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24.02.2005 09:39

Zunächst nur ein winziger schwarzer Fleck

Dr. Annette Tuffs Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Heidelberg

    Universitäts-Hautklinik Heidelberg bietet Patienten mit fortgeschrittenem Melanom die Teilnahme an einer Impfstudie an

    Vor fünf Jahren bemerkte ihn seine Frau im Badeurlaub zum ersten Mal: einen winzigen tiefschwarzen Fleck auf einem Muttermal am Rücken. Kaum mehr als 1 Millimeter tief war der Hautkrebs (Melanom), als er entfernt wurde. Fünf Jahre später kehrte der Krebs - trotz vorbeugender Medikamente - zurück. Heute ist der 41jährige Elektroinstallateur aus Offenburg einer der ersten Patienten, die an einer Impfstudie bei fortgeschrittenem Melanom in Heidelberg teilnehmen.

    Die Universitäts-Hautklinik Heidelberg bietet Patienten, deren Tumor bereits Tochtergeschwülste (Metastasen) gestreut hat, die Teilnahme an einer Studie an, die die Abwehrkräfte des Körpers gegen den Tumor mobilisiert. "Voraussetzung ist allerdings, dass noch keine Chemotherapie begonnen worden ist", sagt Professor Dr. Alexander Enk, Ärztlicher Direktor der Klinik. Außerdem müssen die Patienten ein bestimmtes genetisches Profil aufweisen, das HLA-Antigen A2, das etwa 30 bis 40 Prozent aller Menschen besitzen.

    Impfungen gegen das Melanom machen sich die Tatsache zunutze, dass der Tumor Immunzellen aktivieren kann, die sich gegen die Tumorzellen richten: Dem Blut des Patienten werden deshalb so genannte dendritische Immunzellen entnommen und mit Bestandteilen des Tumors beladen. Diese wiederum aktivieren so genannte T-Killerzellen, die das Melanom angreifen und zerstören sollen. Damit der Körper diese Autoimmunreaktion nicht abwehrt, werden zusätzlich Antikörper (Anti-CD25) gegen bestimmte T-Zellen verabreicht, die eine solche Reaktion stoppen können.

    Für den Patienten bedeutet dies, dass er vier Impfungen im Abstand von jeweils zwei Wochen erhält. Zusätzlich wird vor der ersten Injektion eine dreitägige Infusion mit dem Antikörper durchgeführt.

    Schwarzer Hautkrebs in fortgeschrittenem Stadium hat nach wie vor eine sehr schlechte Prognose: Die meisten Patienten sterben innerhalb eines Jahres. Auf Chemo-, und Immuntherapie sowie auf die bislang erprobten Impfungen sprechen nur rund 10 Prozent der Patienten an.

    "Wir möchten diese Impfung an 15 Patienten erproben", sagt Professor Enk. Die Studie wird im Rahmen des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg durchgeführt. In der wöchentlichen Sprechstunde zu Hauttumoren werden Patienten von Tumorspezialisten unterschiedlicher Fachrichtungen betreut, die gemeinsam Therapiepläne entwickeln.

    Kontakt:
    Sekretariat Prof. Dr. Helmut Näher, Leiter der Onkologischen Ambulanz der
    Universitäts-Hautklinik Heidelberg:
    Tel.-Nr.: 06221/56 85 76
    E-Mail: helmut_naeher@med.uni-heidelberg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uniklinikum-hd.de/index.php?id=1042
    http://www.med.uni-heidelberg.de/aktuelles/ - Pressemitteilung online


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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