idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
19.03.1999 14:43

Lebensverläufe im Globalisierungsprozeß - VW-Stiftung fördert Bielefelder Forscher mit 2,74 Mio DM

Dr. Gerhard Trott Medien und News
Universität Bielefeld

    Die Volkswagenstiftung hat in diesem Jahr rund 39 Millionen DM für wissenschaftliche Projekte im In- und Ausland bewilligt.
    Zu den geförderten Großprojekten gehört ein Forschungsvorhaben, das der Bielefelder Soziologe Prof. Dr. Hans-PeterBlossfeld mit seiner Arbeitsgruppe geplant hat. Es trägt den Titel " Lebensverläufe im Globalisierungsprozeß. Veränderungen im Bildungs- Beschäftigungs- und Familiensystem moderner Gesellschaften".

    Der Prozeß der Globalisierung ist kein neues Phänomen. Aber die Intensität und Reichweite grenzüberschreitender
    Interaktionsbeziehungen hat seit dem Ende des Ost-West-Gegensatzes in den meisten Industrieländern schubartig zugenommen. Der Wandel auf den weltweit sich vernetzenden Kapital-, Produkt- und Arbeitsmärkten nimmt an Tempo zu; im selben Maße nimmt die Berechenbarkeit künftiger Entwicklungen ab. Diese Unsicherheit erschwert die Planbarkeit des eigenen Lebens. Dennoch müssen von den Menschen im Hinblick auf Ausbildung, Beruf und Familie langfristig bindende Entscheidungen getroffen werden.

    Das Projekt untersucht, in welcher Weise sich der Globalisierungsprozeß in verschiedenen Ländern auf die Bildungs-, Berufs- und Familienverläufe der Individuen auswirkt. Von Interesse ist dabei besonders, welche der historisch gewachsenen nationalen "Lebensverlaufslösungen" sich in diesem weltweiten Entgrenzungsprozeß durchsetzen und welche neuen "Lebensverlaufsmuster" sich global verbreiten. Untersucht werden soll weiterhin, ob sich durch die Verlagerung von Marktrisiken auf die einzelnen
    Indiviuen, wie es teilweise geschieht, neue Muster der sozialen Ungleichheit ergeben.

    Das Projekt ist auf fünf Jahre konzipiert und bezieht Daten aus zahlreichen Ländern Westeuropas ein. Es gibt bereits 13
    ausländische Kooperationspartner in Dänemark, Norwegen, Schweden, in der Schweiz, in Italien, Spanien, Frankreich,
    England, Polen, Ungarn und in den USA.

    Professor Blossfeld stammt aus München. Seit Herbst 1998 hat er eine Professor für Allgemeine Soziologie (insbesondere für Theorie und empirische Analyse von Sozialstrukturen und Wirtschaftssystemen) an der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld inne. Promoviert wurde er an der Universität Mannheim, habilitiert hat er sich an der Freien Universität Berlin. Danach war er als Professor am Institut für empirische und angewandte Soziologie der Universität Bremen tätig. Seine Forschungssschwerpunkte liegen im Bereich der Theorie und Empirie der Sozialstruktur. Seine Forschungen beziehen sich auf das Bildungssystem, den Arbeitsmarkt, auf Berufe, Familie, Bevölkerung, Jugend, Lebensläufe sowie auf Schichtung und Mobilität.

    Professor Blossfeld hält sich derzeit in Italien auf, um mit den dortigen wisssenschaftlichen Kooperationspartnern das
    gemeinsame Vorgehen zu verabreden. Dort hat ihn auch die Nachricht über die finanzielle Förderung durch die
    Volkswagenstiftung erreicht. Er ist erst am 6. April wieder in Bielefeld erreichbar, Telefon 0521/106 - 4628, 106 - 6992.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).