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01.02.2005 11:00

Neues aus dem Rat für Nachhaltige Entwicklung

Yvonne Scherer Referat für Öffentlichkeitsarbeit
Rat für Nachhaltige Entwicklung

    Berlin, 1. Februar 2005 Gegen die breite politische "Verquasselung" des Begriffs Nachhaltigkeit setzt der Nachhaltigkeitsrat der Bundesregierung auf Inhalte und neue Impulse. Besonders wichtig ist dem Rat die Frage, ob Wirtschaftswachstum und Nachhaltigkeit einhergehen kann. Dazu sollen in einem internationalen Dialog Experten auch aus den modernen Wachstumszentren China und Indien zur Sprache kommen. Einen weiteren Impuls hält der Rat für notwendig, um die klassische Generationendebatte auf neue Themen auszuweiten. War bisher nur von Finanzgerechtigkeit die Rede, so will der Rat jetzt auch Energie, Mobilität und kulturelle Identität als ebenso wichtige Themen der Generationengerechtigkeit diskutieren. Neu auf der Agenda des Rates ist auch die Frage nach der Art und dem Umfang der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen.
    Unter dem Vorsitz von Dr. Volker Hauff hat der Rat aktuell sowohl mit pointierter Kritik als auch Bestärkung zum Nachhaltigkeitsbericht der Bundesregierung Stellung genommen.

    Stellungnahme zum Fortschrittsbericht 2004 der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung: Dem roten Faden konsequent folgen
    Der Rat für Nachhaltige Entwicklung hat eine detaillierte Stellungnahme zum Fortschrittsbericht Nachhaltigkeitsstrategie 2004 an die Bundesregierung abgegeben. Er hält dem Bericht der Bundesregierung zu Gute, dass er ein positives Grundbild der getroffenen und geplanten Maßnahmen vermittelt, aber aus Sicht des Rates wird insgesamt deutlich: Politik und Gesellschaft sind von einer Wende hin zur Berücksichtigung der Bedürfnisse zukünftiger Generationen bei heutigen Entscheidungen zu Umwelt, Wirtschaft und Sozialem noch weit entfernt. Politik und Wirtschaft bestehen den Zukunfts-TÜV noch nicht.
    Die Stellungnahme im Web: http://www.nachhaltigkeitsrat.de/dokumente/stellungnahmen/index.html

    BRICS+G - Nachhaltigkeit und Wachstum
    Unter dem Titel "BRICS+G" startet der Rat für Nachhaltige Entwicklung gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) eine internationale Diskussion über Nachhaltigkeit. Beteiligt sind Experten aus Brasilien, Russland, Indien China und Südafrika (kurz: BRICS) und Deutschland (G = Germany). Den BRICS-Ländern kommt als internationale Wachstumszentren eine immer wichtiger werdende Schlüsselrolle für Ökonomie, Ökologie und Politik zu. Experten aus diesen Ländern werden zu einem Dialog über Nachhaltigkeit und Wachstum und den Stellenwert von Nachhaltigkeitsstrategien eingeladen.
    Die Jahreskonferenz des Nachhaltigkeitsrates am 06.September 2005 wird den Themenschwerpunkt Wirtschaftswachstum und Nachhaltigkeit aufgreifen.

    Kommunikationsprojekt 2005 - "Facing Sustainability"
    Unter dem Titel "Facing Sustainabilty" wendet sich der Rat an die vielen Menschen, die mit ihren Ideen, Projekten und Initiativen die Nachhaltigkeit lokal und konkret voranbringen. Das Projekt "Facing Sustainability" wird ab April dazu aufrufen, Porträt-Fotos mit der "story" von Menschen einzusenden, die sich für konkrete Projekte zur Nachhaltigkeit einsetzen. Einsendungen sollen weltweit ermöglicht werden. Die besten Fotos werden von einer Jury ausgewählt und auf der Jahreskonferenz präsentiert.

