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Wissenschaft
In Schanghai wurde gestern (10. März 2005) ein gemeinsames Forschungslabor der Universität des Saarlandes und der Schanghai Jiao Tong Universität eröffent. Die Jiao Tong Universität gehört zu den fünf besten Hochschulen des Riesenreichs und entwickelt sich gerade von einer vorwiegend technischen Universität zu einer breiten Allgemein-Universität mit Schwerpunkten in den Naturwissenschaften und in der Betriebswirtschaft.
Vertreter von Industriefirmen, Forschungseinrichtungen und Nachbaruniversitäten waren gekommen, um der feierlichen Eröffnung beizuwohnen. Auch das deutsche Generalkonsulat und der Deutsche Akademische Austauschdienst hatten ihre Vertreter entsandt.
Der Präsident der Jiao Tong Universität, Professor Sheng-Wu Xie würdigte die Verdienste der Saarbrücker Uni in der Computerlinguistik und Informatik und lobte die gute Zusammenarbeit zwischen den beiden Hochschulen. Seit 2002 sind die beiden Hochschulen durch ein Kooperationsabkommen verbunden. Der Vizepräsident der Universität des Saarlandes, Professor Rolf W. Hartmann schilderte die Geschichte der Kooperation und unterstrich ihre Bedeutung für Forschung und Studentenaustausch. Mit der Gründung der ersten gemeinsamen Forschungseinrichtung beginnt nun ein neues Kapitel der gewachsenen Partnerschaft.
Die beiden führenden Repräsentanten der beiden Universitäten unterzeichneten eine neue Vereinbarung über Gründung und Betrieb des gemeinsamen Labors. Dann wurde das Labor mit der Enthüllung des Schilds symbolisch eröffnet.
Die beiden Gründer und Leiter des deutsch-chinesischen Gemeinschaftslabors Professor Huanye Sheng von der Jiao Tong Uni und Professor Hans Uszkoreit von der Saar-Uni stellten die Ziele, Projekte und Anwendungsgebiete des neuen Labors vor. Ein Schwerpunkt der anwendungsorientierten Forschung werden Softwaresysteme für die Informationssuche, -aufbereitung und -nutzung auf dem Internet sein. Dazu gehören auch Programme, die aus großen Textmengen zielgerichtet relevante Informationsschnipsel heraussuchen und wie in einem Puzzle zu einer Datenbank der wichtigsten Fakten zusammensetzen. Mithilfe solcher Programme können Unternehmen zum Beispiel ihre Konkurrenten oder auch ihre Kunden beobachten.
Ein weiterer Schwerpunkt sind Programme für die Überprüfung von Texten auf Korrektheit in Terminologie, Grammatik und Stil. In Saarbrücken entwickelte Werkzeuge für die Sprachüberprüfung werden bereits täglich in mehren großen Industriefirmen eingesetzt.
Professor Uszkoreit zeigte an Beispielen die große Bedeutung der europäischen Sprachen für die chinesische Wirtschaft. Natürlich gilt das auch für die andere Richtung. Wer in China auf dem weltgrößten Markt erfolgreich verkaufen möchte, muss in Gebrauchsanweisungen, Korrespondenz und Support-Dienstleitungen die Sprache der Kunden verwenden. Und die ist bekanntermaßen für jeden Europäer eine große Herausforderung.
Das neue Labor befindet sich auf dem gigantischen neuen Minhang Campus am Stadtrand von Schanghai in Nachbarschaft eines High-Tech Industrieparks. In den ersten zwei Jahren teilen sich die beiden Universitäten die Betriebskosten. Danach soll sich das Labor durch Forschungsaufträge selbst finanzieren. Ein angestrebtes Projekt wurde auch bereits auf der Eröffnungsveranstaltung vorgestellt: ein multilinguales Informationssystem für die Schanghai World-Expo.
Sie haben Fragen? Bitte wenden Sie sich an:
Prof. Dr. Hans Uszkoreit
Computerlinguistik
Universität des Saarlandes
Tel.: 0681/302-4115
E-Mail: uszkoreit@coli.uni-sb.de
http://www.coli.uni-sb.de/~hansu/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Sprache / Literatur, Wirtschaft
regional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
Deutsch
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