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Wissenschaft
111. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM)
2. bis 6. April 2005 in Wiesbaden
Genetisch veränderte Pflanzen - Medizin direkt vom Acker
Wiesbaden - Mit dem neuen Gentechnikgesetz, das vor wenigen Wochen in Kraft getreten ist, hat sich die Bundesrepublik ein strenges Regelwerk für den Anbau genetisch veränderter Pflanzen auferlegt. Die aktuelle Diskussion um Chancen und Risiken der "Grünen Gentechnik" greift auch die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) auf: Während ihrer 111. Jahrestagung in Wiesbaden geht es in einer "Hotline-Session" um "Gentherapeutische Erfolge in der Pflanzenwelt". Unter Vorsitz von Professor Dr. rer. nat. Wilhelm Gruissem vom Institut für Pflanzenwissenschaften der Eidgenössisch Technischen Hochschule (ETH) Zürich diskutieren Experten dort mögliche medizinische Anwendungen von "Genpflanzen".
Wie der Züricher Biologe betont, gehen die Möglichkeiten der Grünen Gentechnik längst über die bekannten landwirtschaftlichen Anwendungen wie etwa "Bt-Mais" und "Round-up-ready-Soja" hinaus. Diese haben das Ziel, den Anbau der Pflanzen zu erleichtern und die Ausbeute zu steigern. Bt-Mais beispielsweise ist resistent gegen Schädlingsbefall, Round-up-ready-Soja widersteht dem Unkrautvernichtungsmittel "Round-up". Das stetig wachsende Verständnis der molekularen Prozesse in der Pflanze werde in naher Zukunft die biotechnologischen Möglichkeiten deutlich erweitern, so Gruissem. "Pflanzen mit erhöhtem Vitamingehalt, günstigerer Fettzusammensetzung und verringerter Allergenität sind heute bereits Realität", fasst er die Fortschritte der modernen Pflanzenzüchtung zusammen.
Welchen regulatorischen Hürden die Pflanzenforscher bei Entwicklung und Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen gegenüberstehen, verdeutlicht Professor em. Dr. Ingo Potrykus am Beispiel des mit Provitamin A angereicherten "Goldenen Reises". Diese Reissorte soll den weit verbreiteten Vitamin-A-Mangel in Asien lindern. Jährlich erblinden weltweit etwa 500.000 Menschen - meist Kinder -, da ihnen das Vitamin fehlt. Als Präsident des "Humanitarian Golden Rice Boards" setzt sich Potrykus deshalb seit 1999 für die Übertragung des Goldenen Reises in die Entwicklungsländer ein. Ein erster Feldversuch wurde Ende letzten Jahres in den USA abgeschlossen.
Mit Hilfe gentechnischer Methoden kann jedoch nicht nur der Nährstoffgehalt von Pflanzen verändert werden. Durch geeignete Abwandlungen können sie auch zu "Biofabriken" werden, die der kostengünstigen Herstellung von Impfstoffen und Medikamenten dienen. Ein Beispiel für das so genannte "molecular farming" sind Bananen, die Impfstoffe gegen verschiedene Krankheiten enthalten. Im Idealfall könnten die frisch an der Staude wachsenden "Impfchargen" die herkömmlichen und oft temperaturempfindlichen Impfstoffe ersetzen. Die Entwicklung solcher Substanzen ist in Deutschland nach dem neuen Gentechnikgesetz kaum noch möglich. Auch dies diskutieren die Experten auf dem Kongress. Wie Pflanzen als Produktionssystem für pharmazeutische Proteine verwendet werden können, erläutert Dr. Eva Stöge, Molekularbiologin von der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen, in der Hotline-Session.
TERMINHINWEIS:
Hotline-Session: Gentherapeutische Erfolge in der Pflanzenwelt
Montag, 4. April 2005, von 8.15 bis 9.45 Uhr, Saal 6/1
Rhein-Main-Hallen Wiesbaden
Vorsitz: Professor Dr. rer. nat. Wilhelm Gruissem (Zürich)
- Pflanzentechnologie und Ernährung - vom Konzept zur klinischen Relevanz, Wilhelm Gruissem (Zürich)
- Golden Rice - Gentechnisch verbesserte Vitamin A-Versorung stößt auf regulatorische Hürden, Ingo Potrykus (Magden)
- Pflanzen als Produktionssystem für pharmazeutische Proteine, Eva Stöger (Aachen)
Mittags-Pressekonferenz:
Montag, den 4. April 2005, 13.00 bis 14.00 Uhr
Rhein-Main-Hallen, Pressezentrum Raum 1
Professor Dr. med. Manfred Weber, Köln
Kongresspräsident
- Frühdiagnostik innerer Erkrankungen: Ist früh erkannt schon halb geheilt?
Univ.-Professor Dr. med. Jürgen Floege, Aachen
Direktor der Medizinischen Klinik II, Universitätsklinikum Aachen
Prof. Dr. med. Roland E. Schmieder, Nürnberg
Medizinische Klinik 4, Klinkum Nürnberg Süd
Dr. Dr. med. W. Kreußer, Duisburg
Marien-Hospital, Medizinische Klinik II
- Genpflanzen - Pflanzengene: Medizin direkt vom Feld?
Professor Dr. rer. nat. Wilhelm Gruissem, Zürich
Institut für Pflanzenwissenschaften, Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) Zürich
- Therapeutisches Klonen für Schwerstkranke: die "unethische" Rettung?
Professor Dr. med. Rudolf Jaenisch, Massachusetts
Whitehead Institute for Biomedical Research, Massachusetts
AKKREDITIERUNG:
_Ich werde den 111. Internistenkongress persönlich besuchen.
_Ich werde die Mittags-Pressekonferenz am Montag, den 4. April 2005, 13.00 bis 14.00 Uhr besuchen.
_Ich kann leider nicht teilnehmen. Bitte schicken Sie mir das Informationsmaterial für die Presse per Post /per E-Mail.
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Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM)
Pressestelle
Anna Julia Voormann
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Telefon: 0711/89 31-552
Telefax: 0711/89 31-167
E-mail: info@medizinkommunikation.org
Internet: http://www.dgim.de
Kongresshomepage: http://www.dgim2005.de
Vom 2. bis 6. April 2005:
Rhein-Main-Hallen, Pressezentrum, Friedrich-Ebert-Allee, 65185 Wiesbaden
Tel: 0611 144 203
Fax: 0611 144 403
Mobil: 0173 962 96 38
http://www.dgim.de Hompage der Gesellschaft
http://www.dgim2005.de Kongresshomepage
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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