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21.01.2005 13:47

1. Anatomie-Workshop mit innovativen Implantationstechniken in der RUB

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Erstmals werden zwölf ausgewählte Klinikärzte der Orthopädie und Unfallchirurgie auf einem Anatomie-Workshop minimal invasiv die Implantation künstlicher Hüftgelenke trainieren. Das Training erfolgt am Beispiel des so genannten "MIS anterolateralen Zugangs" an Leichen. Der Workshop findet am 4. und 5. Februar am Klinischen und Anatomischen Forschungs- und Fortbildungszentrum die Ruhr-Universität Bochum (KAFFZ) statt und wird gemeinsam mit dem Medizintechnik-Unternehmen Zimmer Germany GmbH veranstaltet.

    Bochum, 21.01.2005
    Nr. 22

    Hüftgelenksoperationen durchs Schlüsselloch
    1. Anatomie-Workshop mit innovativen Implantationstechniken
    RUB: Hospitationszentrum für Orthopäden und Unfallchirurgen

    Erstmals werden zwölf ausgewählte Klinikärzte der Orthopädie und Unfallchirurgie auf einem Anatomie-Workshop minimal invasiv die Implantation künstlicher Hüftgelenke trainieren. Das Training erfolgt am Beispiel des so genannten "MIS anterolateralen Zugangs" an Leichen. Der Workshop findet am 4. und 5. Februar am Klinischen und Anatomischen Forschungs- und Fortbildungszentrum die Ruhr-Universität Bochum (KAFFZ) statt und wird gemeinsam mit dem Medizintechnik-Unternehmen Zimmer Germany GmbH veranstaltet.

    Kleine Schnitte - große Vorteile

    Geht der Operateur "minimal invasiv" vor, dann operiert er durch wesentlich kleinere Hautschnitte als bei herkömmlichen Eingriffen. "Die entscheidenden Vorteile" liegen für Prof. Dr. Jürgen Krämer, Chefarzt und Direktor der Orthopädischen Klinik der Uni Bochum, jedoch nicht in den "oberflächlich" verkleinerten Schnitten, sondern in der Schonung des tiefer liegenden Muskelgewebes: "Je weniger Gewebe wir bei der Implantation des künstlichen Gelenks verletzen, desto geringer fallen Blutverlust und Schmerzen aus. Dies wiederum verkürzt die Verweildauer im Krankenbett und motiviert die Patienten sich schneller wieder zu bewegen." Einen weiteren Vorteil, nicht nur für ältere Patienten, nennt der Leitende Oberarzt Dr. Frank Rubenthaler: "Eine schnellere Mobilität wirkt sich in der Regel positiv auf den gesamten Heilungsprozess aus - vom stationären Aufenthalt bis zur Rehabilitation."

    Methode verlangt Operateuren viel ab

    Dr. Heinz Röttinger (Orthopädische Chirurgie in München) entwickelte das neue Verfahren. Während des Bochumer Workshops zeigt er, dass es mittels besonderer OP-Technik und spezialisierter Instrumente möglich ist, auf die Ablösung umliegender Muskeln zu verzichten. Dies verlangt von den Operateuren jedoch langjährige Erfahrung und spezielle Qualifikationen. "Es ist daher immens wichtig, dass diese noch 'jungen Techniken' in Workshops optimal vermittelt und intensiv geschult werden." betont Dr. Rubenthaler, der selbst als Dozent für minimal invasive Op-Techniken bei internationalen Trainings fungiert.

    Bochum wird Hospitationszentrum

    Unterstützt wird das Bochumer Chirurgen-Training durch das Medizintechnik-Unternehmen Zimmer Germany GmbH (Freiburg im Breisgau), das maßgeblich an der Entwicklung von minimal invasiven Operationstechniken sowie an der praktischen Aus- und Weiterbildung von Orthopäden und Unfallchirurgen beteiligt ist. Der weltweite Marktführer im Bereich der Endoprothetik entwickelt die speziellen OP-Instrumente, die den Operateuren die minimal invasiven Eingriffe ermöglichen. In Kooperation mit renommierten akademischen Einrichtungen betreibt Zimmer Trainingszentren auf der ganzen Welt. Die Qualitätsmaßstäbe für die Trainings sind hoch angesetzt. Um die Schulungen in Deutschland flächendeckend anbieten zu können, etabliert Zimmer so genannte Hospitationszentren, in denen sich Klinikärzte mit erfahrenen Kollegen über die neuen minimal invasiven Verfahren austauschen können. Gemeinsam mit den Bochumer Fachärzten sind weitere Anatomie-Workshops geplant. Die Ruhr Universität Bochum wird Hospitationszentrum für minimal invasive Endoprothetik.

    Jährlich 600 Hüft-OPs

    Die Orthopädische Klinik des Bochumer Uniklinikums implantiert jährlich etwa 600 künstliche Gelenke, darunter rund 400 Hüftgelenke. "Mit der Intensivierung der minimal invasiven Techniken verfügen wir über das gesamte Spektrum der Hüftendoprothetik - von knochensparenden Prothesen für jüngere Patienten bis zu komplexen Wechseloperationen", erläutert Prof. Krämer die breit gefächerten Kernkompetenzen. Unter seiner Leitung wandte die Orthopädische Chirurgie als eine der ersten Kliniken in Deutschland computergestützte Navigationstechnik im OP an. Das Navigationssystem liefert wichtige Zusatzinformation für den Operateur und unterstützt ihn bei der korrekten Platzierung von Implantaten. Die Software des Navigationssystems errechnet anhand der Patientendaten die Beinachse und ermöglicht dem Operateur anhand dieser Daten die korrekte Ausrichtung des künstlichen Gelenks. Am Bildschirm sieht der Arzt die Anatomie des Patienten in einer virtuellen dreidimensionalen Rekonstruktion.

    Weitere Informationen

    Dr. Frank Rubenthaler, Ltd. Oberarzt der Orthopädischen Universitätsklinik im St. Josef Hospital, Klinikum der Ruhr-Universität Bochum, Gudrunstr. 56, 44791 Bochum, Tel. 0234/5092517, Fax 0234/5092518, E-Mail: frank.rubenthaler@ruhr-uni-bochum.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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