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Irakischer Junge kehrt nach Nierenoperation am Universitätsklinikum Heidelberg in seine Heimat zurück / Großzügige Spenden ermöglichen die Behandlung
Der zwölfjährige Haidar aus dem Irak kann nächste Woche wieder in seine Heimatstadt Kerbela zurückkehren, in die Schule gehen und mit seinen Freunden Fußball spielen. Vor vier Wochen war der Junge noch schwerkrank: Wegen einer angeborenen Missbildung der Harnwege und schweren Folgeschäden an den Nieren wurde Haidar am Universitätsklinikum Heidelberg operiert. "Wir sind glücklich darüber, dass die Behandlung erfolgreich war und Haidar in den nächsten Jahren ein weitgehend normales Leben führen kann", sagte Professor Dr. Franz Schaefer, Ärztlicher Leiter der Sektion Pädiatrische Nephrologie der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin, heute bei einem Pressetermin anlässlich der Verabschiedung Haidars.
Die Behandlung wurde von der AWD (Allgemeiner Wirtschaftsdienst)-Stiftung Kinderhilfe, Hannover, organisiert und finanziert. "Was uns ganz besonders freut: Großzügige Spenden ermöglichen außerdem die weitere medikamentöse und pflegerische Versorgung des Jungen in seiner Heimat", betonte Diplom-Psychologe Dirk Bethe von der Kinderklinik. So
übernimmt die AWD-Stiftung Kinderhilfe die Kosten von etwa 500 Euro für Medikamente, die Haidar in den kommenden drei Jahren braucht. Für denselben Zeitraum stiftet die Firma Coloplast GmbH, Hamburg, so genannte Urostomiebeutel für die Versorgung des künstlichen Harnleiterausgangs.
Ärzte entfernten eine zerstörte Niere und legten einen künstlichen Harnleiterausgang
Da bei Haidar die Urinausscheidung über die Blase nicht funktionierte, kam es zu gefährlichen Schädigungen der Nieren. Die Ärzte entfernten deshalb eine zerstörte Niere und legten einen künstlichen Harnleiterausgang. "Wenn die Nieren nicht mehr richtig arbeiten, führt dies außerdem zu schweren Folgeschäden, z.B. einem gestörten Knochenstoffwechsel und damit Wachstumsstörungen", erklärte Professor Schaefer. "Durch eine Behandlung mit Calcium und Vitamin D konnten wir diese Situation bereits deutlich verbessern. Auch die verbleibende Niere wurde bereits stark entlastet."
Zurück im Irak kann Haidar von einem Urologen in Bagdad betreut sowie per "Fernsprechstunde" weiterhin von den Heidelberger Ärzten und einem Kinder-Nephrologen in Dubai beraten werden. "In drei Jahren müssen wir dann neu entscheiden, wie es weitergeht. Es ist schwer abzuschätzen, wie lange diese Behandlung vorhält. In einigen Jahren wird der Junge eine Nierentransplantation oder eine Ersatztherapie durch Dialyse benötigen", blickt Professor Schaefer in die Zukunft.
Haidar freut sich jetzt erst einmal auf seine Familie und Freunde und ganz besonders auf sein Hobby: Fußballspielen.
Bei Rückfragen:
Diplom-Psychologe Dirk Bethe:
Telefon: 06221 / 56 23 96 (Sekretariat Pädiatrische Nephrologie)
E-Mail: dirk_bethe@med.uni-heidelberg.de
http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/index.php?id=15
Verabschiedung Haidars und Spendenübergabe in der Universitätsklinik für Kinder-und Jugendmedizin He ...
Foto: Medienzentrum Universitätsklinikum Heidelberg
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Organisatorisches, Personalia
Deutsch
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