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Wissenschaft
Rektor Hippler fordert gstaffelte Studienentgelte, die direkt an die Uni gehen
Das Bundesverfassungsgericht hat im Januar den Weg für Studienentgelte frei gemacht. Nun gilt es, den Entscheid umzusetzen. "Die Einführung von Studienentgelten muss unverzüglich geschehen", betont Professor Dr. Horst Hippler. In dieser Hinsicht ist der Rektor der Universität Karlsruhe sehr enttäuscht von der Landesregierung. Denn, so Hippler: "Ich finde es sehr unprofessionell, dass unsere Regierung nicht auf die rasche Einführung der Studienentgelte vorbereitet ist, nachdem sie zusammen mit fünf weiteren Bundesländern vor dem Bundesverfassungsgericht Klage geführt hat." Derzeit stehe in den Sternen, ob im Wintersemester 2005/2006 bereits Studienentgelte erhoben werden können.
Beginnen möchte der Rektor mit 500 Euro pro Semester, die von allen Studierenden erhoben werden sollen. Auf lange Sicht fordert Hippler ein gestaffeltes System an Studienentgelten. Kriterien für ein gestaffeltes Entgeltsystem könnten die Nachfrage, die technische Ausstattung oder auch das zu erwartende Einstiegsgehalt der Absolventen sein. Hippler weist außerdem auf einen oft vergessenen Punkt hin: Der Verwaltungskostenbeitrag von derzeit 40 Euro müsse zusätzlich erhoben werden.
Hippler fordert weiter, dass die Studierenden ihre Entgelte direkt bei "ihrer" Universität entrichten. Mit den Geldern möchten die Universitäten ausschließlich die Qualität ihrer Studienbedingungen verbessern. Dies setze aber gleichzeitig voraus, dass mit der Einführung von Studienentgelten keine Erhöhung der Lehrkapazität verbunden sein dürfe.
Um Abiturienten aus einkommensschwachem Elternhaus nicht vom Studium abzuschrecken, befürwortet Hippler nachlaufende Studiengebühren. Die Studierenden könnten bei Bedarf einen zinsgünstigen Kredit bei einer Bank aufnehmen und nach dem Studium zurückzahlen. Sollten sie zur Tilgung nicht in der Lage sein, schlägt Hippler vor, dieses Kreditrisiko zwischen Banken und Universitäten aufzuteilen. Letztere könnten aus den Studienentgelten einen Fonds einrichten, aus dem sie Ausfälle bezahlen, die Banken könnten dieses Risiko über den Zinssatz absichern. Diese Risiko-Aufteilung gewährleistet, so Hippler, dass die Zinssätze für die Studierenden-Kredite moderat bleiben. Weiter besteht der Rektor der Fridericiana darauf, dass die Universitäten selbst mit den Kreditinstituten über Finanzierungsmöglichkeiten für Studienentgelte verhandeln können. "Die Universität Karlsruhe hat aufgrund ihres technisch-naturwissenschaftlichen Profils und ihrer exzellenten Ausbildung sehr erfolgreiche Absolventen." Dadurch sei das Risiko, dass diese ihren Kredit nicht zurückzahlen können, sehr gering. Dies schlage sich sicherlich in günstigen Konditionen der Banken nieder, sodass auch dadurch der Wettbewerb unter den Universitäten angekurbelt werde.
Nähere Informationen:
Angelika Schukraft
Presse und Kommunikation
Universität Karlsruhe (TH)
Telefon: 0721/608-6212
E-Mail: schukraft@verwaltung.uni-karlsruhe.de
http://www.uni-karlsruhe.de/~presse/pm_2831.php
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Wissenschaftspolitik
Englisch
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