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01.02.2005 15:35

"Wissensklüfte - (Null) Mengen und (Un) Summen von Information" FHP-Civitas-Vortrag von Prof. Dr. Hobohm am 07. Februar

Ulrike Fischer Stabsstelle Hochschulkommunikation
Fachhochschule Potsdam

    "Wissensklüfte - (Null) Mengen und (Un) Summen von Information" ist der Titel des diesjährigen Beitrags der Informationswissenschaften zur interdisziplinären Diskussion über den Zustand unserer Zivilgesellschaft, der am Montag, dem 7. Februar 2005, um 18 Uhr im "Schaufenster" der FH Potsdam, Friedrich-Ebert-Str. 6, 14467 Potsdam zu hören ist. "Leerstand und Fülle", das Thema der diesjährigen CIVITAS Reihe, greift der Vortrag von Hans-Christoph Hobohm von einer gänzlich anderen Perspektive auf.

    "Es handelt sich um die offensichtliche Leere unserer Wissenslandschaften und die vermeintliche Fülle der Informationskanäle, der wir tagtäglich begegnen. Auf der einen Seite leben wir im Zeitalter der Wissenschaft und der Wissensgesellschaften und auf der anderen Seite erleben wir zunehmend einen Mangel an Wissen, Erkenntnis und Bildung. Noch nie haben so viele Wissenschaftler gelebt wie jetzt, und gleichzeitig gibt es selbst in unserer Gesellschaft eine immer größere Zahl an Analphabeten. Noch nie wurde soviel publiziert und im Vergleich dazu so wenig gelesen. Die jährliche Bücherflut nimmt nicht ab und trotz Bildungsmisere und PISA nimmt das Bibliothekssterben zu. Google liefert uns Millionen von Treffern auf unsere Fragen und doch so wenig Antworten."

    Die These von der Wissenskluft, auch bekannt unter dem Schlagwort der "Digitalen Spaltung" der Gesellschaft(en), betrifft zunächst die Verteilung von Informationsarmut und Informationsreichtum im globalen Kontext - etwa zwischen der Internet-Ländern des Nordens und den Telekommunikationswüsten des Südens. Sie betrifft aber auch die vermeintlich reichen Länder, in denen diese Spaltung zwischen Sozialschichten und Generationen verläuft, die mehr oder weniger Zugang zu den wirklichen Wissensressourcen haben. Die aktuelle Gesetzgebung für die digitale Welt unterstreicht diese Tendenzen zur sozialen Ausgrenzung weiter und aktuelle Bildungs- und Wissenschaftspolitik mildert das Problem keineswegs.

    Prof. Dr. Hobohm wird vor diesem Hintergrund eine Reihe von meist in Zahlen zu beschreibenden Beziehungen zwischen Fülle und Leere in der Welt von Information und Wissen (nicht nur von Kassen von Softwareherstellern und Bibliotheksregalen) aufzeigen. Wenn die These stimmen sollte, dass für die Zukunft der Gesellschaft die Ressource "Wissen" das wesentliche, wenn nicht einzige Kapital ist, so ist das Wissen über ihre Verteilung und ihre Verteilbarkeit unabdingbare Voraussetzung dafür, dass dieses Kapital auch im Sinne unserer Gesellschaft zinsbringend eingesetzt werden kann.
    Prof. Dr. Hans-Christoph Hobohm (Jahrgang 1955) lehrt seit 1995 Bibliothekswissenschaft und Bibliotheksmanagement am Fachbereich Informationswissenschaften der Fachhochschule Potsdam. Nach dem Studium in Köln, Rennes und Paris war er Leiter der Spezialbibliothek des Instituts für angewandte Sozialforschung in Köln, lehrte Literaturwissenschaft an der Universität Stuttgart und war schließlich Marketingleiter des Informationszentrums Sozialwissenschaften in Bonn. Er ist langjähriges Mitglied des Vorstands des Fakultätentages der informationswissenschaftlichen Fachbereiche Deutschlands und war viele Jahre aktiv im Weltbibliotheksverband (IFLA) - unter anderem als Mitglied des wissenschaftlichen Beirats. Eines seiner jüngsten Bücher widmet sich dem Thema "Knowledge Management".

    Der nunmehr fünfte Civitas-Zyklus widmet sich dem Thema "Leerstand und Fülle". Abwanderung und Alterung in den Regionen, Dörfern und Städten gerade der neuen Bundesländer führen zu baulichem Leerstand und, häufig genug, zu wirtschaftlichem, sozialem und kulturellem Stillstand. Die Referentinnen und Referenten aus der Hochschule, der Stadt und der Region werden aus ihren jeweiligen wissenschaftlichen Kontexten und praktischen Erfahrungen heraus der Stagnation eine Fülle von Ideen entgegensetzen und damit zur Diskussion auch über die Fächer-grenzen hinweg anregen.

    Die FH Potsdam lädt alle Potsdamerinnen und Potsdamer, Berlinerinnen und Berliner, alle Studierenden und Lehrenden und alle sonstigen Interessierten herzlich zu "Civitas" ein. Wie auch in den vergangenen Jahren besteht im Anschluss an die Vorträge Gelegenheit, bei einem Glas Wein die Gespräche fortzusetzen und jetzt auch Leerstand sowie dessen Überwindung vor Ort zu studieren.

    Civitas wird unterstützt von Frau Dr. Pia und Herrn Klaus Krone, krone mt, Berlin, der Gesellschaft der Freunde und Förderer der FH Potsdam e.V. und der Druckerei Feller, Teltow.

    DAS WEITERE PROGRAMM

    14. Februar 2005
    Seniorenpark Ostdeutschland - Entschleunigungsanlage oder High-Touch-Center?
    Prof. Dr. R. Funke

    Veranstaltungsbeginn 18:00 Uhr
    "Schaufenster" der FH Potsdam am Alten Markt, Friedrich-Ebert-Str. 6
    14467 Potsdam

    Für weitere Informationen steht Ihnen Frau Ulrike Fischer, Leiterin der Abt. Marketing & Kommunikation der FH Potsdam, unter Tel. 0331 580-1070 oder e-mail marketing@fh-potsdam, zur Verfügung. Informationen über Civitas I bis V finden Sie unter www.fh-potsdam.de/~civitas

    Medieninformationen und Veranstaltungshinweise der FH Potsdam können Sie auch im Internet abrufen: http://www.fh-potsdam.de
    EVENTS & NEWS I MEDIENINFORMATIONEN


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Sprache / Literatur
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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