Ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Realisierung des europäischen Röntgenlasers XFEL ist erreicht: Mit Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Polen, Schweden, der Schweiz und Spanien haben neun Länder ein Memorandum of Understanding unterzeichnet, in dem sie vereinbaren, gemeinsam die Gründung der Anlage vorzubereiten. "Diese Absichtserklärung bedeutet zwar noch keine Zusage, aber wir sind zuversichtlich, dass sich diese Länder dann auch am Bau und Betrieb des XFEL beteiligen werden", so der Vorsitzende des internationalen XFEL-Lenkungsausschusses Dr. Hermann Schunck vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Mit ihrer Unterschrift verpflichten sich die neun Unterzeichnerländer, bis Mitte 2006 die Voraussetzungen für ein Regierungsabkommen zum Bau und Betrieb der europäischen XFEL-Forschungsanlage zu schaffen. Dazu gehören Vorschläge für detaillierte Zeit- und Finanzierungspläne, für die künftige Organisationsstruktur sowie für die genaue technische Auslegung und den Betrieb des Röntgenlasers. Die genannten Länder bilden zusammen mit den als Beobachter vertretenen Ländern Dänemark, den Niederlanden, Russland, der Slowakei und Ungarn sowie der Europäischen Union einen internationalen Lenkungsausschuss, der die Vorbereitungen zum Bau des XFEL koordiniert.
Auf der Grundlage einer Empfehlung des Deutschen Wissenschaftsrates hat der Bund im Februar 2003 entschieden, den geplanten Röntgenlaser XFEL (X steht für Röntgen und FEL für Freie-Elektronen-Laser) als europäisches Gemeinschaftsprojekt beim Helmholtz-Zentrum DESY zu realisieren. Diese in Europa einmalige Forschungsanlage soll 2012 ihren Betrieb aufnehmen. Die Kosten für den XFEL belaufen sich auf 908 Mio. Euro (inklusive einer angenommenen Preisentwicklung bis 2012), die von Deutschland zusammen mit den Partnerländern aufgebracht werden.
Der XFEL eröffnet völlig neue Möglichkeiten für das weite Feld der Strukturforschung. Er wird extrem brillante, ultrakurze Röntgenpulse mit laserartigen Eigenschaften erzeugen und Naturwissenschaften und Industrie ganz neue Forschungsbedingungen bieten. Molekulare und atomare Prozesse können gleichsam gefilmt und Momentaufnahmen von atomaren Details in Materialien und Biomolekülen hergestellt werden. Das führt zu grundlegenden Erkenntnissen in den verschiedensten Naturwissenschaften - von der Physik über die Chemie, die Material- und Geoforschung bis hin zu den Lebenswissenschaften. Für industrielle Anwender ist die neue Anlage beispielsweise im Zusammenhang mit der Entwicklung neuer Werkstoffe und Materialien im Nanobereich interessant.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Geowissenschaften, Informationstechnik, Mathematik, Physik / Astronomie
überregional
Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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