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16.03.1999 16:02

Neue Perspektiven in der Strukturphysik

Rudolf-Werner Dreier Hochschul- und Wissenschaftskommunikation
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

    Frühjahrstagung "Hadronen und Kerne" der Deutschen Physikalischen Gesellschaft an der Albert-Ludwigs-Universität

    Presse-Information 16.03.1999

    Neue Perspektiven in der Strukturphysik

    Frühjahrstagung "Hadronen und Kerne" der Deutschen Physikalischen Gesellschaft an der Albert-Ludwigs-Universität

    Neueste Experimente mit den rätselhaftesten aller Elementarteilchen, den Neu-trinos, lassen den Schluß zu, daß diese Teilchen Masse besitzen. Erklären diese Erkenntnisse den Massen-Defekt des Universums? Die Struktur von Protonen, die zusammen mit den Neutronen die Atomkerne aufbauen, ist trotz großer An-strengungen noch nicht verstanden. Wie kommt die Masse des Protons zu-stande, wie sein Eigendrehimpuls, der sogenannte Spin? Solche und ähnliche Fragen, die zum Gebiet der Grundlagenforschung gehören, werden in etwa 430 Vorträgen der Frühjahrstagung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) diskutiert, die von Montag, den 22. März, bis Freitag, den 26. März 1999, an der Freiburger Albert-Ludwigs-Universität stattfindet. Zur Tagung des Fachverbandes "Hadronen und Kerne" erwarten die beiden Organisatoren, Pro-fessor Dr. Kay Königsmann von der Fakultät für Physik an der Universität Frei-burg und Professor Dr. Helmut Koch vom Institut für Experimentalphysik an der Universität Bochum, 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, unter ihnen auch viele Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler.

    Bei der Präsentation der wissenschaftlichen Ergebnisse werden neue For-schungsansätze eine wichtige Rolle spielen: Einmal die Verwendung von sel-tenen radioaktiven Elementen zur Materialforschung, dann die neuartigen, sehr leistungsstarken Röntgenquellen zum Einsatz in der Materialforschung und Bio-logie, schließlich die Lungendarstellung mit Hilfe von Helium-3-Atomen sowie endlich der Einsatz von Schweren Ionen bei der Krebstherapie. Letztere Frage-stellung wird in einem auch für Laien verständlichen Vortrag am Dienstag abend, den 23. März 1999, um 20.00 Uhr im Auditorium maximum der Uni-versität von Professor Dr. Jürgen Debus, Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) Heidelberg, an ersten Fallbeispielen im Detail vorgestellt.

    Aus der Vielfalt der eingereichten wissenschaftlichen Beiträge ragt ein Themen-schwerpunkt besonders heraus: Die Physiker werden die Frage nach einer eventuellen Neutrino-Oszillationen im Rahmen eines aus vier Plenarvorträgen bestehenden Mini-Symposiums intensiv diskutieren. Die Ergebnisse eines in Ja-pan durchgeführten Großexperiments könnten zur Lösung von lange anstehen-den Fragen beitragen, die sich mit der Masse des Universums, dem Defizit von Neutrinos aus der Sonne sowie mit Test des Standardmodells der Elementarteil-chenphysik beschäftigen. Die japanischen Forschungsergebnisse haben weltweit zur Planung neuerer, genauerer Experimente geführt, die ebenfalls in Freiburg erörtert werden.
    Bei der Organisation der Tagung wurde besonders darauf geachtet, die Interes-sen und Belange der jüngeren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu berücksichtigen. So wurden diese von vornherein bei der Themenauswahl zu Rate gezogen und bei Plenarvorträgen eingesetzt. Die Organisatoren der Ta-gung weisen mit Nachdruck darauf hin, daß es einzig und allein dem großen Einsatz und Engagement dieser Nachwuchswissenschaftler zu verdanken ist, damit die physikalische Grundlagenforschung in Deutschland nach wie vor höch-sten internationalen Ansprüchen genügen kann. Obwohl die Berufschancen in der freien Wirtschaft für diplomierte und promovierte Physikerinnen und Physiker zur Zeit glänzend sind, gelinge es immer noch einen Teil von ihnen trotz wirt-schaftlicher Nachteile und Unsicherheiten in der Lebensplanung bei interessan-ten Projekten der Grundlagenforschung zu halten, was angesichts des oft ver-breiteten Kulturpessimismus doch Anlaß zur Hoffnung gebe. Eine weitere Re-duktion der Mittel und Berufschancen in der Forschung würden jedoch auch hier zu einem Absterben der Aktivitäten mit dramatischen mittelfristigen Folgen für die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschland führen.

    Kontakt:
    Prof. Dr. H. Koch Prof. Dr. Kay Königsmann
    Institut für Experimentalphysik 1 Fakultät für Physik
    Ruhr-Universität Bochum Albert-Ludwigs-Universität
    44780 Bochum 79085 Freiburg
    Tel. 0234 / 700 3561 Tel. 0761/203-5817
    Fax 0234 / 7094 170 Fax 0761/2035705
    Mail: hkoch@epl.ruhr-uni-bochum.de Mail: kck@axfr01.physik.uni-
    freiburg.de

    Presseintensivseminar "Vom Quark zum Universum"
    Mittwoch, 24. März 1999, 10 bis 15 Uhr, Universität Freiburg,
    Haus "Zur Lieben Hand", Löwenstraße 16.

    Für alle interessierten Kolleginnen und Kollegen besteht die Gelegenheit, sich im Rahmen unseres Presseseminars mit diesem schwierigen Gebiet der Physik etwas vertraut zu machen. Natürlich stellen wir Ihnen auch die neuesten Forschungsergebnisse in verständlicher Form vor.

    Anmeldung bei kongress & kommunikation, Dr. Thomas Nesseler,
    Tel. 0761/203-4301, Fax 0761/203-4285, Mail: nesseler@rek2.ukl.uni-freiburg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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