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21.01.2005 13:38

KOWA soll Zusammenarbeit von Wissenschaft und Betrieben in der Region stärken

Julia Boecker Hochschulkommunikation
Universität Flensburg

    Universität, Fachhochschule und Deutscher Gewerkschaftsbund präsentieren einmaliges Kooperationsprojekt "Kompetenzzentrum Wissenschaft und Arbeit" Flensburg

    Es ist ein in Schleswig-Holstein einmaliges Kooperationsprojekt: Die Flensburger Hochschulen und der Deutsche Gewerkschaftsbund haben auf dem Campus der Fördestadt ein "Kompetenzzentrum Wissenschaft und Arbeit" gegründet, kurz KOWA. Als Nahtstelle zwischen Wissenschaft und Arbeitswelt in der Grenzregion Schleswig-Holstein / Dänemark soll die neue, in Schleswig-Holstein bisher einzigartige Einrichtung die Bedürfnisse der regionalen Unternehmen und ihrer Beschäftigten mit den Möglichkeiten der Wissenschaft vernetzen. Ziel ist ein praxisnaher beiderseitiger Wissenstransfer. Der Austausch wird Unternehmen, Verwaltungen und Institutionen einen Zugang zu aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen aus betriebs-, volks- und sozialwissenschaftlichen Themenbereichen ermöglichen. Gleichzeitig eröffnet die Zusammenarbeit auch den Wissenschaftler(innen) von Uni und FH neue anwendungsbezogene Forschungs-felder. Am 17. Januar 2005 präsentiert sich das Kompetenzzentrum Wissenschaft und Arbeit der Öffentlichkeit. Das Pilotprojekt läuft zunächst bis April 2007.

    Der Schwerpunkt von KOWA liegt im Bereich der Personalentwicklung und Qualifizierung von Beschäftigten. In einem Modellprojekt werden sechs regionale Betriebe unter Berücksichtigung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse der Personalentwicklung durch Mitarbeiter(innen) von KOWA und Expert(innen) der Flensburger Hochschulen bei der Einführung und Weiterentwicklung einer Personalentwicklung konkret unterstützt.

    Darüber hinaus hat KOWA die Aufgabe, neue beschäftigungspolitische Impulse in der nördlichen Grenzregion Schleswig-Holsteins durch Veranstaltungsreihen mit Expert(innen) aus Wissenschaft und Praxis zu initiieren und begleiten. KOWA wird in diesem Zusammenhang Studierenden den Berufseinstieg durch Seminarangebote erleichtern und Hochschulabsolvent(innen) bei einer Berufsaufnahme in regionalen Betrieben helfen. Damit werden die Qualifikationen von Studierenden und Hochschulabsolvent(inn)en für Betriebe der Region verstärkt. Ziel ist es, durch eine enge Verzahnung von Hochschulen, Betrieben und Institutionen einen deutlichen Beitrag zur Wettbewerbssteigerung der Region zu erreichen.

    Hintergrund der KOWA-Gründung ist ein im Jahr 2001 abgeschlossener Kooperationsvertrag für ein Pilotprojekt mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund. Ziel der Vereinbarung ist es, verstärkte Austausch- und Kooperationsprozesse zwischen der Wissenschaft und der Arbeitswelt zu initiieren. Das Kompetenzzentrum Wissenschaft und Arbeit Flensburg wird eine kontinuierliche Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis anregen und begleiten. Im Focus des Interesses stehen hier auch die Problemlagen von Arbeitnehmer(inne)n und beschäftigungs-politische Themen. Dabei berücksichtigt KOWA die Erfahrungen von mittlerweile 21 Kooperationsstellen an Hochschulen in der Bundesrepublik.

    Das Kompetenzzentrum wird im Rahmen des Regionalprogramms 2000 des Landes Schleswig-Holstein aus Mitteln der Europäischen Union (Fonds für regionale Entwicklung) und der Hans-Böckler-Stiftung gefördert.

    Träger des Kompetenzzentrums Wissenschaft und Arbeit Flensburg ist der Verein zur Förderung grenzüberschreitender Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik e.V.

