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Feuchte in Wänden oder Brückenpfeilern führt zu erheblichen Schäden. Um die Sanierungskosten abzuschätzen, waren bisher komplexe, zerstörende Prüfverfahren notwendig. Eine neuartige Sensortechnik kann die Feuchtigkeit unkompliziert direkt am Objekt messen.
Feuchteschäden zerstörungsfrei messen
Feuchte führt in porösen Baustoffen wie Sandstein, Ziegel, Mörtel oder Beton zu erheblichen Schäden. Wenn Wasser beispielsweise in stahlverstärkten Beton eindringt, fängt der Stahl an zu rosten und verursacht Risse im Beton. Ergebnis: Die Konstruktion etwa für einen Balkon verliert ihre Tragfähigkeit. Forscher aus dem Fraunhofer-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren IZFP in Saarbrücken nutzen die Möglichkeit der Kernspinresonanztechnik (Nuclear Magnetic Resonance NMR) zur genauen Wasserstoffbestimmung. Mit dem Verfahren kann der Feuchtigkeitsgehalt in Wänden, Brückenpfeilern oder Fahrbahndecken ohne Probenentnahme direkt am Objekt gemessen werden.
Altbaubesitzer kennen das Problem: Wenn eine Sanierung ansteht, ist das Kostenrisiko oft nicht abzuschätzen. Vor allem für Feuchteschäden lassen sich genaue Aussagen nur mit hohem Aufwand treffen. Üblicherweise wird eine Probe der geschädigten Mauer entnommen und mittels NMR-Meßtechnik - ähnlich der medizinischen Computertomographie - untersucht. Dafür wird die Probe in einen Sensor eingeführt. Dieses Meßverfahren hat zwei gravierende Nachteile: Die Gebäudewand wird zur Probenentnahme zerstört, und die Größe der Objekte ist begrenzt. Anders bei der Aufsatzmeßtechnik aus dem IZFP: Sie arbeitet mit einem Sensor, der an das Prüfobjekt herangeführt und an jeder beliebigen Stelle aufgesetzt werden kann. Das tragbare, batteriebetriebene Gerät ist unkompliziert in der Handhabung. Der Prüfer kann es jederzeit - auf Baustellen oder zur Kontrolle von Fahrbahnen - einsetzen.
Die neuartige Technik senkt den Prüfaufwand enorm und somit auch die Kosten. Je detailliertere Informationen über das Ausmaß der Feuchteschäden vorliegen, desto besser läßt sich der bauliche und finanzielle Aufwand für den Bauherren abschätzen. »Neben Beton können wir mit dem Aufsatz-NMR-Gerät die Wasserstoffverteilung in Holz, Kunststoffen und Polymeren messen«, berichtet Dipl.-Ing. Bernd Wolter aus dem IZFP. »Auf diese Weise lassen sich Aussagen über die Aushärtung von Beton und Polymeren oder über Dichte und Bindemittelverteilung in Spanplatten treffen und optimale Prozeßparameter für die Herstellung ermitteln.«
Ansprechpartner:
Dipl.-Ing Bernd Wolter
Telefon 06 81/93 02-38 83
Telefax 06 81/93 02-59 34
email: wolter@izfp.fhg.de
Fraunhofer-Institut für
Zerstörungsfreie Prüfver-
fahren IZFP
Universität, Gebäude 37
D-66123 Saarbrücken
Pressekontakt:
Ulrike Dröschel
Telefon: 06 81/93 02-39 98
Telefax: 06 81/93 02-59 34
email: droeschel@izfp.fhg.de
© Fraunhofer IZFP - Mit Kernspinresonanztechnik (Nuclear Magnetic Resonance NMR) kann der Feuchtigke ...
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Bauwesen / Architektur, Werkstoffwissenschaften
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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