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04.02.2005 16:54

Tsunami-Flutkatastrophe: Technisch-wissenschaftliche Hilfe am Tag danach

Dr. Susanne Eickhoff Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Zentrum für Marine Tropenökologie (ZMT)

    In bislang einzigartiger Solidarität hat die Weltgemeinschaft ihre finanzielle Unterstützung für den Wiederaufbau in den von der Flutkatastrophe betroffenen Gebieten gezeigt. Nun wird darüber beraten, welche mittel- und langfristigen Maßnahmen ergriffen werden müssen, um Katastrophen dieses Ausmaßes in der Zukunft zu vermeiden. Am Zentrum für Marine Tropenökologie (ZMT) in Bremen wird ein Workshop stattfinden, zu dem Experten aus Wissenschaft und Entwicklungszusammenarbeit geladen sind, die langjährige Erfahrung mit Indonesien einbringen.

    Zur Diskussion stehen die deutschen Forschungsprogramme mit Indonesien, die vom ZMT koordiniert werden. In Hinblick auf die Auswirkungen solcher Extremereignisse soll geklärt werden, in welche Richtung die bisherige Zusammenarbeit mit Indonesien in den Geowissenschaften und der Meeresforschung ausgebaut werden soll. Angesprochen wird auch, was kurzfristig an Hilfestellung bei dem Wiederaufbau im Küstenbereich und im Hochschulwesen in Aceh und Nord-Sumatra beigetragen werden kann. Der Workshop wird Empfehlungen ausarbeiten, die bilateral diskutiert werden sollen.

    Im Vordergrund der Diskussionen der deutschen Katastrophen- und Aufbauhilfe steht gegenwärtig die Einrichtung eines Tsunami-Frühwarnsystems im Indischen Ozean. Es wird ein Meilenstein in der Verbesserung der Überlebenssicherheit darstellen. Ein solches System muss jedoch von einer funktionierenden Logistik für die schnelle und effektive Reaktion auf den Ernstfall begleitet werden. Voraussetzung für einen erfolgreichen Schutz ist also ein adäquates Küstenzonen- und Katastrophenmanagement. Die gesellschaftlichen, verwaltungstechnischen und finanziellen Herausforderungen, die sich den ökonomisch schwachen Küstenländern des Indischen Ozeans stellen, sind enorm.

    Langsam setzt sich zudem die Erkenntnis durch, dass das Ausmaß der Zerstörung dort am schlimmsten war, wo vorgelagerte Korallenriffe und Mangroven als Wellenbrecher und Pufferzonen fehlten. Diese tropischen Küstenökosysteme sind nicht nur als natürlich nachwachsende Schutzgürtel unbezahlbar, sie liefern zahllose Ressourcen und spielen eine wichtige Rolle bei der Regulierung der Stoff-Ströme und des Klimas. Sie sind jedoch weltweit durch wirtschaftliche Interessen und Küstenentwicklung bedroht. Ihre Wiederherstellung und nachhaltige Nutzung muss mittel- und langfristig Priorität erlangen. Mit ihrer Expertise und den vielfältigen Kontakten in die Region kann die deutsche Forschung hier Hilfe leisten. Zu groß ist die Gefahr, dass Kurzzeitgedächtnis und kurzfristige ökonomische Interessen zu einem Wiederaufbau nach altem Muster führen.

    Hinweise zur Teilnahme:

    Der Workshop findet am Dienstag, dem 8.2.05, von 10.30 bis 13.00 Uhr im Zentrum für Marine Tropenökologie in Bremen, Fahrenheitstraße 6, statt. Um 14.00 Uhr wird am ZMT ein Pressegespräch zu den Ergebnissen des Treffens abgehalten werden. Zu der Veranstaltung wie zu dem anschließenden Pressegespräch möchten wir die Presse einladen. Anmeldungen über: susanne.eickhoff@zmt-bremen.de.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Geowissenschaften, Gesellschaft, Informationstechnik, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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