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02.02.2005 10:23

Können Fadenwürmer nierenkranken Patienten helfen?

Rudolf-Werner Dreier Hochschul- und Wissenschaftskommunikation
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

    Neues Forschungsprojekt am Universitätsklinikum vom BMBF gefördert

    Fadenwürmer sollen die Forscher der Medizinischen Klinik IV, die sich unter der Leitung von Professor Dr. Gerd Walz der Nephrologie, den Erkrankungen der Niere widmet, in einem gemeinsamen Forschungs-vorhaben mit Biologen und der Physikern unterstützen. Bei dem neuen, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt, sollen auf genetischer Ebene Faktoren identifiziert werden, die bei nierenkranken Patienten schon nach kurzer Zeit der Dialyse Herzerkrankungen hervorrufen, die sonst typisch für ältere Menschen sind.

    Die Wissenschaftler wenden dabei die modernen Verfahren der so genannten Mikrochip-Analysen an, durch die das gesamte Genom mehrerer hundert Dialysepatienten nach so genannten Kandidatengenen durchforstet wird. "Wir rechnen damit, auf diese Weise über 1.000 Gene zu identifizieren, von denen jedoch nur ein geringer Teil tatsächlich in den Prozess der Krankheitsentstehung involviert ist", schätzt Professor Walz.

    Hier kommt der Fadenwurm ins Spiel. Der Biologe, Professor Dr. Ralf Baumeister, Spezialist in der Erforschung von degenerativen Erkrankungen, wird gemeinsam mit seinem Forscherteam untersuchen, welche dieser Kandidatengene bei Fadenwürmern vergleichbare Probleme wie beim Menschen verursachen. Das Untersuchungsobjekt Fadenwurm hat sich bei ähnlichen Fragestellungen in Bezug auf Krankheiten wie Alzheimer oder Parkinson bereits bewährt. Ergebnisse, die bei dem einfachen Organismus gewonnen werden, lassen sich gut auf den komplexen Organismus des Menschen übertragen. "Wir hoffen, dass uns der Fadenwurm hilft, die für den Menschen relevanten Gene aus dem weiten menschlichen Genom herauszufischen", so Professor Baumeister.

    Doch auch für den Funktionstest beim Fadenwurm ist eine Zahl von über 1.000 Genen nicht praktikabel. Der Physiker PD Dr. Jens Timmer, Spezialist in der Datenanalyse, wird daher die statistisch aussichtsreichsten Kandidaten der in der Mikrochip-Analyse identifizierten Gene vorsortieren und somit die Zahl der Analysen im Fadenwurm deutlich reduzieren.

    Das Forschungsprojekt wird vom BMBF im Rahmen des Nationalen Genomforschungsnetzes (NGFN-2) mit knapp einer Million Euro über einen Zeitraum von drei Jahren gefördert. In dieser Zeit will das Team aus den drei Fakultäten Medizin, Biologie und Physik zu Ergebnissen kommen, die in die klinische Praxis einfließen können und damit den Patienten direkt zugute kommen.

    Mit dem Projektantrag hat das Freiburger Forscherteam eine von 16 Projektförderungen des BMBF erhalten und sich damit unter rund 120 Bewerbern durchgesetzt.

    Kontakt:

    Ansprechpartner zum Forschungsprojekt:
    Professor Dr. Gerd Walz
    Medizinische Universitätsklinik Abteilung Innere Medizin IV
    Hugstetter Straße 55, 79106 Freiburg
    Tel. 0761 / 270-3250
    eMail walz@mm41.ukl.uni-freiburg.de

    Professor Dr. Ralf Baumeister
    Institut für Biologie III, Bioinformatik und Molekulargenetik
    Schänzlestraße 1, 79104 Freiburg
    Tel. 0761 / 203-2799
    eMail ralf.baumeister@biologie.uni-freiburg.de

    PD Dr. Jens Timmer
    Physikalisches Institut
    Hermann-Herder-Straße 3a, 79104 Freiburg
    Tel. 0761 / 203-5829
    eMail jeti@fdm.uni-freiburg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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