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06.10.1996 00:00

Prävention bei berufsbedingten Hauterkrankungen

Marietta Fuhrmann-Koch Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Osnabrück

    Osnabrueck, 6. Oktober 1996 / Nr. 130/96

    Praevention zahlt sich aus

    Berufsbedingte Hauterkrankungen im Friseurhandwerk sind stark ruecklaeufig

    Osnabrueck. Die Zahl der berufs- und umweltbedingten Hauterkrankungen hat sich in den vergangenen 20 Jahren in den Industriestaaten mehr als verdoppelt. Diese Entwicklung ist jedoch durch gezielte, wissenschaftlich fundierte Vorbeugung nicht nur zu stoppen, sondern sogar umkehrbar. Das erklaerten der Osnabruecker Umweltmediziner und Dermatologe, Prof. Dr. Dr. Hans Joachim Schwanitz, und der Vertreter der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW), Dr. Stephan Brandenburg (Bochum), auf der Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für Berufs- und Umweltdermatologie in der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft, die an diesem Wochenende in Osnabrueck zu Ende gegangen ist. Dr. Brandenburg: "Den Beweis liefern die von unserer Berufsgenossenschaft seit 1991 mit rund 2,3 Millionen Mark mitfinanzierten wissenschaftlichen Projekte im Bereich der Hauterkrankungen im Friseurhandwerk, die die Liste der Berufskrankheiten mit Abstand anfuehren. Mit einem Buendel von Praeventionsmassnahmen, die im Rahmen dieser Projekte in der Arbeitsgruppe Gesundheitswissenschaften der Universitaet Osnabrueck entwickelt wurden, konnten die jaehrlich fast 4.000 Neuerkrankungen - vor allem krankhafte Hautveraenderungen an den Haenden - bei rund 200.000 Beschaeftigten im Friseurhandwerk um ein Viertel reduziert werden."

    Für die Berufsgenossenschaft bedeute dies einen Rueckgang der Kosten fuer Rehabilitationsmassnahmen von 55 Millonen Mark im Jahr 1994 auf deutlich unter 50 Millionen Mark im Jahr 1996, so Dr. Brandenburg. Für die 55.000 Friseurbetriebe in der Bundesrepublik rechne sich das Engagement in der Vorsorge noch deutlicher. Fuer den einzelnen Beschaeftigten muesse der Betriebsinhaber heute statt der rund 900 DM Jahresbeitrag im Jahr 1994 nur noch rund 600 DM in die Unfallversicherung der Berufsgenossenschaft einzahlen.

    "Der Chef wuenscht sich den Mitarbeiter mit einer Elefantenhaut, den er bedenkenlos besonders in der Ausbildungszeit als Haarwaschmaschine einsetzen kann", berichtet Prof. Schwanitz, der mit seinem Mitarbeitern seit 1989 verschiedene wissenschaftliche Studien zur Praevention im Friseurhandwerk erstellt hat. Neben neuen Therapieverfahren hat er dabei gemeinsam mit der Berufsgenossenschaft ein Pilotprojekt entwickelt, das aus den Elementen gesundheitspaedagogische Beratung im einzelnen Betrieb und fachaerztliche Betreuung besteht. In den kommenden zwei Jahren wird die Berufsgenossenschaft dieses Modell bundesweit umsetzen, erklaerte Dr. Brandenburg auf der Osnabruecker Tagung. Neben der Frueherkennung und der fachaerztlichen Betreuung untersuchen die Dermatologen an der Universitaet Osnabrueck in einem zweiten von der BGW mitfinanzierten Forschungsvorhaben Hautbelastung und Hautempfindlichkeit, um gezielte Empfehlungen fuer den Hautschutz aussprechen zu koennen. Prof. Schwanitz: "Es geht nicht nur darum, die gigantischen finanziellen Belastungen im Gesundheitsbereich zu reduzieren, es ist auch gelungen, die Zahl der Berufsabbrecher im Friseurhandwerk von 27 Prozent im Jahr 1989 in Niedersachsen auf 16 Prozent in diesem Jahr zu senken. Da geht es um viele Einzelschicksale."


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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