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25.01.2005 15:42

Joachim Reidl sucht Schwachpunkte von Bakterien

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Für die verwundbaren Stellen bakterieller Krankheitserreger interessiert sich Joachim Reidl. Mit seiner Arbeitsgruppe will der Biologe dazu beitragen, dass auch zukünftig eine wirkungsvolle Prävention und Therapie gegen die Erreger möglich ist. Seit Dezember 2004 hat Reidl eine Professur am Institut für Hygiene und Mikrobiologie der Uni Würzburg inne.

    Bakterien können sich extrem gut auf ihre Umgebung einstellen. Besonders gilt das für diejenigen Exemplare, die beim Menschen Krankheiten auslösen: Sie passen sich an veränderte Bedingungen in ihrem Wirt an, reagieren auf dessen Immunantworten und auf die Wirkungen von Antibiotika. Gerade die zuletzt genannte Fähigkeit führt derzeit zu besorgniserregenden Multiresistenzbildungen: Dabei werden Bakterien gleich gegen mehrere Antibiotika widerstandsfähig, so dass deren Wirkung verpufft.

    Darum kann sich die Medizin bei der Infektionsbekämpfung nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen. "In der Forschung wurde die Physiologie der Bakterien unter Wirtsbedingungen bislang nur wenig berücksichtigt", sagt Reidl. Genau dies sei aber eine wichtige Voraussetzung, um die Erreger zu beschreiben und ihre Schwachpunkte aufzudecken.

    Vor diesem Hintergrund charakterisiert Reidls Arbeitsgruppe die Eigenschaften der Bakterien Haemophilus influenzae und Vibrio cholerae. Ersteres löst beim Menschen Hirnhautentzündungen aus, zweiteres die Cholera und andere Durchfallerkrankungen. Die Forscher suchen bei diesen Krankheitserregern vor allem nach Eigenschaften, die zu einer ausgeprägten Abhängigkeit vom Wirt führen und bei dessen Besiedlung eine wichtige Rolle spielen.

    Bei Haemophilus interessieren sie sich besonders für Schlüsselenzyme des Stoffwechsels, die Synthese der so genannten Kofaktoren sowie für die Aufnahme von Stoffen, etwa des wichtigen Faktors NAD. Was den Durchfallerreger betrifft, untersuchen sie unter anderem die Rolle verschiedener Antigene und die Kapsel, mit der sich das Bakterium umhüllt.

    Joachim Reidl, 1961 in Hechingen in Baden-Württemberg geboren, studierte Biologie in Konstanz und promovierte dort 1992. Seine Habilitation folgte 2001 an der Uni Würzburg. Hier leitete er bis zu seiner Berufung auf die C3-Professur für Mikrobielle Physiologie und Zellbiologie eine Nachwuchsgruppe am Zentrum für Infektionsforschung.

    Kontakt: Prof. Dr. Joachim Reidl, T (0931) 201-46159, Fax (0931) 201-46445, E-Mail: jreidl@hygiene.uni-wuerzburg.de


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    Joachim Reidl
    Joachim Reidl

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    regional
    Forschungsprojekte, Personalia
    Deutsch


     

    Joachim Reidl


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