idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Die Preise für Erdgas und Strom in Deutschland werden voraussichtlich im nächsten halben Jahr steigen. Dagegen wird bei Erdöl, Mineralöl und Kohle kurzfristig ein stabiles Preisniveau erwartet. Allerdings ist auch bei diesen Energieträgern auf Sicht von fünf Jahren mit einer weiteren Verteuerung zu rechnen.
Zu diesem Ergebnis kommt das aktuelle Energiemarktbarometer des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim, eine halbjährliche Umfrage unter mehr als 200 Experten aus Wissenschaft, Energieversorgungs-, Energiehandels- und Energiedienstleistungsunternehmen zu ihren Erwartungen bezüglich der kurz- und mittelfristigen Entwicklung an den nationalen und internationalen Energiemärkten.
Beim Strom gehen 55 Prozent der vom ZEW befragten Experten von einem Preisanstieg in den nächsten sechs Monaten aus, 44 Prozent erwarten stagnierende Preise, und so gut wie niemand meint, dass die Strompreise sinken werden. Auf Sicht von fünf Jahren zeigt sich sogar eine deutliche Mehrheit von fast 80 Prozent der Befragten davon überzeugt, dass sich die Strompreise erhöhen werden.
Einen Preisanstieg bei Erdgas erwarten in den kommenden sechs Monaten 69 Prozent der Experten. Nur 27 Prozent gehen von einem stagnierenden und lediglich 4 Prozent von einem sinkenden Gaspreis aus. Auch langfristig rechnet die große Mehrheit nicht mit einer Entspannung beim Gaspreis. Ein Grund hierfür könnte die verzögerte Bindung des Erdgaspreises an den Ölpreis sein, der in der Vergangenheit stark gestiegen ist. Darüber hinaus dürfte aber auch die Erwartung, dass in Europa künftig weitere Gaskraftwerke gebaut werden, zu den wichtigen Preistreibern gehören.
Der Preis von Erdöl wird im nächsten halben Jahr nach Ansicht der Hälfte der Experten - neben den marktüblichen Schwankungen - auf dem derzeit erreichten Niveau verharren. Jeweils ein Viertel der Befragten geht dagegen von steigenden oder sinkenden Preisen aus. Auf Sicht von fünf Jahren rechnen etwa 70 Prozent der Experten mit einem steigenden, 20 Prozent mit einem stagnierenden und lediglich 10 Prozent mit einem sinkenden Ölpreis. Die mittelfristigen Erwartungen zur Preisentwicklung auf dem Mineralölmarkt ähneln sehr denen beim Erdöl.
Bei der Kohle erwarten in den kommenden sechs Monaten 32 Prozent der Umfrageteilnehmer steigende Preise und 58 Prozent gehen von stagnierenden Preisen aus. Langfristig rechnet eine Mehrheit von 52 Prozent der Befragten mit einem steigenden und lediglich rund 37 Prozent mit einem stagnierenden Kohlepreis. Ein Grund hierfür dürfte unter anderem die in China unvermindert starke Nachfrage nach Kohle zur Stromerzeugung sein, die kaum zu sinkenden Preisen führen wird.
Ansprechpartner:
Dr. Ulf Moslener
Telefon 0621/1235-209, Fax -226, Email moslener@zew.de
http://Weitere Informationen zur Preisentwicklung bei Energieträgern sowie zu energiepolitischen Fragestellungen enthält die aktuelle Energiemarkt-Beilage der ZEWnews Januar/Februar 2005. Sie finden sie im Internet unter:
ftp://ftp.zew.de/pub/zew-docs/zn/Energiemarkt05.pdf
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).