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21.01.2005 13:07

Über 200 Millionen Euro für Infrastrukturaufbau des Campus Berlin-Buch

Barbara Bachtler Kommunikation
Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch

    S p e r r f r i s t: Freitag, den 21. Januar 2005, 14.00 Uhr
    In den Aufbau einer modernen Infrastruktur für die Biomedizin und Biotechnologie auf dem Campus Berlin-Buch sind nach der Wende von 1992 bis 2004 über 200 Millionen Euro geflossen. Damit ist der Auf- und Ausbau des Campus nahezu beendet, sagten der Berliner Staatssekretär für Wissenschaft, Dr. Hans-Gerhard Husung, und Prof. Peter Buckel, Chief Executive Officer (CEO) der atugen AG, auf dem Neujahrsempfang des Campus Berlin-Buch am Freitag, 21. Januar 2005. Dr. Husung dankte in diesem Zusammenhang dem Gründungsdirektor des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch und jetzigen Vorstandsvorsitzenden der Charité - Universitätsmedizin Berlin, Prof. Detlev Ganten, für seine Arbeit, die den Campus entscheidend mitgestaltet habe. Sein Nachfolger, der Krebsforscher Prof. Walter Birchmeier, richte jetzt seinen Blick auf neue Herausforderungen, wie die Verstärkung der klinischen Forschung. Stellvertretend für die Einrichtungen des Campus sprach sich Prof. Buckel für eine noch engere Zusammenarbeit von Grundlagenforschung und Industrie aus, um wissenschaftliche Erkenntnisse rascher nutzbar zu machen und durch Patente zu sichern. Er dankte allen Zuwendungsgebern für die große Unterstützung. Es sind die Europäische Union (EU), der Berliner Senat, der Europäische Fonds für Regionalentwicklung (EFRE), die Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GA-Mittel), das Bundesforschungsministerium (BMBF) und die Deutsche Krebshilfe. Den Festvortrag "Wissenschaft und Politik - Szenen einer Ehe" hielt Prof. Wieland Huttner vom Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik (Dresden) und Vorsitzender des Wissenschaftlichen Ausschusses des MDC-Kuratoriums. Der Campus mit seinen rund 2 200 Mitarbeitern verfügt unter dem Dach der molekularen Medizin über eine in Deutschland einmalige Verbindung von Grundlagenforschung, klinischer Forschung und Biotechnologie.

    Von den größeren Bauvorhaben auf dem Campus konnten das MDC und das Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie im Forschungsverbund Berlin e.V. (FMP) mit BMBF- und Landesmitteln von rund 30 Millionen Euro Ende 2004 eines der größten und modernsten Tierhäuser in Europa auf dem Campus fertig stellen. Das von beiden Forschungseinrichtungen derzeit für circa 19 Millionen Euro aus EFRE- sowie BMBF- und Landesmitteln gebaute Labor für Medizinische Genomforschung wird im Sommer dieses Jahres fertig sein. Als nächstes steht für rund 1,2 Millionen Euro die notwendig gewordene Neugestaltung des Campuseingangs an, die, so Dr. Husung, das Land Berlin mit EFRE-Mitteln sowie die Einrichtungen des Campus anteilig finanzieren. Die Bauarbeiten beginnen im April 2005 und sollen Ende des Jahres abgeschlossen sein.

    Dr. Husung wies darauf hin, dass zur Zeit neben dem Campus in Berlin-Buch für rund 215 Millionen Euro Europas größter privatfinanzierter Klinikneubau mit 1000 Betten entsteht. Bauherr ist die Helios Kliniken GmbH (Fulda), die in Berlin-Buch bereits eine Klinik betreibt und angekündigt hat, ihren Sitz nach Berlin zu verlegen. In dem Neubau werden die drei Standorte des Helios-Klinikums Berlin-Buch (Klinikum Buch und die beiden Charité-Einrichtungen Robert Rössle- und Franz-Volhard-Klinik) zusammengeführt.

    Klinische Forschung soll verstärkt werden
    Weiter will das MDC, das seit seiner Gründung 1992 als Modell für klinische Forschung in Deutschland gilt, diesen Bereich auf dem Campus Berlin-Buch mit seinem Kooperationspartner Charité weiter ausbauen. Gemeinsam planen sie für rund 45 Millionen Euro ein Zentrum für experimentelle und klinische Forschung, das Experimental and Clinical Research Center (ECRC). Die Charité beteiligt sich daran mit 15 Millionen Euro. Ein Schwerpunkt soll dabei die Entwicklung bildgebender Verfahren sein. Charité und MDC sind davon überzeugt, dass die Verbindung der Forschungspotenziale ihrer beiden Einrichtungen mit der Gesundheitsforschung der Helmholtz-Gemeinschaft, zu der das MDC gehört, und weiteren Partnern in Wissenschaft und Industrie sowie der Physikalisch Technischen Bundesanstalt (PTB Braunschweig/Berlin) die Möglichkeit bietet, ein Zentrum von nationaler und internationaler Bedeutung zu schaffen.

