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21.01.2005 09:55

Uni-Zentrum Naturheilkunde erprobt neue Behandlungskonzepte beim Schmerzsyndrom Fibromyalgie

Rudolf-Werner Dreier Hochschul- und Wissenschaftskommunikation
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

    Universitätsklinikum Freiburg sucht Betroffene zur Behandlung im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie

    Unspezifische Schmerzen am ganzen Körper, Steifheit, Erschöpfung, Schlaf der keine Erholung bringt - das sind die Hauptsymptome der Fibromyalgie, einer chronischen Erkrankung, unter der rund zwei Prozent der Bevölkerung, hauptsächlich Frauen, leiden. Trotz der massiven Symptome, durch die sich die Betroffenen ausgesprochen krank fühlen, konnten die Ursachen dieser Störung bis heute nicht ermittelt werden. Entsprechend gibt es bisher keine Therapie, mit der diese Erkrankung geheilt werden kann. Viele der Fibromyalgie-Patientinnen wandern von Arzt zu Arzt und werden oft jahrelang falsch behandelt. Selbst Schmerzmittel bringen nur kurzfristig Linderung.

    Das Uni-Zentrum Naturheilkunde des Universitätsklinikums Freiburg erprobt zurzeit die Wirksamkeit einer Therapiemethode, die bereits bei etlichen anderen Störungsbildern und chronischen Erkrankungen Erfolg verzeichnete. Das so genannte achtsamkeitsbasierte Stressbewältigungstraining nach Jon Kabat-Zinn führt offenbar auch bei Fibromyalgie-Patientinnen zu einer verbesserten Selbstkontrolle, einem verbesserten Umgang mit Stress und damit auch zu einer höheren Lebensqualität der Patientinnen.

    Eine Pilotstudie aus dem Jahr 2001 belegt den lang anhaltenden Effekt dieser Therapie: Von insgesamt 26 Fibromyalgie-Patientinnen, die an der Studie teilnahmen, wenden 22 Patientinnen auch nach drei Jahren die erlernte Achtsamkeitsmeditation erfolgreich an. Die Lebensqualität dieser Patientinnen hat sich deutlich verbessert, sowohl was ihre Psyche betrifft als auch körperliche Beschwerden. So nahm das Leistungsvermögen, die Genuss- und Entspannungsfähigkeit, Kontaktvermögen und positive Stimmung deutlich zu. Hingegen reduzierten sich Schlafstörungen, Kreislaufprobleme, Kopfbeschwerden und Missempfindungen der Haut. Die Patientinnen leiden seltener an Depressionen und haben weniger Ängste. Im Gegensatz zur passiven Einnahme von Medikamenten, erweist sich der neue Ansatz, Bewältigungstechniken zu erlernen und zunehmend Eigenverantwortung zu übernehmen, in der Therapie der Fibromyalgie auch langfristig als erfolgreich.

    Das Uni-Zentrum Naturheilkunde erforscht das Behandlungskonzept Achtsamkeitstraining nun in einem größeren Rahmen. Hier betreut der Psychologe Dr. Stefan Schmidt eine wissenschaftliche Studie mit insgesamt 180 Patientinnen. Die Therapie umfasst acht Gruppensitzungen im wöchentlichen Abstand. Frauen, die an dem chronischen Schmerzsyndrom leiden, werden gerne in die Studie aufgenommen. Die Behandlung nach dem neuen Konzept im Rahmen der Studie ist kostenfrei.

    Kontakt:

    Barbara Schwarzer
    Institut f. Umweltmedizin u. Klinische Forschung
    Hugstetter Str. 55
    79106 Freiburg
    Tel. 0761/270-5492
    E-mail bschwarzer@iuk3.ukl.uni-freiburg.de
    http://kompmed.uniklinik-freiburg.de/fibro/

    Gerne stellen wir Ihnen das Therapiekonzept gemeinsam mit einer Trainerin des Programms vor. Bei einem entsprechenden Termin könnte auch eine der therapierten Patientinnen von Ihren persönlichen Erfahrungen berichten.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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