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11.03.2005 09:51

Biophysik für Abiturienten - neue Schülergesellschaft

Heike Zappe Kommunikation, Marketing und Veranstaltungsmanagement
Humboldt-Universität zu Berlin

    Am kommenden Dienstag eröffnet das Interdisziplinäre Zentrum für Biophysik und Bioinformatik die "Biophysikalische Schülergesellschaft" (15. März 2005, 16.15 Uhr, Institut für Biologie der Humboldt-Universität, Invalidenstraße 42, Hof, Neubau Biophysik, 3. OG)

    Die Biophysikalische Schülergesellschaft Berlin will Abiturient(inn)en der Klassenstufen 11 bis 13 zeigen, auf welchen Gebieten in der heutigen Zeit Biophysiker(innen) forschen. Hierzu werden Wissenschaftler in Form von Vorlesungen Einblicke in ihre Arbeitsgebiete geben. Es ist geplant, in einer späteren Phase für eine begrenzte Anzahl an Interessent(inn)en auch Praktika anzubieten. Darüber hinaus will die Schülergesellschaft über den Diplom-Studiengang Biophysik an der Humboldt-Universität zu Berlin informieren.

    Alle Veranstaltungen finden statt am Institut für Biologie, Invalidenstraße 42, Hof, Neubau, Zentrallabor (3. Etage).

    DAS PROGRAMM:

    Dienstag, 15.03.2005, 16.15 Uhr
    Prof. Dr. Andreas Herrmann, Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Berlin
    http://www.biologie.hu-berlin.de/~molbp/new/
    Biophysik - eine moderne interdisziplinäre Wissenschaftsdisziplin
    Die Wurzeln biophysikalischen Denkens reichen weit in vergangene Jahrhunderte zurück. Die Herausbildung der Biophysik als eigenständige Wissenschaftsdisziplin kann mit den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts assoziiert werden. Damals untersuchten Wissenschaftler insbesondere in Deutschland und hier wiederum in Berlin die Wirkung radioaktiver Strahlen auf biologische Organismen und begründeten dadurch die Strahlenbiophysik. Nach einer Einführung in diese geschichtlichen Traditionen der Biophysik wird ein Überblick zu aktuellen Forschungsthemen der Biophysik zeigen, dass diese interdisziplinäre Wissenschaftsdisziplin bei der Erforschung lebender Systeme auf allen Organisationsebenen einen bedeutenden Beitrag leistet. Der Studiengang Biophysik an der Humboldt-Universität zu Berlin wird vorgestellt, welcher eine moderne und umfassende Lehre auf den Gebieten der Biophysik und der Bioinformatik vermittelt.

    Dienstag, 19.04.2005, 16.15 Uhr
    Prof. Dr. Hanspeter Herzel, Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Theoretische Biologie
    http://itb.biologie.hu-berlin.de
    Kann man mit Hilfe von Genomdaten und DNA-Chips die Funktion einer Zelle verstehen?
    Inzwischen sind über 100 Genome verschiedener Organismen komplett sequenziert. Mit DNA-Chips kann man genomweit analysieren, welche Gene unter bestimmten Bedingungen aktiv sind. Insbesondere kann studiert werden, auf welche Weise die Genregulation im Krankheitsfall gestört ist.
    Allerdings sind die Prozesse in der Zelle extrem komplex, sodass die Datenflut von Genomdaten und DNA-Chips nur ein Beginn darstellt.
    Die Interaktion der Moleküle, ihre Komplexbildung und ihr Transport in der Zelle bestimmen letzlich erst die Funktion der Gene. Deshalb ist es erforderlich, das Wissen per Computer verfügbar zu machen und die Prozesse in der Zelle mathematisch zu modellieren. Somit werden Bioinformatik, Biophysik und Theoretische Biologie immer wichtiger, um molekulare und zelluläre Prozesse zu verstehen. Am Beispiel der inneren Uhr wird die erfolgreiche Verknüpfung von Experimenten und Theorie illustriert.

    Dienstag, 10.05.2005, 16.15 Uhr
    Prof. Dr. Thomas Pomorski, Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Berlin
    http://www.biologie.hu-berlin.de/~cellbp/
    Die Transport-Tricks von Zellen - Einblick in den Frachtverkehr einer menschlichen Zelle
    Intrazelluläre Membranen gliedern die Zellen von Pflanzen, Tieren und Menschen in zahlreiche Kompartimente. Ohne diese Unterteilung in einzelne Funktionsräume wäre die große Anzahl der biochemischen Reaktionen und ein geordneter Stoffwechsel nicht möglich. Gleichzeitig ist ein kontinuierlicher Austausch verschiedener Biomoleküle zwischen den Kompartimenten erforderlich. Deshalb herrscht zwischen den Kompartimenten ein intensiver "Frachtverkehr": Winzige Membranbläschen (Vesikel) transportieren Proteine und andere Substanzen gezielt von einem Ort zum anderen. Doch wie bewältigt es die Zelle, dass diese Pakete zur rechten Zeit am richtigen Ort ankommen? Dazu soll Ihnen die Vorlesung einen Einblick geben.

    Dienstag, 21.06.2005, 16.15 Uhr
    Prof. Dr. Klaus Peter Hofmann, Humboldt-Universität zu Berlin, Medizinische Fakultät Charité, Institut für Medizinische Physik und Biophysik
    http://www.charite.de/impb
    Vom Licht zum Sehen: Signalwandlung und Verstärkung in den Stäbchenzellen der Netzhaut
    Alle lebenden Zellen reagieren auf Signale wie Duftstoffe, Licht oder Schall. Als Einzeller passen sie sich damit an ihre Umwelt an, innerhalb eines Organismus werden Zellen z.B. durch Hormone gesteuert, die an spezialisierte Rezeptorproteine auf der Zelloberfläche binden und damit Reaktionen in der Zelle auslösen. Besonders intensiv werden zur Zeit die G-Protein-gekoppelten Rezeptoren (GPCRs) erforscht, deren "Familie" über 1000 Mitglieder umfasst und sowohl für die Grundlagenforschung als auch für die medizinische Anwendung von außerordentlicher Bedeutung ist. Ein besonders interessanter GPCR ist das Sehpigment Rhodopsin, der Photorezeptor der Stäbchenzellen in unserer Netzhaut. Biophysikalische Methoden tragen wesentlich zur Erforschung des Rhodopsins und seiner Signalkaskade bei. Dieser Beitrag stellt einige neue Entwicklungen vor. Es soll insbesondere gezeigt werden, wie die Biophysik an einem repräsentativen Beispiel allgemeine Prinzipien aufspürt. Sie bringt dadurch Ordnung in eine verwirrende Fülle von Vorgängen (hier: der Signalwandlungsprozesse) und wirkt damit durch Vereinheitlichung der "Wissensexplosion" entgegen.

    Informationen: Studienfachberater Dr. Peter Müller, Institut für Biologie
    Telefon: [030] 2093 - 8691
    WWW: www.biologie.hu-berlin.de/~BPI/
    E-Mail: bpi@rz.hu-berlin.de


    Weitere Informationen:

    http://www.biologie.hu-berlin.de/~BPI/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Informationstechnik
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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