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03.02.2005 13:27

Mehr Qualität, bessere Versorgung, weniger Kosten

Dr. Annette Tuffs Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Heidelberg

    Interdisziplinäres Uveitiszentrum am Universitätsklinikum Heidelberg zertifiziert / Patienten mit Augenentzündung werden gemeinsam von Augenärzten und Internisten behandelt

    Die gemeinsame Sprechstunde von Augenärzten und Internisten am Universitätsklinikum Heidelberg ist jetzt mit einem internationalen Gütesiegel ausgezeichnet worden: Das interdisziplinäre Uveitiszentrum, das seit 2001 als bundesweit einmalige Einrichtung mehr als 1.200 Patienten mit einer Entzündung des Augeninneren (Uveitis) behandelt hat, wurde von der Deutschen Gesellschaft für Qualitätssicherung (DQS) mit dem Zertifikat nach dem internationalen Standard DIN EN ISO 9001:2000 ausgezeichnet. Es bescheinigt nicht nur hohe Qualität in Patientenversorgung und Ausbildung, sondern auch in der "Forschung und Entwicklung" - und somit die Fähigkeit zur Durchführung klinischer Studien.

    "Das Uveitiszentrum nimmt im Klinikum ein Vorreiterrolle ein", sagte die Kaufmännische Direktorin des Universitätsklinikums Heidelberg Irmtraut Gürkan - sowohl bei der Zertifizierung als auch bei der engen Zusammenarbeit zweier Fächer, wie hier die Augenheilkunde (Ärztlicher Direktor: Professor Dr. Hans-Eberhard Völcker) und die Innere Medizin/Rheumatologie (Ärztlicher Direktor: Professor Dr. Anthony Ho, Sektionsleiter Rheumatologie: Prof. Dr. Hanns-Martin Lorenz). Diese kommt in erster Linie dem Patienten zugute, spart aber auch Kosten: Aufwendige Mehrfachuntersuchungen und Labortests, dies haben Untersuchungen belegt, können vermieden werden.

    Die Uveitis ist eine führende Ursache der Erblindung in Deutschland
    An einer Uveitis leiden etwa 400.000 Menschen in Deutschland. Von der Entzündung betroffen sind einzelne oder mehrere Abschnitte der Aderhaut (Uvea), die zwischen der äußeren Schutzhülle des Auges, der Lederhaut, und der Netzhaut gelegen ist. Die Entzündung kann sich auch in andere Augenregionen ausbreiten. Eine Uveitis verläuft akut oder chronisch, befällt eines oder beide Augen und kann unbehandelt zur Erblindung führen - in Deutschland ist sie eine der führenden Ursachen.

    "Eine Uveitis kann nahezu 100 verschiedene Ursachen haben", erklärt Privatdozent Dr. Matthias Becker, Oberarzt der Universitäts-Augenklinik Heidelberg, der die Uveitis-Ambulanz gemeinsam mit der Internistin Dr. Regina Max leitet. Bei etwa einem Drittel der Patienten ist die Uveitis jedoch Bestandteil einer rheumatischen Erkrankung: Autoimmunreaktionen gegen den eigenen Körper befallen nicht nur das Auge, sondern auch Gelenke und andere Körperregionen. Zu den häufigsten rheumatischen bzw. autoimmunen Erkrankungen, die von einer Uveitis begleitet werden können, gehören u.a. der Morbus Bechterew, die Sarkoidose und die Multiple-Sklerose.

    Kostenreduktion: Überflüssige Tests und zusätzliche Arzttermine werden vermieden

    Sowohl Patienten als auch Ärzte bewerten die enge Zusammenarbeit sehr positiv: "Überflüssige Tests und zusätzliche Arzttermine werden vermieden. Die Therapie kann besser auf die vielfältigen Beschwerden des Krankheitsbildes abgestimmt werden." Die Patienten werden in der wöchentlichen Sprechstunde gemeinsam von den beiden Spezialisten betreut, die medikamentöse Behandlung wird auf das gesamte Beschwerdebild eingestellt und der Arztbrief gemeinsam verfasst. "Interdisziplinär arbeiten heißt nicht nebeneinander denselben Patienten versorgen, sondern gemeinsam denken", sagt die Internistin Dr. Regina Max. Enge Kontakte hat das Uveitiszentrum auch zur weiteren Disziplinen im Klinikum wie der Kinderheilkunde, Neurologie und Tropenmedizin.

