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15.04.1999 16:11

Volkszählung - anders als bisher

Heidi Neyses Kommunikation & Marketing
Universität Trier

    Ein Workshop der Deutschen Statistischen Gesellschaft an der Universität Trier zur Vorbereitung auf die nächste Volkszählung im Jahre 2001

    Entsprechend den Empfehlungen der UN, etwa alle zehn Jahre in den Mitgliedsländern eine Volkszählung durchzuführen, hat die EU-Kommission ihren Mitgliedsländern in einer "Leitlinie" vorgeschlagen, bis zum Jahre 2001 eine solche Zählung durchzuführen. Zu diesem Termin wären für die Einwohner der alten Bundesländer 14 Jahre, für die der neuen Bundesländer 20 Jahre seit der letzten Volkszählung vergangen. Aufgrund der Erfahrungen bei der letzten Volkszählung im Jahre 1987 hinsichtlich der Akzeptanz dieser Zählung und aus Kostengründen sind sich die verantwortlichen Stellen einschließlich der statistischen Ämter einig, dass es einen Methodenwechsel bei der zukünftigen Zählung geben soll, und zwar in der Weise, dass vorhandene Verwaltungsregister (etwa Einwohnermelderegister) zur Datengewinnung herangezogen werden.

    Mit einer solchen registergestützten Zählung wird in der deutschen amtlichen Statistik Neuland betreten, so dass neben organisatorischen und technischen auch wissenschaftliche Probleme in der Planung und Durchführung zu lösen sind. Zur wissenschaftlichen Begleitung dieser Zählung führt die Deutsche Statistische Gesellschaft am 19./20. April 1999 an der Universität Trier einen Workshop durch, dessen Leitung der Trierer Statistikprofessor Walter Krug übernommen hat. Bei dieser Tagung, die eine nicht einfache Zusammenarbeit zwischen wissenschaftlicher und amtlicher Statistik erfordert, geht es zunächst um die Vor- und Nachteile des Methodenwechsels und die Erfahrungen anderer Länder, die diesen Wechsel bereits vollzogen haben - wie etwa Norwegen und die Niederlande. Außerdem wird der Datenbedarf erörtert, den eine solche Zählung decken soll. Auch die Datenschutzprobleme, die dabei auftreten, kommen zur Sprache.
    Statistisch interessiert die Verknüpfung von Daten aus verschiedenen Registern, die Genauigkeitsverbesserung der Register und die Verknüpfung von Registern mit erhobenen Daten. Dabei ergibt sich die Möglichkeit neue Register aufzubauen, wobei ein Register für Gebäude- und Wohnungen wünschenswert wäre. Solche Daten sind vor allem für den kommunalen Bereich wichtig, die bisher durch Stichprobenerhebungen nicht repräsentativ gewonnen werden konnten. Neuere statistische Methoden zur Erfassung solcher kleinräumiger Daten stehen zur Diskussion. Besondere Aufmerksamkeit wird auch der Gewinnung von Haushaltsdaten gewidmet, wobei die verwendeten Register "nur" personenbezogen aufgebaut sind. Es werden also Methoden zur Haushaltsgenerierung erörtert.

    Der Workshop umfasst zehn Referate von nationalen und internationalen Experten, bestehend aus Statistikern aus amtlicher Statistik und Universitäten, wobei die Diskussion die etwa 80 angemeldeten Teilnehmer, die ihrerseits aus Fachleuten aus Ministerien des Bundes und der Länder, aus Kommunen, der amtlichen Statistik und der Wissenschaft bestehen, zur Erarbeitung eines Konzeptes der nächsten deutschen Volkszählung veranlassen soll.

    Weitere Informationen:
    Sekretariat
    Telefon: (06 51) 2 01-26 52 (nur vormittags)
    E-Mail: krug@uni-trier.de
    Workshop der Deutschen Statistischen Gesellschaft

    ZENSUS 2001

    19. - 20. April 1999
    Hörsaal 10, Gebäude E

    Leitung: W. Krug, Universität Trier

    PROGRAMM:

    Montag, 19. April 1999

    9.15 h Begrüßung R. Hettich, Präsident der Universität Trier

    Einführung: W. Krug, Universität Trier

    Stand der Problematik zum Zensus 2001

    10.00 h Friktionskosten beim Paradigmenwechsel von einer traditionellen zu einer registergestützten Volkszählung
    Referent: Appel, StaLa Berlin

    11.00 h Datenbedarf der Wissenschaft, insbesondere der Sozialforschung
    Referent: Mayer, MPIB Berlin

    12.00 h Stand der amtlichen Zensusvorbereitung und Berücksichtigung des Datenbedarfs der Europäischen Gemeinschaft
    Referent: Glaab, StBA, Wiesbaden

    14.15 h Alternative Zensusmodelle aus der Sicht des Datenschutzes
    Referent: Schmidt, BFD, Bonn

    15.15 h Methodische und zeitliche Aspekte der Umstellung auf Register am Beispiel der Niederlande
    Referent: Vliegen, CBS, Voorburg/Niederlande

    16.00 h Methods for combining survey and register data: Norwegian
    Experience
    Referent: Thomson, EFTA-Sekretariat, Luxemburg

    19.00 h Empfang
    H. Schroer, Oberbürgermeister der Stadt Trier

    Gemeinsames Abendessen mit Weinprobe
    Dienstag, 20. April 1999


    II Verwendung von Daten unterschiedlicher Quellen

    8.30 Uhr Methods for small area estimation
    (a) cross-sectional
    (b) time series
    Referent: Pfeffermann, Hebrew University, Jerusalem

    10.30 h Probleme der Verknüpfung der personenbezogenen Einzeldaten aus verschiedenen Registern
    Referent: Eichler, StaLa Sachsen

    11.30 h Registergestützter Zensus und Anpassung unterschiedlicher
    Datenquellen
    Referent: Merz, Universität Lüneburg

    14.00 h Möglichkeiten des Aufbaus und der Pflege eines Gebäude- und Wohnungsregisters
    Referent: Bartella, Deutscher Städtetag

    III Haushaltsgenerierungsverfahren

    15.00 h Möglichkeiten einer Haushaltsgenerierung aufgrund der Zusammenführung von Einzeldaten aus Melderegistern und einer
    Primärerhebung
    Referent: Fürnrohr, StaLa Bayern

    16.00 h Verwendung des Einwohnermelderegisters
    Referent: Willmann, Stadt Freiburg

    16.30 h Qualitätsbeurteilung mit Hilfe des Mikrozensus
    Referentin: Krumbholz-Mai, StaLa Hamburg

    17.30 h IV Abschlussdiskussion

    UNIVERSITÄT TRIER
    PRESSEMITTEILUNG
    Herausgegeben von der Pressestelle
    Redaktion: Heidi Neyses
    54286 Trier
    Telefon: 06 51/2 01-42 39
    Fax: 06 51/2 01-42 47

    69/1999 15. April 1999


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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