Kritische Gesamtausgabe des Philosophen abgeschlossen - Erinnerung an die wechselvolle Geschichte der Edition am 11. und 12. Februar in Heidelberg
Nicolaus Cusanus, geboren 1401 in Kues als Sohn eines Moselfischers, gestorben in Todi 1464 als römischer Kardinal, war eine der herausragenden Gestalten im Übergang vom Mittelalter in die Neuzeit: Philosoph, Theologe, Jurist, Mathematiker, Bischof von Brixen und Kardinal in Rom. Ein großer Teil seiner umfangreichen Bibliothek ist heute noch zugänglich in dem von ihm als "Altenheim" gestifteten St. Nikolaus-Hospital in Kues, einem einzigartigen Schatz an wertvollen Handschriften. Trotz seines maßgebenden Mitwirkens in Konzilien und seines langjährigen Engagements für eine allgemeine Reform der Kirche hat er eine reiche schriftstellerische Tätigkeit entfaltet. In seinen philosophischen, theologischen, mathematischen Schriften und seinen Predigten ist er zu Einsichten gelangt, die weit über seine Zeit hinaus weisen.
Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften hat 1927 den Entschluß gefaßt, die Werke des Cusanus in einer ersten kritischen, verläßlichen Ausgabe zugänglich zu machen. Die komplexe Arbeit an diesem Projekt wurde nach einem verheißungsvollen Anfang gestört durch das Nazi-Regime und durch den zweiten Weltkrieg unterbrochen, danach aber von einer Reihe von Editorinnen und Editoren fortgeführt und Ende 2004 zu einem glücklichen Abschluß gebracht.
Aus diesem Anlaß veranstaltet die Akademie am 11. und 12. Februar ein Symposium. Dessen erster Tag ist vor allem der Erinnerung an die wechselvolle Geschichte der Ausgabe gewidmet, der zweite Tag soll einige Perspektiven auf die Weite und Eindringlichkeit des cusanischen Denkens eröffnen. Kurt Flasch, Professor für Philosophie an der Universität Bochum und Autor mehrerer Bücher zur Philosophie des Cusanus, wird über einen sokratisch inspirierten Grundgedanken des Cusanus sprechen: Docta ignorantia - "Wissen des Nichtwissens"; Wolfhart Pannenberg, Professor für Systematische Theologie an der Universität München, über die bleibende Relevanz der Erkenntnistheorie des Kusaners; der Tübinger Mediävist Walter Haug über das Verhältnis Meister Eckarts zu Nicolaus Cusanus im Blick auf deren Gotteserfahrung und Peter Gülke, Dirigent, Musikschriftsteller und Professor an der Musikhochschule in Freiburg, aus dem Bereich des kulturellen Umfeldes des Cusanus über "die Musik in der Cusanus-Zeit".
Programm:
11. und 12. Februar: "Symposium anläßlich des Abschlusses der Heidelberger Akademie-Ausgabe "Nicolai de Cusa Opera Omnia""
11. Februar: 16 bis 19 Uhr / 12. Februar: 9.30 Uhr bis ca. 17 Uhr
Veranstalter: Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Ort: Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Karlstraße 4
Der Eintritt ist kostenlos
Referenten und Themen am Freitag, 11. Februar:
Prof. Werner Beierwaltes (Würzburg): "Dank und Gedenken"
Manfred Meiner (Hamburg): "Die Cusanus-Ausgabe aus der Sicht des Verlegers"
Dr. Hans Gerhard Senger (Köln): "Zur Geschichte der Edition der Opera omnia des Nicolaus Cusanus"
Referenten und Themen am Samstag, 12. Februar:
Prof. Kurt Flasch (Bochum): "Die Docta Ignorantia des Cusanus"
Prof. Wolfhart Pannenberg (München): "Die bleibende Relevanz der Erkenntnislehre des Kusaners"
Prof. Walter Haug (Tübingen): "Gotteserfahrung: von Eckhart zu Cusanus"
Prof. Peter Gülke (Freiburg): "Die Musik der Cusanus-Zeit"
Begrüßung und Schlußwort: Prof. Graf Kielmansegg
Nach einer wechselvollen Editionsgeschichte wird die kritische Gesamtausgabe nun abgeschlossen.
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater, Philosophie / Ethik, Religion, Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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