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Ein Theaterstück befaßt sich mit dem Weimarer Wirken von Johann Daniel Falk (1768-1826), dem Wegbereiter moderner Sozialarbeit. Unabdingbar dabei: Goethe.
(Erfurt) Andere Seiten der Kultur waren am frühen Abend des 14. April im Gewölbekeller des Erfurter Studentenzentrums Engelsburg erstmalig Thema der Erfurter Hochschulgespräche, die seit einigen Jahren von der Fachhochschule Erfurt organisiert werden. Unter Blick auf "Weimar Ž99" stand als andere Seite diesmal die "Soziale Seite der Kultur" zur Diskussion.
Der in Mellingen bei Weimar lebende Schriftsteller, Schauspieler und Regisseur Hans Lucke las erstmals vor Publikum seinen Einakter "Der Narr von Weimar". In dem Stück trifft der verstorbene Johann Wolfgang von Goethe im Jenseits ein und wird begrüßt vom schon länger dort weilenden Johann Daniel Falk (Dichter des Liedes "O du fröhliche..."). Der Herr Legationsrat und einst so mächtige fürstliche Minister, vielen oft nur als Dichterfürst und Schöpfer des "Faust" im Bewußtsein, steht plötzlich dem Wegbereiter moderner Sozialarbeit gegenüber, der zu Lebzeiten in Weimar 1821 mit dem Lutherhof das erste deutsche Rettungshaus mit pädagogischer Betreuung für Kriegswaisen einrichtete, das für Johann Hinrich Wichern (Gründer der "Inneren Mission") als Vorbild für das "Rauhe Haus" in Hamburg gilt.
Goethe resümmiert über seine Sicht der Dinge in der Welt: Eine Sicht aus der Sicherheit der Versorgtheit und Wohlhabenheit, den Menschen wohlgesonnen wie es ihm in den Sinn kommt. Falk hingegen kontert als sozial Engagierter, der mit seiner Satire im alten Weimar wenig Gegenliebe fand, seine Liebe und sein Vermögen hingegen den Bedürftigen zukommen ließ.
Erstmals aufgeführt wird der Einakter "Der Narr von Weimar" am 22. April 1999 um 17 Uhr im Schloß Kromsdorf bei Weimar.
Info: Prof. Dr. Joachim Wieler, Tel. (0361) 6700 558
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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