    Erstmals liegen repräsentative Daten zur Uveitis in Deutschland vor

    Auch für die Erforschung und bessere Behandlung der Uveitis hat das Zentrum wichtige Beiträge geleistet. Alle Patienten sind in einer Datenbank erfasst. Die digitale Onlineakte, die zum Beispiel Radargrafiken des aktuellen Entzündungsstatus enthält, gibt auf Knopfdruck auch Auskunft über die Gesamtverteilung der Uveitisformen aller bisher gesehenen Patienten. Die Ergebnisse dieser Auswertung liefern erstmalig auch Daten zur Uveitis in Deutschland. Die Heidelberger Patienten können zudem an Studien mit innovativen Medikamenten teilnehmen, z.B. einem Cortison-Träger, der ins Auge implantiert wird und dort die Entzündung stoppen soll.

    Augenärzte können Uveitis-Diagnostik auf der Homepage trainieren

    Auch die Fortbildung der niedergelassenen Augenärzte kommt nicht zu kurz: Auf der Homepage www.uveitiszentrum.de können sie unter "DiagnoseFinder" ihre Fähigkeiten trainieren, eine Uveitis zu erkennen und die richtige Ursachen-Diagnose zu stellen. Ein umfangreicher Download-Bereich stellt zusätzliches Informationsmaterial für jedermann zur Verfügung.

    Die besonderen Angebote des Zentrums werden mittlerweile von Patienten in ganz Deutschland und darüber hinaus wahrgenommen. Betreut werden sie im Otto-Meyerhof-Zentrum, das sich unmittelbar neben der in der Kopfklinik angesiedelten Universitäts-Augenklinik befindet. Neben PD Dr. Becker und Frau Dr. Max gehören die beiden Ambulanzschwestern Brigitte Mann und Elisabeth Mertz zum Team. Eng ist auch die Zusammenarbeit mit der Uveitis-Selbsthilfegruppe im Rhein-Neckar-Kreis, mit der regelmäßig gemeinsame Informationsveranstaltungen durchgeführt werden, und der Deutschen Uveitis-Arbeitsgemeinschaft.

    Adresse:
    Interdisziplinäres Uveitis-Zentrum
    Otto-Meyerhof-Zentrum des Universitätsklinikums Heidelberg
    Im Neuenheimer Feld 350, D-69120 Heidelberg
    Tel: 06221 / 56 4807, Fax: 06221 / 56 4518

    Homepage:
    www.uveitiszentrum.de

    Information im Internet:
    www.duag.org

    Diese Pressemitteilung ist auch online verfügbar unter
    http://www.med.uni-heidelberg.de/aktuelles/


    Weitere Informationen:

    http://www.uveitiszentrum.de
    http://www.duag.org
    http://www.med.uni-heidelberg.de/aktuelles/


    Bilder

    Privatdozent Dr. Matthias Becker (Universitäts-Augenklinik Heidelberg), Dr. Regina Max (Medizinische Universitätsklinik Heidelberg), Katrin Horstmann (Deutsche Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen bei der Übergabe des Zertifikats.
    Privatdozent Dr. Matthias Becker (Universitäts-Augenklinik Heidelberg), Dr. Regina Max (Medizinische ...
    Foto: Petra Pflanz, Medienzentrum des Universitätsklinikums Heidelberg.
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Organisatorisches
    Deutsch


     

    Privatdozent Dr. Matthias Becker (Universitäts-Augenklinik Heidelberg), Dr. Regina Max (Medizinische Universitätsklinik Heidelberg), Katrin Horstmann (Deutsche Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen bei der Übergabe des Zertifikats.


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