    Basis für Strukturbiologie ausgebaut
    Das FMP nahm im Juli 2004 ein 900 Megahertz-NMR-Spektrometer in Betrieb, das mit insgesamt 4,9 Millionen Euro aus Projektmitteln des BMBF und EFRE finanziert wurde. Es dient der Untersuchung der Struktur, Dynamik und Reaktivität von Biomolekülen und steht Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland zur Verfügung. Damit komplettiert das FMP ein Berliner Cluster wissenschaftlicher Exzellenz im Bereich "Strukturbiologie und Medizinische Chemie", zu dem auch die Berliner Universitäten, die Charité, das MDC und das Berliner Synchrotron BESSY II gehören.

    Fünf neue Firmen
    Trotz der schwierigen Lage in der Biotechnologie haben sich auf dem Campus im vergangenen Jahr fünf neue Firmen angesiedelt, so dass in Berlin-Buch 38 innovative Biotech-Unternehmen tätig sind, sagte Prof. Buckel. Insgesamt arbeiten in den Firmen 550 Mitarbeiter. Er betonte, eine wesentliche Zielsetzung des Campus sei "das Zusammenbringen und die Nutzung der Synergien von exzellenter Wissenschaft, pharmakologischer und klinischer Expertise und der industriellen Umsetzung". Derzeit halten das MDC 51 und das FMP neun Patente. Darüber hinaus hat das MDC in den vergangenen Jahren rund eine Million Euro aus Lizenz- und Optionsverträgen erzielt. Um die kommerzielle Verwertung von Forschungsergebnissen weiter voranzutreiben, arbeitet das MDC seit zwei Jahren eng mit der Ascenion GmbH zusammen, einer Gründung der Life Science Stiftung, die die lebenswissenschaftlich ausgerichteten Zentren der Helmholtz-Gemeinschaft initiiert haben.

    Neue Arbeitsplätze durch Europäischen Sozialfonds
    Dr. Husung würdigte das Engagement des MDC sowie des "Gläsernen Labors" in der Aus- und Weiterbildung. So gelang es seit 1997 mit 35 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) und der Unterstützung der Länder Berlin und Brandenburg 210 von 250 Wissenschaftlern und Technischen Angestellten vor der drohenden Arbeitslosigkeit zu bewahren. Allein in diesem Jahr hat das von der Personalratsvorsitzenden des MDC, Marion Bimmler, und der Geschäftsführerin der BBB Management GmbH Campus Berlin-Buch, Dr. Gudrun Erzgräber, initiierte Weiterbildungsprogramm 27 Teilnehmer.

    Das "Gläserne Labor" erzielte zum fünften Mal in Folge mit rund 4 200 Schülerinnen und Schülern in 299 Kursen einen Besucherrekord. Jetzt will es im Rahmen eines kürzlich zwischen ihm und der Charité in Berlin-Buch gegründeten Bildungsverbund sein Angebot erweitern und berufsbegleitende Fort- und Weiterbildungskurse nicht nur für Lehrer, sondern auch für Wissenschaftler und Laborkräfte anbieten. Dieser Verbund wird mit rund 130 000 Euro aus der BMBF-Inno-Regio-Initiative bis Juni 2006 gefördert. Das "Gläserne Labor" ist eines der ersten Schülerlabore in Deutschland. Es wurde 1999 eingerichtet und diente zahlreichen Laboren dieser Art, die seither in vielen Forschungseinrichtungen entstanden sind, als Vorbild. Das "Gläserne Labor" wird von allen Einrichtungen des Campus sowie von der Technologiestiftung Berlin unterstützt.

    Ortskern von Berlin-Buch soll attraktiver werden
    Nachdem der Campus Berlin-Buch in den vergangenen zwölf Jahren ein neues Gesicht bekommen habe, müsse auch sein Umfeld, der Ortskern von Berlin-Buch, attraktiver werden, mahnten Dr. Husung und Prof. Buckel an. Ein Impuls für die Entwicklung des Ortskerns von Berlin-Buch könnte nach Ansicht von Dr. Husung von einem "Life Science Center", einem Informationszentrum für Lebenswissenschaften, ausgehen, "sofern eine wirtschaftlich tragfähige Umsetzung möglich ist".

    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch
    Barbara Bachtler
    Robert-Rössle-Straße 10
    13125 Berlin
    Tel.: 0049/30/94 06 - 38 96
    Fax: 0049/30/94 06 - 38 33
    e-mail:presse@mdc-berlin.de
    http://www.mdc-berlin.de


    Weitere Informationen:

    http://www.charite.de/de/
    http://www.helios-kliniken.de/
    http://www.fmp-berlin.de/
    http://www.bbb-berlin.de/
    http://www.atugen.com/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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