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18.03.1999 16:51

Die Zukunft der Zeitschriften im Internet

Dr. Wolfgang Hirsch Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Jena. Wesentlich stärker als bisher wollen Wissenschaftler weltweit das Internet einsetzen, um ihre Fachaufsätze und Dissertationen zu publizieren. Dazu haben zehn große Fachgesellschaften eine interdisziplinäre Initiative "Information und Kommunikation (IuK)" gegründet, die in der kommenden Woche (21.-24. März) zum ersten Mal in Jena ihre Jahreskonferenz abhält. Über 200 Experten aus ganz Europa und Übersee werden erwartet.

    Eine wichtige Motivation für die deutschen Teilnehmer ist die prekäre Situation der wissenschaftlichen Bibliotheken. Da einerseits der Markt für Fachzeitschriften immer stärker ausdifferenziert und die Publikationen immer teurer werden, andererseits die Bibliotheksetats aber schrumpfen oder stagnieren, vermag keine Universität mehr ihren Bedarf an Zeitschriften auch nur annähernd zu decken. Linderung könnte das elektronische Publizieren von Zeitschriften im Internet verschaffen. Mathematiker und Physiker unterhalten bereits solche "electronic journals", die nur noch ,virtuell' erscheinen. "Das Internet wird zwangsläufig eine Perspektive sein", beschreibt Prof. Dr. Wolfgang Witthuhn, Prodekan an der Physikalisch-Astronomischen Fakultät der Universität Jena die Situation. "Wir haben gar keine Wahl."

    Indes kann es sich - zumindest in den Naturwissenschaften - auch kaum ein Verlag mehr leisten, seine Fachzeitschriften nicht parallel in Internet-Ausgaben anzubieten. Denn im weltweiten Datennetz läßt sich mit Hilfe Software-gesteuerter Suchmaschinen weitaus einfacher und schneller weltweit recherchieren als in gedruckten Katalogen, Verzeich-nissen und Karteikästen. Natürlich drucken die meisten Wissenschaftler die Internet-Artikel erst aus, um sie effizienter durchzuarbeiten, als das am Bildschirm möglich wäre. "Die Menschen sind es gewöhnt, Papier zu lesen und nicht den Bildschirm", gibt der Jenaer Bibliotheksdirektor Doz. Dr. Konrad Marwinski zu bedenken. Aber gedruckt wird nur noch die individuelle Auswahl, nicht mehr das ganze Heft. Die Papierersparnis liegt auf der Hand.

    Schließlich entstehen im Internet ganz neue Möglichkeiten für Fachliteratur, die es für Gedrucktes nie geben wird. "Autoren können in sogenannten ,dynamischen Dokumenten' ihre Aufsätze bei Bedarf einfach und rasch aktualisieren oder korrigieren" erläutert Dr. Wolfgang Ziegler, der als Leiter der wissenschaftlichen Informationsstelle bei den Jenaer Physikern als Gastgeber für die IuK-Tagung fungiert. Außerdem kann die interaktive Handhabung des elektronischen Mediums eingesetzt werden: etwa indem der Leser eine Aufgabe gleich am Bildschirm durchrechnet.

    Dennoch gibt es für das elektronische Publizieren so manches Hindernis zu überwinden. Etwa die Frage, wie sich die Hochschulen gegenüber den Fachverlagen verhalten sollen, die immer stärkeren Monopolisierungstendenzen unterliegen. Oder wie es im Internet um Urheberrechte und Authentizitätsfragen bestellt ist. Auch darüber werden die 200 Experten in Jena verhandeln.

    Ein Pressegespräch findet am Mittwoch, dem 24. März, um 13.00 Uhr in Raum 128, Carl-Zeiß-Str. 3, Neuer Campus der Universität Jena, statt.

    Ansprechpartner:
    Dr. Wolfgang Ziegler
    Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Tel.: 03641/947020, Fax 947022

    Prof. Dr. Eberhard Hilf
    Sprecher der IuK-Initiative
    Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    Tel. 0441/798-2543, Fax -3201
    e-mail: hilf@merlin.physik.uni-oldenburg.de

    Friedrich-Schiller-Universität
    Referat Öffentlichkeitsarbeit
    Dr. Wolfgang Hirsch
    Fürstengraben 1
    07743 Jena
    Tel.: 03641/931031
    Fax: 03641/931032
    e-mail: h7wohi@sokrates.verwaltung.uni-jena.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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