen Jargon, der - voller Fachtermini - aus dem Elfenbeinturm der Wissenschaften berichtet, sollten die Hörer auf keinen Fall bedient werden. "Statt dessen war es von Anfang an unser Anspruch, mit kurzen, prägnanten Beiträgen über interessante Forschungsgebiete oder neue Entwicklungen in der Hochschulpolitik zu berichten", betont Michael Schwarz. "Erst nach einigen Sendungen war allen Beteiligten klar, dass wir ein anspruchsvolles Niveau hatten - und auch auf Dauer würden halten können."

    2500ster Beitrag im Visier

    Längst sind solche Befürchtungen kaum mehr als eine nette Anekdote, hat der Campus-Report - der eigentlich unter dem offiziellen Namen "Uni-Radio Baden" firmiert - doch bereits seinen 2500sten Beitrag im Visier. "Bis zum Sommer wird es soweit sein", freut sich Nils Birschmann, langjähriger Redakteur der Sendung. "Dabei ist die Konstanz der Beiträge sicherlich einer der größten Vorteile der Sendung, die im Schnitt 100 000 Hörer erreicht - die übrigens nicht nur in Deutschland wohnen, sondern auch aus der Schweiz stammen. Die Leute wissen, dass sie vom Campus-Report anspruchsvoll und seriös aus den verschiedensten Bereichen der Forschung informiert werden - ohne dass das langweilig sein müsste", erklärt der ehemalige Radio Regenbogen-Mitarbeiter das Erfolgsrezept der Sendung. "Dabei gab es aber in den letzten Jahren natürlich auch echte Höhepunkte - wie der Nobelpreis für den Physiker Wolfgang Ketterle", erinnert sich Nils Birschmann an die Ereignisse jenes Oktobers 2001. Wolfgang Ketterle, ehemaliger Mitarbeiter des Physikalisch-Chemischen Instituts der Ruprecht-Karls-Universität, erhielt den Physik-Nobelpreis - und sorgte damit in der Neckarstadt für einen gehörigen Trubel. So gratulierte Rektor Prof. Dr. Peter Hommelhoff mit den Worten: "Der Nobelpreis an Wolfgang Ketterle ist auch eine große Ehre und Anerkennung für die Universität Heidelberg", während bei Radio Regenbogen in aller Eile das Programm geändert wurde.

    "Eigentlich wäre Heidelberg an diesem Tag - die vier Universitäten wechseln sich mit den Beiträgen immer ab - gar nicht dran gewesen. Und trotzdem kam nach der Meldung über den Nobelpreis von den Kooperationspartnern sofort grünes Licht für einen Heidelberger Sonderbeitrag über Professor Ketterle. Das war sicherlich einer der Höhepunkte der letzten zehn Jahre", erinnert sich Nils Birschmann an jene Sternstunde universitärer Berichterstattung.

    Für die öffentlich-rechtlichen Sender war Campus-Report eine Kampfansage

    Dabei war der Campus-Report von Anfang an kein Programm von Studenten für Studenten - wie beispielsweise "RadioAktiv", das Campusradio für die Hochschulen in Mannheim und Heidelberg - sondern ein Instrument der Öffentlichkeitsarbeit. "Wir richten uns mit Themen aus der Heidelberger Wissenschaftslandschaft an alle interessierten Hörer - und passen gleichzeitig in das lebendige Programmformat von Radio Regenbogen", fasst Michael Schwarz zusammen. Jedoch sollte man hierbei nicht vergessen, dass die öffentlich-rechtlichen Sender dieses Vorhaben vor zehn Jahren als regelrechte Kampfansage verstanden. "Als wir anfingen, gab es durchaus harsche Kritik - nicht nur seitens des damaligen SDR, der uns vorwarf, mit unserem Projekt das höchstrichterlich festgeschriebene duale Rundfunksystem der Republik zu unterminieren", erinnert sich der Pressesprecher der Ruperto Carola. "Bis in den Stuttgarter Landtag hinein schlug unser Projekt Wellen."

