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19.04.1999 11:52

FAO: Jahr-2000-Problem bedrohlich für Weltlandwirtschaft

Erwin Northoff Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen

    Rom, 19. April - Das Jahr-2000-Problem stellt nach Einschätzung der Welternährungsorganisation (FAO) eine Gefahr für die internationale Agrarproduktion dar. Die Computer-Abhängigkeit der Landwirtschaft sei bislang viel zu wenig beachtet worden, hiess es in einer Mitteilung der FAO. "Das Jahr-2000-Problem betrifft nahezu alle für die Landwirtschaft notwendigen Angebots- und Dienstleistungen".

    Das Jahr-2000-Problem ist darauf zurückzuführen, dass einige ältere Computer und Programme nur mit zweistelligen Jahreszahlen arbeiten und zum Jahreswechsel 00 nicht automatisch als das Jahr 2000 sondern als 1900 annehmen.

    Die FAO machte darauf aufmerksam, dass Regierungen und der Privatsektor in den Industriestaaten seit Jahren daran arbeiten, das Jahr-2000-Problem bei hochintegrierten Computersystemen in den Griff zu bekommen. Nach Angaben der amerikanischen Consultingfirma Gartner Group kostet dies weltweit insgesamt 600 Milliarden Dollar. Die Entwicklungsländer, in denen das Problem weniger gefährlich sei, verfügten meistens nicht über die finanziellen und technischen Mittel, um Vorsichtsmassnahmen zu treffen und ein Abstürzen wichtiger Computersysteme zu verhindern, so die FAO.

    Das Jahr-2000-Problem betreffe nahezu alle Bereiche der Agrarproduktion, von der Vermarktung bis hin zu den computergestützten Marktinformationssystemen. Zu Störungen könne es auch bei Saatgut-, Düngemittel- und Ersatzteillieferungen sowie bei der Bewässerung und der Stromversorgung kommen.

    Besonders gefährdet seien Länder, die auf Exporte angewiesen seien, um Devisen zu erwirtschaften. Aber auch die von Einfuhren und Nahrungsmittelhilfe abhängigen Staaten könnten die Umstellungsprobleme deutlich zu spüren bekommen. Bauern, Händler und Regierungen tauschen mittlerweile weltweit Informationen über Wetter, Preise und Transport via Telekommunikation aus, betonte die FAO. Besonders anfällig seien die computergestützten Telefonvermittlungssysteme.

    Die FAO wies darauf hin, dass "es Bauern und Regierungen in den Entwicklungsländern voraussichtlich nicht gelingen wird, einige im Zusammenhang mit dem Jahr-2000-Problem auftretende Schwierigkeiten vor allem bei den internationalen Finanz-, Produktions- und Verkehrssystemen zu bewältigen." Umso wichtiger sei es deshalb, die noch bis zum Jahresende zur Verfügung stehende Zeit und die begrenzten Mittel effektiv zu nutzen, um Vorsorge zu treffen und die schlimmsten Computerausfälle zu vermeiden.

    Besonders müsse eine einseitige Abhängigkeit bei der Versorgung mit Nahrung und bei den Dienstleistungen vermieden werden. Sollte es zu Systemausfällen kommen, müssten rasch alternative Liefer- und Vertriebsnetze aktiviert werden können.

    Bauern und Regierungen sollten die Höhe ihrer Nahrungsmittelvorräte und die Verfügbarkeit landwirtschaftlicher Betriebsmittel überprüfen. Die FAO rief Regierungen, Industrie und Bauern dazu auf, das Jahr-2000-Problem stärker zu beachten und entsprechende Mittel bereitzustellen. Unter anderem müsse zunächst ermittelt werden, wo es zu Zusammenbrüchen und Engpässen kommen könne und welcher Aufwand erforderlich sei, um dies zu verhindern. Dazu müssten Vorsorgepläne entwickelt sowie Prioritäten und klare Zuständigkeiten festgelegt werden.

    Eine FAO-Broschüre zum Jahr-2000-Problem ist im Internet unter http://www.fao.org/news/1999/990302-e.htm zu finden.


    Weitere Informationen:

    http://www.fao.org/news/1999/990302-e.htm


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Informationstechnik, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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