idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
18.03.1999 18:26

Mannheimer Neurochirurg erhält Förderpreis des Kuratoriums ZNS

Klaus Wingen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums
Universitätsklinikum Mannheim

    Mit dem diesjährigen Förderpreis des Kuratoriums ZNS und der Hannelore-Kohl-Stiftung ist der Neurochirurg Dr. Axel Piepgras, Privatdozent am Mannheimer Universitätsklinikum, ausgezeichnet worden. Damit werden werden seine Forschungsarbeiten zur verbesserten Behandlung von Patienten mit schweren Schädel-Hirn-Verletzungen gewürdigt.

    Mannheim / Hamburg. Für seine Forschungsarbeiten zur verbesserten Behandlung von Patienten mit schweren Schädel-Hirn-Verletzungen ist heute (Donnerstag, 18. März) ein Mediziner des Mannheimer Universitätsklinikums mit dem diesjährigen Förderpreis des Kuratoriums ZNS und der Hannelore-Kohl-Stiftung ausgezeichnet worden. Der Neurochirurg Dr. Axel Piepgras nahm den mit 25.000 Mark dotierten Preis im Verlauf einer medizinischen Fachtagung in Hamburg entgegen. Überreicht wurde die Auszeichnung durch die Präsidentin des Kuratoriums ZNS für Unfallverletzte mit Schäden des Zentralen Nervensystems, Hannelore Kohl.

    Privatdozent Dr. Piepgras arbeitet als Oberarzt in der Neurochirurgie des Mannheimer Universitätsklinikums, dessen Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg angegliedert ist. Der 37jährige Mediziner befaßt sich intensiv mit der Frage, wie sich die gesundheitlichen Folgeschäden schwerer Hirnblutungen möglichst in Grenzen halten lassen, und ist dabei zu folgender Antwort gelangt: Wird das Blut eines Patienten mit Hirnblutungen von den üblichen 37 Grad auf 32 Grad heruntergekühlt, so hat dies gleich zwei erwünschte Effekte. Zum einen schwillt das Gehirn im Umfeld der Verletzung nicht so stark an wie sonst, dies erleichtert einen oftmals nötigen operativen Eingriff. Zum anderen ist die Wahrscheinlichkeit dauerhafter Folgeschäden wie Lähmungen oder Sprachstörungen geringer, der Patient erholt sich schneller von dem Schädel-Hirn-Trauma.

    Die gezielte Absenkung der Körpertemperatur bezeichnen Mediziner als Hypothermie. Piepgras leitet das Blut des Patienten zu diesem Zweck durch ein spezielles Gerät, das eine sehr exakte Steuerung der Temperatur ermöglicht. Die Wirksamkeit der Hypothermie erklären sich Mediziner vor allem so: Bei einem Schädel-Hirn-Trauma werden im Gehirn vermehrt körpereigene Substanzen ausgeschüttet, die auf Nervenzellen schädigend wirken. Dieser Effekt tritt durch die Absenkung der Körpertemperatur in deutlich schwächerem Maße auf, was zu geringeren Gewebeschädigungen führt. Den grundsätzlichen Mechanismus der Hypothermie kennt übrigens jeder aus dem eigenen Alltag: Hat man sich irgendwo gestoßen, dann werden Beulen nicht so dick, wenn sie möglichst umgehend unter kaltem Wasser oder mit Eis gekühlt werden.

    Wenige Tage zuvor hatte bereits ein anderer Mediziner des Mannheimer Universitätsklinikums einen bedeutenden Forschungspreis erhalten: Der mit 10.000 Mark dotierte Albert-Knoll-Preis ist dem Privatdozenten Dr. Siegbert Rossol zuerkannt worden. Ein unabhängiges Expertengremium würdigte damit Rossols Arbeiten zur chronischen Leberentzündung Hepatitis B. Verliehen wurde die Auszeichnung, deren Preisgeld das Ludwigshafener Pharma-Unternehmen Knoll AG zur Verfügung stellt, auf der Jahrestagung der Saarländisch-Pfälzischen Internistengesellschaft in Saarbrücken. Der Oberarzt der IV. Medizinischen Universitäts-Klinik untersuchte die wichtige Rolle bestimmter körpereigener Botenstoffe, die bei einer Hepatitis B Infektion in zu geringer Menge vorliegen. Durch Interferon-Gaben werden diese Botenstoffe gestärkt, was die Heilungs-Chancen fördert.

    Wolfgang Pföhler, Geschäftsführer des Mannheimer Universitätsklinikums, gratulierte beiden Preisträgern zu ihren Auszeichnungen. Er freue sich außerordentlich, daß die sehr erfolgreiche Arbeit der beiden Mediziner auch auf diese Weise die verdiente Anerkennung finde.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Personalia
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).