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24.01.2005 11:24

Chemiedozenten-Tagung: Zu viele Evaluierungen stören die Forschung

Dr. Renate Hoer Abteilung Öffentlichkeitsarbeit
Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.

    Mit einer Festsitzung der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) wird am 7. März die Chemiedozenten-Tagung 2005 an der Ludwig-Maximilians-Universität eröffnet. Nach der Begrüßung durch den GDCh-Präsidenten Professor Dr. Henning Hopf wird u.a. der Bayerische Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Dr. Thomas Goppel, ein Grußwort an die rund 500 erwarteten Wissenschaftler richten. Während der dreitägigen Veranstaltung stellen 126 junge Chemiker ihre Arbeitsgebiete in Diskussionsvorträgen vor. Die Tagung gilt als Leistungsschau des wissenschaftlichen Nachwuchses. Zahlreiche Firmen beteiligen sich mit Ausstellungen.

    Henning Hopf zeigt sich erfreut darüber, dass es auch in diesem Jahr gelungen ist, wieder zahlreiche Vortragende aus dem Ausland zu gewinnen: "Seit dem vergangenen Jahr ist die Chemiedozenten-Tagung international ausgerichtet, und das ist eine begrüßenswerte und gewünschte Entwicklung." Im internationalen Vergleich habe die Chemieforschung an deutschen Hochschulen nach wie vor eine herausragende Position. Damit das so bleibe, müsse aber wieder mehr Ruhe in den Forschungs- und Lehrbetrieb gebracht werden. "Die permanenten, häufig wenig sorgfältigen Evaluierungen an deutschen Hochschulen, die zu allen möglichen wenig seriösen Rankinglisten führen, stören die Forschung und akademische Lehre immens. Wenn ich ein Radieschen jeden Tag aus dem Boden ziehe, um zu kontrollieren, ob es wächst, wird es rasch verdorren. Die Rahmenbedingungen müssen sich verbessern, damit Innovationen gedeihen können", so Hopf, aber es sei ein Trugschluss, dass Innovation planbar sei. Weder politisches Misstrauen noch staatliche wie auch private Kontrolle würden Innovationen fördern. Die Balance zwischen Planung und Kreativität sei empfindlich gestört. "Was Innovation ist, wissen Hochschullehrer/innen meistens besser als McKinsey oder das CHE":

    Den Besucher der Chemiedozenten-Tagung erwarten interessante Beiträge aus den Kerngebieten der Anorganischen, Organischen und Metallorganischen Chemie, wobei die Katalysatorforschung einen Schwerpunkt bildet. Ferner berichten die jungen Wissenschaftler über neue analytische Verfahren, DNA- und Protein-Wechselwirkungen, Nanostrukturen und die Supramolekulare Chemie.

    Doch nicht nur Fachleute kommen bei dieser Tagung auf ihre Kosten. Am Montag, 7. März, 19 Uhr, experimentiert und zaubert Magic Andy (Dr. Andreas Korn-Müller) in einer öffentlichen Chemie-Show im Liebig-Hörsaal. Er will mit seiner Begeisterung für die Chemie das Publikum anstecken. Der Eintritt ist frei.

    Die beiden Tagungsorganisatoren, die LMU-Professoren Dr. Herbert Mayr und Dr. Ingo-Peter Lorenz, weisen auf die große Tradition der Chemie an der Ludwig-Maximilians-Universität hin. Nach Justus von Liebig wirkten hier die Nobelpreisträger Adolf von Baeyer, Richard Willstätter, Heinrich Wieland und Feodor Lynen. Auch Leopold Horner, der anlässlich der Festsitzung mit der GDCh-Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet wird, promovierte und habilitierte sich an der Chemiefakultät der LMU. Heute zeigt sich das Department Chemie und Biochemie in Großhadern modern und innovativ. Es bietet z.B. den sechssemestrigen Bachelor-Studiengang "Chemie und Biochemie" an, auf dem Vertiefungsstudiengänge mit "Masterabschluss Chemie" oder "Masterabschluss Biochemie". Seit Einführung dieser Studiengänge haben sich die Chemiestudentenzahlen verdreifacht.

    Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gehört mit rund 27000 Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Den Status einer Arbeitsgemeinschaft in der GDCh hat die ADUC (Arbeitsgemeinschaft Deutscher Universitätsprofessoren und -professorinnen für Chemie) mit rund 220 Mitgliedern. Die ADUC richtet alljährlich die Chemiedozenten-Tagung an wechselnden deutschen Universitäten aus.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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