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28.01.1999 00:00

Potsdamer Golfstromforscher gewinnt "Jahrhundertpreis"

Johannes Bernreuter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung

    Der Klimawissenschaftler und Ozeanexperte Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung erhält den mit einer Million Dollar dotierten "Jahrhundertpreis" der amerikanischen James-S.-McDonnell-Stiftung in der Kategorie "Globale und komplexe Systeme". Das gab die Stiftung, die auf den Gründer des Flugzeugherstellers McDonnell Douglas zurückgeht, in St. Louis (USA) bekannt. Der Preis war weltweit ausgeschrieben worden und wird nur einmalig vergeben.

    Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn und ihr Brandenburger Amtskollege Steffen Reiche gratulierten dem Preisträger. Dieser besondere Wissenschaftspreis sei ein Beleg für die internationale Spitzenstellung der deutschen Klima-, Meeres- und Umweltforschung, erklärten Bulmahn und Reiche. Das Potsdam-Institut war 1992 auf Empfehlung des Wissenschaftsrats geschaffen worden, um die Auswirkungen globaler Umweltveränderungen zu erforschen.

    Rahmstorf wurde durch Arbeiten zur Rolle der Meeresströme im Klimageschehen international bekannt. Insbesondere untersucht er mit Hilfe von Computersimulationen das Verhalten der Atlantikströmungen bei Klimaänderungen, zum Beispiel während der letzten Eiszeit. Im Atlantik werden durch den Golfstrom und seine Ausläufer riesige Wärmemengen nach Norden transportiert, die für das relativ milde Klima in Europa verantwortlich sind.

    Durch seine Forschung konnte Rahmstorf zeigen, daß diese Meeresströmung vergleichsweise instabil ist und unter bestimmten Umständen regelrecht umkippen kann. Dadurch lassen sich die plötzlichen Klimawechsel erklären, die in der Klimageschichte eher die Regel als die Ausnahme waren. Ob der Mensch durch den Ausstoß von Treibhausgasen das Klima wieder in gefährliche Nähe einer Instabilität bringt, läßt sich noch nicht sicher vorhersagen.

    Das Preisgeld will der 38jährige Experte der weiteren Erforschung dieser Frage widmen. Drei junge Nachwuchswissenschaftler sollen unter seiner Leitung in den kommenden fünf Jahren die Klimamodelle verbessern und weitere Simulationen im Computer durchführen.

    Die McDonnell-Stiftung vergibt den Preis zu je einer Million Dollar in fünf verschiedenen Kategorien an insgesamt zehn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Von ihnen erwartet die Stiftung wesentliche neue Erkenntnisse im 21. Jahrhundert und einen verantwortungsvollen Umgang mit den Forschungsergebnissen. Anlaß für den Preis ist der 100. Geburtstag des 1980 verstorbenen Stifters James S. McDonnell. Rahmstorf ist der einzige deutsche Preisträger. Drei weitere kommen aus Frankreich, Schottland und Kanada, die restlichen sechs aus den USA.

    Ansprechpartner:
    Dr. Stefan Rahmstorf
    Abteilung Klima-System
    Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e.V.
    Tel. 03 31/288-26 88, Fax -26 95
    E-mail: Stefan.Rahmstorf@pik-potsdam.de


    Weitere Informationen:

    http://www.jsmf.org
    http://www.pik-potsdam.de/~stefan/


    Bilder

    Dr. Stefan Rahmstorf (Foto: D. Smart)
    Dr. Stefan Rahmstorf (Foto: D. Smart)

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Geowissenschaften, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Personalia, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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