    "Staatsfunk" war der Vorwurf der Kritiker

    Als Aufhänger der Kritik diente den Gegnern des Campus-Reports unter anderem die Tatsache, dass die redaktionelle Verantwortung bei den Universitäten liegt. "Staatsfunk" war der Vorwurf, und: "Wo kämen wir hin, wenn jeder Theaterdirektor sein eigenes Radio betreiben würde". Jedoch dürfte auch die Sorge um die Monopolstellung der Öffentlich-Rechtlichen eine Rolle gespielt haben.

    Landesanstalt für Kommunikation war von Anfang an starker Partner

    "Ein starker Partner in diesem Zusammenhang war hierbei von Anfang an die LfK, die den Universitäten zu mehr Medienkompetenz verhelfen wollte und zudem die Chance sah, das Programm von Radio Regenbogen anspruchsvoller zu gestalten", betont Michael Schwarz die Verdienste der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg, die nicht nur für die Frequenzvergabe verantwortlich ist. "Bis heute ist es so, dass Radio Regenbogen die senderechtliche Verantwortung gegenüber der LfK trägt - während wir, also die Universitäten, für die Inhalte der einzelnen Beiträge Sorge tragen."

    Und die sind so facettenreich wie die Welt der Wissenschaften selbst. So wurde beispielsweise in den vergangenen Wochen und Monaten von der Erforschung der Rückenschmerzen ebenso berichtet wie von studierenden Spitzensportlern, hyperaktiven Kindern oder dem Alltag Heidelberger Forscher im ewigen Eis. "Das Uni-Radio Baden - oder eben der Campus-Report, wie man ja gemeinhin sagt - profitierte in all den Jahren von der Vielfalt der wissenschaftlichen Disziplinen, die nicht nur in Heidelberg beheimatet sind", betont Michael Schwarz. "Damit lassen sich ohne Probleme die einzelnen Beiträge füllen, so dass an jedem Werktag eine Sendung aus einem der vier Universitätsstandorte über den Äther gehen kann."

    Ganz generell erzeugte auch der Campus-Report an sich - übrigens schon lange vor der ersten Sendung - großes Interesse in den Medien, wie zahlreiche Zeitungsartikel und Agenturmeldungen bezeugen. Schwarz ist noch immer ein gutes Stück überrascht, was in den vergangenen zehn Jahren erreicht wurde. "Wenn man bedenkt, was für Schwierigkeiten wir am Anfang zu bewältigen hatten, freut einen so ein Jubiläum natürlich noch mehr. Daneben sind es aber auch die Hörer selbst, die uns in unserer Arbeit bestätigen. Immerhin müssen wir uns im ganz alltäglichen Kampf um die Gunst des Publikums behaupten. Gerade universitäre Themen mit einem gewissen 'human touch' bekommen sehr viele positive Hörerrückmeldungen. Und das zeigt uns am allerbesten, dass wir vor zehn Jahren die richtige Entscheidung getroffen haben, unserer Neugier nachzugeben", sinniert Michael Schwarz über die Anfänge nach.

    "Am Anfang war es ein Experiment - doch über dieses Stadium, als wir noch ein 'Stachel im Fleisch' des SDR waren, sind wir längst hinaus. Der Campus-Report ist ein fest etablierter Kommunikationskanal, der in Zukunft noch mehr mit anderen Medien wie dem Internet sowie weiteren Partnern vernetzt werden soll." So wurden beispielsweise die Uni-Klinika aus Heidelberg und Mannheim mit an Bord geholt, was den Willen zum Weitermachen unterstreicht. "Wir wollen das Projekt weiter ausbauen", versichert Michael Schwarz. "Wir haben nämlich noch lange nicht genug!"

    Weitere Informationen zum Campus-Report und Audio-Beiträge finden Sie unter:
    http://www.uni-heidelberg.de/presse/medien/uniradio.html

    Die Reportagen von Campus-Report werden montags bis freitags jeweils gegen 19.40 Uhr im Programm von Radio Regenbogen gesendet. Empfangsfrequenzen: Nordbaden: UKW 102,8; Mittelbaden: 100,4; Südbaden: 101,1

    RadioAktiv - das studentische Campusradio für die Hochschulen in Mannheim und Heidelberg - ist in Heidelberg auf 105,4 MHz und in Mannheim auf 89,6 MHz empfangbar. Weitere Informationen unter: http://www.radioaktiv.org

    Heiko P. Wacker

    Rückfragen bitte an:
    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
    http://www.uni-heidelberg.de/presse


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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