Als Nachfolger von J. Christoph Reidemeister hat Heinz Jakob am Essener Universitätsklinikum die C4-Professur für Thorax- und Kardiovaskuläre Chirurgie übernommen.
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23. März 1999
Als Student in Stanford/Kalifornien traf Heinz Jakob die Entscheidung über sein späteres Fachgebiet. Er entdeckte seine Begeisterung für die Herzchirurgie und blieb in der Folgezeit zielstrebig beim Thema. Jetzt übernahm er, 45 Jahre alt, am Essener Universitätsklinikum als Nachfolger von J. Christoph Reidemeister die C4-Professur für Thorax- und Kardiovaskuläre Chirurgie.
Jakob ist gebürtiger Münchener. Er studierte in Freiburg, Berlin, München und Stanford, wurde 1981 zum Dr. med promoviert, arbeitete als Assistenzarzt am Deutschen Herzzentrum in München und absolvierte einen einjährigen Forschungsaufenthalt mit den Schwerpunkten Organkonservierung und Verbesse-rung chirurgischer Nahttechniken an der University of Chicago.
Das Universitätsspital Basel und die Universitätsklinik Mainz waren weitere Stationen. In Mainz wirkte Jakob in der Position eines Oberarztes seit 1986 am Aufbau der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie mit, arbeitete sich schwerpunktmäßig zunächst in die Erwachsenen-, später in die Kinderherzchirurgie ein und habilitierte sich 1991 mit einer Arbeit zur extrakorporalen Kreislaufassistenz bei intraoperativem Herzversagen. 1992 wechselte Jakob an die Universitätsklinik Heidelberg, wurde Leitender Oberarzt in der Abteilung für Herzchirurgie und baute erfolgreich ein Kunstherzprogramm als Überbrückungsmaßnahme bis zur
Herztransplantation und das Lungentransplantationsprogramm auf. Darüber hinaus konnte er sich in die komplexe Neugeborenen- und Säuglingsherzchirurgie einarbeiten.
Basierend auf den eigenen Erfahrungen und dem in der Essener Abteilung für Thorax- und Kardiovaskuläre Chirurgie bereits vorhandenen Know how möchte Professor Jakob hier die Transplantation der thorakalen Organe - Herz und Lunge - weiter ausbauen. Ziel ist es, bei einer notwendigen Lungentransplantation den Einwohnern Nordrhein-Westfalens den bisher praktizierten Patienten-Tourismus in andere Bundesländer oder sogar ins benachbarte Ausland zu ersparen. In Zusammenarbeit mit der Kinderkardiologie des Klinikums soll Schritt für Schritt auch die Chirurgie der angeborenen Herzfehler im Neugeborenen- und Säuglingsalter in Essen etabliert werden. Hier bilden die eigene forscherische Arbeit und vorhandene Aktivitäten am Klinikum die solide Grundlage.
Zusammen mit der in der Region ansässigen High tech-Industrie sollen schließlich wissenschaftlich abgesicherte Verfahren der "Roboter-Herzchirurgie" entwickelt werden. Dabei arbeitet der Arzt nicht mehr am Patienten, sondern steuert das chirurgische Instrument über einen Computer. Die in den Vereinigten Staaten entwickelte Technologie befindet sich noch im Experimentierstadium und ist zudem sehr teuer. Jakobs Ehrgeiz, dieses Stadium zu überwinden, soll aber nicht in Widerspruch geraten zur Aufgabe, am Essener Klinikum eine qualitativ hochstehende herzchirurgische Versorgung anzubieten. Auch "normale" Herzpatienten sollen am Ort optimale Betreuung finden und nicht in andere Herzzentren überwiesen werden müssen.
Redaktion: Monika Rögge, Telefon (02 01) 1 83-20 85
Weitere Informationen: Professor Dr. Heinz Jakob, Telefon (02 01) 7 23-31 51
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
regional
Personalia
Deutsch
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