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16.04.1999 13:50

Biometrie - Nicht mehr nur Zauberwort für wenige, sondern bald Realität im Alltag

Elvira Gerhäuser Unternehmenskommunikation
Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS

    Am Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS-A gehört das Forschungsgebiet Biometrie zu einem der Forschungschwerpunkte. Neben Zugangs- und Zutrittssystemen, die bereits am Markt zusammen mit Partnerfirmen vertrieben werden, gehen die aktuellen Forschungs-arbeiten in Richtung intelligenter Benutzerschnittstellen.

    BioID. öffnet die Tür

    Wer kennt dies nicht? Vor dem Bankautomaten oder beim Rechnerstart fehlt einem das fein ausgeklügelte Passwort oder die PINnummer. Genauso häufig und gleichermaßen unangenehm ist der Verlust von Servicekarte oder Schlüssel. Dies sind nur einige typische Situationen, in denen in naher Zukunft Biometrie viele Abläufe erleichtern und sicherer machen wird. Zusammen mit der Berliner DCS AG entwickelt das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen biometrische Systeme, die Personen eindeutig und zuverlässig über die Auswertung von Stimme, Mimik und Gesicht erkennen. Unter dem Namen BioID. werden Systeme zur Zugangskontrolle bereits eingesetzt und erprobt.

    Intelligente Benutzerschnittstellen

    Über das "klassische" Anwendungsgebiet biometrischer Systeme der Zugangs- und Zutrittskontrolle hinaus, beschäftigen sich die laufenden Forschungsarbeiten am Fraunhofer-IIS mit der Entwicklung sogenannter intelligenter Benutzerschnittstellen. Der Computer lernt, Personen innerhalb eines größeren Bildausschnittes oder vor sich veränderndem Hintergrund ebenso zu identifizieren, wie dies für menschliche Betrachter jederzeit möglich ist.
    Verschiedenste Situationen, in denen wir heute noch gezwungen sind, Schlüssel, Tastaturen und SmartCards zu verwenden, sollen durch intelligente biometrische Verfahren ersetzt werden. Dies bietet neben Bedienkomfort zusätzlich Sicherheit.

    Längst gehört die Nutzung von Computern und Internet zu unserem täglichen Lebensumfeld. Online Dienste per Internet, electronic commerce und teleshopping: Es gibt kaum noch jemanden, der nicht schon einmal "gesurft" ist, um Kinokarten zu bestellen oder sich die neuesten Informationen über Preis und Lieferzeit des neuen Druckers via WorldWideWeb besorgt hat. Auch Bank- und Börsendienste via Internet gehören in vielen Bereichen schon zum alltäglichen Geschäft. Fälschungssicherheit und Benutzerkomfort sind dabei zwei wichtige Grundvoraussetzungen, die für den Einsatz von Zugangskontrollsystemen im online-Geschäft sprechen. Biometrische Systeme bieten hier zusätzliche Identifikationssicherheit, über die Auswertung charakteristischer Merkmale einer Person.

    "Computer, bitte zum Labor 2"

    Türen öffnen sich automatisch. Der Computer lokalisiert die Person vor
    der Eingangstür des Labors und identifiziert sie anhand verschiedener biometrischer Merkmale als berechtigt. Ebenso lassen sich Maschinen und Computer allein durch die Aufforderung "Computer, bitte den Prüfprozeß starten" einschalten, Daten können abgerufen werden, sobald die Identifikation mittels biometrischer Zugangssicherung erfolgt ist. Reine Science Fiction Phantasie oder bald schon Realität? Am Erlanger Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen arbeiten die Forscher an biometrischen Verfahren, die diese "Zukunft" Wirklichkeit werden lassen. Intelligente Benutzerschnittstellen sind in Zukunft auch als wirkungsvolles und zuverlässiges Instrument höherer Arbeitssicherheit denkbar. Gelingt es über biometrische Auswertung, Personen rechtzeitig in Gefahrenbereichen von Fertigungsanlagen zu erkennen und die Maschinen sofort zu stoppen, kann manches Unfallrisiko minimiert bzw. völlig ausgeschlossen werden.

    Die Zukunft der Biometrie

    Biometrische Verfahren wie Fingerprint-Leser, Irisscans und Stimmauswertung werden zur Zugangskontrolle bereits in vielen Bereichen erprobt. Häufig fehlt diesen Verfahren jedoch die notwendige Akzeptanz beim Benutzer oder die Bedienung ist für den einzelnen zu zeitaufwendig und kompliziert. Am Fraunhofer-IIS-A wird daher das sogenannte Sensor Fusion Verfahren erprobt und weiterentwickelt, bei dem derzeit drei Sensorquellen gleichzeitig aufgenommen und ausgewertet werden. Intelligente Algorithmik selektiert dabei die charakteristischen Merkmale aus diesen Sensorquellen, vergleicht sie und identifiziert die Person eindeutig und vor allem auch sehr schnell. Dieses Verfahren weiter zu optimieren und auch für zusätzliche Anwendungsgebiete anwendbar zu machen ist Aufgabe der laufenden Forschungsarbeiten.

    Ansprechpartner:
    Angela Raguse-Fößel M. A.
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Telefon: 0 91 31/7 76-563
    email: rgs@iis. fhg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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