    Der Vereinsvorsitzende ist Peter Köhler, der Regionsvorsitzende des DGB Schleswig-Holstein Nord. Er begründet sein Engagement folgendermaßen: "Die Fragen der Arbeitsplatzsicherung, der Aus- und Weiterbildung, der Förderung älterer Arbeitnehmer und die Vereinbarkeit von Familie und Erwerbsarbeit bekommen für die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen einen immer größeren Stellenwert. Hier haben die Geschäftsführung und Betriebs- und Personalräte eine gemeinsame Verantwortung. KOWA möchte an der Nahtstelle von Wissenschaft und Arbeitswelt die Verantwortlichen in den Betrieben mit den Professorinnen und Professoren und den Studierenden zusammenbringen. Dies bringt für die Wissenschaftler den Vorteil, sich über die Inhalte der Forschung und Lehre mit den Praktikern in den Betrieben auszutauschen. Die Betriebe bekommen über die Zusammenarbeit mit den Hochschulen Zugang zu den neuesten Methoden der Personalplanung und der Qualifizierungsstrategien, und die Studierenden erleben die vertrauensvolle Zusammenarbeit von Arbeitgebern, Betriebsräten und Gewerkschaften zum Wohle der Arbeitnehmer und des Betriebes als eine wichtige Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Ich wünsche mir, dass der tägliche Austausch zwischen der Wissenschaft und der Arbeitswelt, Personalverantwortlichen und Betriebs- und Personalräten zur Selbstverständlichkeit und Normalität in unserer Region wird."

    Der Sitz von KOWA Flensburg ist auf dem Campusgelände Flensburg. Ein Beirat bestehend aus ausgewählten Personen der beteiligten Hochschulen, Gewerk-schaften, regionalen Unternehmern und betrieblichen Interessenvertretungen steuert die Arbeit des Kompetenzzentrums inhaltlich.

    Beiratsmitglied und Rektor der Universität Flensburg Prof. Dr. Heiner Dunckel ist überzeugt, dass beide Seiten - Wissenschaft und Arbeit - gleichermaßen von der neuartigen, engen Kooperation profitieren werden. "Der Transfer von Informationen zwischen Arbeitswelt und Wissenschaft gestaltet sich immer noch häufig problematisch. KOWA gibt uns die Möglichkeit, besonders unsere Arbeitnehmer orientierte Forschung zu verstärken - und somit dazu beizutragen, dass sich die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten in den Betrieben verbessern." Im Gegenzug eröffneten sich der Wissenschaft durch den tieferen Einblick in die betriebliche Praxis neue Perspektiven und Fragestellungen für ihre Forschung.

    Prof. Dr. Werner Schurawitzki, Rektor der Flensburger Fachhochschule und ebenso Mitglied im Beirat von KOWA, begründet das Engagement der Fachhochschule mit der Notwendigkeit, neben neuen Technologien und Produktionsmethoden auch die Qualifizierung der Arbeitnehmerschaft kontinuierlich weiter zu entwickeln, um die Region in der wirtschaftlichen Weiterentwicklung zu stärken. "Nur im Zusammenwirken neuer Technologien und der gestiegenen Fähigkeit der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Unternehmen, diese effizient einzusetzen, bestehen die eigentlichen Ressourcen von weit entwickelten Wirtschaftsnationen, mit denen diese in der internationalen Konkurrenz ihren Platz behaupten können". Hierzu trägt das Projekt KOWA wesentlich bei.

    KOWA wird am Montag, 17. Januar, um 16.30 im Beisein der Kooperationspartner und Dr. Bernd Rohwer, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, feierlich eröffnet. Veranstaltungsort ist das Audimax auf dem Flensburger Campusgelände.

    KOWA Flensburg
    Kompetenzzentrum Wissenschaft und Arbeit
    Universität & Fachhochschule Flensburg
    Campusallee 3
    24 943 Flensburg
    Fon: (0461) 805-2824
    Email: info@kowa-flensburg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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