    Neue Themen für die Generationendebatte
    Der Rat für Nachhaltige Entwicklung will die klassische Generationendebatte, die derzeit die Tagespolitik prägt, ausweiten. Fiskalische Generationenbilanzen zur Verteilungsgerechtigkeit von Steuern, Renten und Finanzlasten sind eingeführt; der Rat für Nachhaltige Entwicklung will dagegen eine umfassende Sicht auf Zukunft und Nachhaltigkeit ermöglichen, die Ökologie, Ökonomie und Soziales nebeneinander stellt. Ziel des Rates ist es, die Möglichkeiten und Gefährdungen aus heutigen Entscheidungen, der heutigen Naturnutzung und Wirtschaft sichtbar und diskutierbar zu machen, denen eine wichtige Bedeutung für die Optionen zukünftiger Generationen zuzumessen ist. Das Projekt, das der Rat in der ersten Jahreshälfte hierzu beginnen will, soll Entscheidungsmöglichkeiten aufzeigen und die Handlungsoptionen zur Nachhaltigkeit stärker konkretisieren.
    Dazu wird der Rat in der zweiten Jahreshälfte 2005 unter anderem einen Dialogprozess anregen, der u.a. Experten, "Entscheider von morgen" und prominente "Generationenvertreter" zusammenbringt. Das Projekt wird sich bis 2006 erstrecken. Die Ausschreibung zur Projektunterstützung ist in Vorbereitung.

    Neu auf der Agenda - "Corporate Social Responsibility"
    Der Rat für Nachhaltige Entwicklung wird in diesem Jahr außerdem das Thema Corporate Social Responsibility bearbeiten.

    Bisherige Arbeitsschwerpunkte des Rates bleiben aktuell
    Der Nachhaltigkeitsrat wird die Themen, zu denen er sich bereits mit detaillierten Empfehlungen an die Bundesregierung gewandt hat, weiter verfolgen. Der Rat hat sich detailliert insbesondere zur Energiepolitik, zur Flächeninanspruchnahme, zu einer nachhaltigen Wald- und Forstwirtschaft sowie zum Konsum und zu den Pilotprojekten zur Nachhaltigkeit geäußert. Ferner sind auch weiterhin die Indikatorenkonzepte zur Nachhaltigkeit für den Rat ein wichtiges methodisches Instrument, das es weiterzuentwickeln gilt. Auch die Politik der EU zur Nachhaltigkeit wird den Rat weiter beschäftigen.
    ____________________________________________________
    Der Rat für Nachhaltige Entwicklung wurde im April 2001 von Bundeskanzler Gerhard Schröder berufen. Er entwickelt Beiträge für die Nachhaltigkeitsstrategie und -politik der Bundesregierung, benennt konkrete Handlungsfelder und Projekte und macht Nachhaltigkeit zu einem wichtigen öffentlichen Anliegen. Dem Rat gehören 19 Personen des öffentlichen Lebens an: Dr. Volker Hauff (Vorsitzender), Horst Frank, Rainer Grohe, Hermann Graf Hatzfeldt, Roland Heinisch, Prof. Dr. Stefan Homburg, Prof. Dr. Eberhard Jochem, Prof. Dr. Edda Müller, Heinz Putzhammer, Prof. Dr. Jürgen Rimpau, Prof. Dr. Josef Sayer, Tobi Schlegl, Marlehn Thieme, Prof. Dr. Klaus Töpfer, Holger Tschense, Prof. Dr. Fritz Vahrenholt, Eggert Voscherau, Hubert Weinzierl, Dr. Angelika Zahrnt.

    Was ist Nachhaltigkeit? Nachhaltige Entwicklung heißt, Umweltgesichtspunkte gleichberechtigt mit sozialen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu berücksichtigen. Zukunftsfähig wirtschaften bedeutet also: Wir müssen unseren Kindern ein intaktes ökologisches, soziales und ökonomisches Gefüge hinterlassen. Das eine ist ohne das andere nicht zu haben.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Organisatorisches
    Deutsch


     

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