Mit dem diesjährigen Förderpreis des Kuratoriums ZNS und der Hannelore-Kohl-Stiftung ist der Neurochirurg Dr. Axel Piepgras, Privatdozent am Mannheimer Universitätsklinikum, ausgezeichnet worden. Damit werden werden seine Forschungsarbeiten zur verbesserten Behandlung von Patienten mit schweren Schädel-Hirn-Verletzungen gewürdigt.
Mannheim / Hamburg. Für seine Forschungsarbeiten zur verbesserten Behandlung von Patienten mit schweren Schädel-Hirn-Verletzungen ist heute (Donnerstag, 18. März) ein Mediziner des Mannheimer Universitätsklinikums mit dem diesjährigen Förderpreis des Kuratoriums ZNS und der Hannelore-Kohl-Stiftung ausgezeichnet worden. Der Neurochirurg Dr. Axel Piepgras nahm den mit 25.000 Mark dotierten Preis im Verlauf einer medizinischen Fachtagung in Hamburg entgegen. Überreicht wurde die Auszeichnung durch die Präsidentin des Kuratoriums ZNS für Unfallverletzte mit Schäden des Zentralen Nervensystems, Hannelore Kohl.
Privatdozent Dr. Piepgras arbeitet als Oberarzt in der Neurochirurgie des Mannheimer Universitätsklinikums, dessen Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg angegliedert ist. Der 37jährige Mediziner befaßt sich intensiv mit der Frage, wie sich die gesundheitlichen Folgeschäden schwerer Hirnblutungen möglichst in Grenzen halten lassen, und ist dabei zu folgender Antwort gelangt: Wird das Blut eines Patienten mit Hirnblutungen von den üblichen 37 Grad auf 32 Grad heruntergekühlt, so hat dies gleich zwei erwünschte Effekte. Zum einen schwillt das Gehirn im Umfeld der Verletzung nicht so stark an wie sonst, dies erleichtert einen oftmals nötigen operativen Eingriff. Zum anderen ist die Wahrscheinlichkeit dauerhafter Folgeschäden wie Lähmungen oder Sprachstörungen geringer, der Patient erholt sich schneller von dem Schädel-Hirn-Trauma.
Die gezielte Absenkung der Körpertemperatur bezeichnen Mediziner als Hypothermie. Piepgras leitet das Blut des Patienten zu diesem Zweck durch ein spezielles Gerät, das eine sehr exakte Steuerung der Temperatur ermöglicht. Die Wirksamkeit der Hypothermie erklären sich Mediziner vor allem so: Bei einem Schädel-Hirn-Trauma werden im Gehirn vermehrt körpereigene Substanzen ausgeschüttet, die auf Nervenzellen schädigend wirken. Dieser Effekt tritt durch die Absenkung der Körpertemperatur in deutlich schwächerem Maße auf, was zu geringeren Gewebeschädigungen führt. Den grundsätzlichen Mechanismus der Hypothermie kennt übrigens jeder aus dem eigenen Alltag: Hat man sich irgendwo gestoßen, dann werden Beulen nicht so dick, wenn sie möglichst umgehend unter kaltem Wasser oder mit Eis gekühlt werden.
Wenige Tage zuvor hatte bereits ein anderer Mediziner des Mannheimer Universitätsklinikums einen bedeutenden Forschungspreis erhalten: Der mit 10.000 Mark dotierte Albert-Knoll-Preis ist dem Privatdozenten Dr. Siegbert Rossol zuerkannt worden. Ein unabhängiges Expertengremium würdigte damit Rossols Arbeiten zur chronischen Leberentzündung Hepatitis B. Verliehen wurde die Auszeichnung, deren Preisgeld das Ludwigshafener Pharma-Unternehmen Knoll AG zur Verfügung stellt, auf der Jahrestagung der Saarländisch-Pfälzischen Internistengesellschaft in Saarbrücken. Der Oberarzt der IV. Medizinischen Universitäts-Klinik untersuchte die wichtige Rolle bestimmter körpereigener Botenstoffe, die bei einer Hepatitis B Infektion in zu geringer Menge vorliegen. Durch Interferon-Gaben werden diese Botenstoffe gestärkt, was die Heilungs-Chancen fördert.
Wolfgang Pföhler, Geschäftsführer des Mannheimer Universitätsklinikums, gratulierte beiden Preisträgern zu ihren Auszeichnungen. Er freue sich außerordentlich, daß die sehr erfolgreiche Arbeit der beiden Mediziner auch auf diese Weise die verdiente Anerkennung finde.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsprojekte, Personalia
Deutsch
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