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27.01.2005 12:00

Vom Labor auf den Markt

Francis Hugenroth Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
caesar - center of advanced european studies and research

    Im Forschungszentrum caesar tagten Experten zum Thema Ausgründung

    Bonn, 25.01.2005. Das vor wenigen Tagen von Bundeskanzler Schröder offiziell eröffnete "Einstein-Jahr" der Wissenschaften verweist auf den individuellen Erfindergeist und die Kreativität des Forschers. In der Praxis eines eingefahrenen Wissenschaftssystems stößt dieser allerdings immer wieder an Grenzen. Vor allem dann, wenn Erfindungen in marktfähige Produkte überführt werden sollen. Doch mittlerweile werden vielerorts alte Strukturen aufgebrochen und neue Formen der Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft entwickelt. Über die Chancen und Perspektiven für Firmengründungen aus Wissenschaftseinrichtungen heraus diskutierte in Bonn eine Runde hochrangiger Experten. Eingeladen hatte das Forschungszentrum caesar.

    "Denkfabrik für neue Märkte zu sein, ist das Motto von caesar", erklärte Karl-Heinz Hoffmann, Wissenschaftlicher Vorstand von caesar zum Auftakt. Er betonte damit ein Stiftungsziel des internationalen Forschungszentrums. "Für seine Wissenschaftler ist die Ausrichtung auf verwertbare Ergebnisse Bestandteil der Motivation und täglichen Arbeit", so Hoffmann weiter. Erst im vergangenen November hat caesar gemeinsam mit dem weltweit führenden Hersteller dentaler Ausrüstungsgüter Sirona ein Unternehmen gegründet, das beispielhaft für einen gelungenen Wissenstransfer aus dem Labor in die Anwendung ist. Die SiCAT Gmbh & Co. KG mit Sitz in Bonn entwickelt Softwarelösungen für die digitale Zahnarztpraxis.

    Jochen Kusch, Geschäftsführer der SiCAT, glaubt an die Tragfähigkeit des Transfermodells, in dem Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft über Fach- und Organisationsgrenzen hinweg zusammenarbeiten: "Institute wie caesar können eine ideale Keimzelle für solche Teams sein und für einen turbulenzfreien Start während der Gründungsphase sorgen." Längerfristig angelegte Grundlagenforschung, die immer weniger Unternehmen sich leisten würden, könne mittels solcher Kooperationen weitergeführt werden. Und das wiederum könne zur Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands im globalen Wettbewerb maßgeblich beitragen.

    Forschungseinrichtungen als Motoren im Transferprozess zwischen Wissenschaft und Wirtschaft übernehmen auch in der regionalen Strukturentwicklung eine wichtige Rolle. Diesen Aspekt betonte die Bonner Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann: "Sie sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor als Auftraggeber und als Technologielieferant für die regionale Wirtschaft." Die Stadt Bonn sorgt mit einem besonderen Messeservice dafür, dass potenzielle Ausgründungen über die Teilnahme an den maßgeblichen Fachveranstaltungen wie beispielsweise der Medica als der Leitmesse für Medizin oder der Biotechnica Kontakte mit potenziellen Kooperationspartnern in der Industrie aufnehmen können.

    Dr. Jürgen Wüst, Geschäftsführer des Karlsruher Existenzgründungs-Impuls (Keim e.V.), setzt andere Schwerpunkte. Kleinst-Gründungen und "Ich-AGs" seien kein wirklicher ökonomischer Gewinn. "Gestärkt werden müssen die wissens- und arbeitsplatzintensiven Gründungen", meint Wüst. Er plädiert für das Modell der "Inkubatoren", für Gründerzentren mit dem Angebot günstiger Immobilien verbunden mit dem Aufbau von Netzwerken. Entscheidend sei aber, dass schon in der Schule, spätestens aber im Studium Gründerpersönlichkeiten ausgebildet und gefördert würden. Der Mut zur Unternehmung müsse gestärkt werden.

    Im Forschungszentrum caesar herrscht offensichtlich ein gutes Gründungsklima. Michael Geil, Vizepräsident und General Manager der Sirona Dental Systems GmbH in Bensheim und Mitbegründer der SiCAT, fasst seine Erfahrungen zusammen: "Hier hat sich in der Konstellation von Basis-Know-how der Sirona Dentaltechnik und der Siemens Medizintechnik, der Ergänzung und Weiterentwicklung bei caesar sowie der Motivation von Know-how-Trägern mit der Perspektive eines eigenen Unternehmertums eine sehr fruchtbare und den Gesamtprozess treibende Symbiose ergeben". Dafür brauche man allerdings seine Zeit und es sei durchaus natürlich, dass ein solcher Prozess mitunter langwierig und gelegentlich nervenaufreibend sei.

    In Bonn wird bereits in weiteren "strategischen Allianzen" an künftigen Ausgründungen gearbeitet. caesar-Vorstand Karl-Heinz Hoffmann: "Für das kommende Jahr ist unter anderem die Ausgründung der Gruppe Rapid Prototyping (maßgeschneiderte Implantate, Knochenersatzmaterialien, OP-Planungsmodelle) und die Vermarktung eines Biosensors geplant. Unser Ziel ist es, den Spin-offs eine solide Basis zu schaffen, damit sie sich am Markt behaupten können. Dazu ist mehr als ein gutes Produkt notwendig: Eine gründliche Vorbereitung (Marktstudien, Businessplan usw.), starke Partner und genügend Zeit sind die entscheidenden Faktoren."

    Weitere Pressemitteilungen und Fotos finden Sie auch im Internet unter www.caesar.de/presse.

    Über ein Belegexemplar freuen wir uns!
    Sollten Sie Fragen haben, wenden Sie sich bitte an:
    Forschungszentrum caesar, Frau Francis Hugenroth
    Ludwig-Erhard-Allee 2, 53175 Bonn
    Telefon: 0228 / 96 56-135
    Fax: 0228 / 96 56-111
    E-Mail: hugenroth@caesar.de
    Internet: www.caesar.de


    Weitere Informationen:

    http://www.caesar.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Organisatorisches
    Deutsch


     

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