Zum Urteil des Bundesverfassungsgerichtes, das das Verbot von Studiengebühren durch den Bund für verfassungswidrig erklärt hat, nimmt die Fachhochschule Dortmund wie folgt Stellung:
Die Fachhochschule kritisiert oder kommentiert das Urteil nicht, da das Gericht nicht über Studiengebühren an sich, sondern über Kompetenzen von Bund und Ländern entschieden hat.
Die Fachhochschule begrüßt die Stellungnahme von NRW-Wissenschaftsministerin Hannelore Kraft, die erklärt hat, dass das Erststudium in NRW weiterhin gebührenfrei bleiben wird. Allerdings ist weiter unklar, wie Studentenströme aus anderen Bundesländern, in denen künftig Studiengebühren erhoben werden, kanalisiert werden sollen. Ob dies nur über Numerus-Clausus-Regelungen handzuhaben ist, erscheint fraglich.
Die Fachhochschule Dortmund hält daran fest, dass Studiengebühren sozial schwächere Schichten von einem Studium abhalten werden. Unser Land braucht jedoch mehr statt weniger Akademikerinnen und Akademiker. Viele Studierende müssen ihr Studium bereits heute durch Nebenjobs finanzieren, was sich studienzeitverlängernd auswirkt. Studiengebühren würden diese Tendenz weiter verschärfen.
Studiengebühren wären allenfalls mit einem funktionienden Förderungs- und Stipendiatensystem akzeptabel. Dieses existiert in Deutschland jedoch derzeit nicht.
Falls sich trotz aller Gegenargumente Studiengebühren als unvermeidlich herausstellen sollten, müssen diese in vollem Umfang den Hochschulen zugute kommen um auf diese Weise die längst überfälligen Investitionen in unser Bildungssystem anzuschieben. Die Hochschulen wären dann auch selbst in der Lage, soziale Härten bei Studienbewerbern oder Studierenden abzufedern.
Die Politik fordert kürzere Studienzeiten, mehr und jüngere Absolventen sowie eine insgesamt bessere Qualifikation und Ausbildung der jungen Menschen in Deutschland. Die Fachhochschule Dortmund hegt erheblichen Zweifel, dass Studiengebühren diesen Zielen förderlich wären. Investitionen in den Hochschul- und Bildungsbereich sind unabdingbar, diese jedoch durch die nachwachsende Generation zu finanzieren, ist nicht der geeignete Weg.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Wissenschaftspolitik
Deutsch
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