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Wissenschaft
Vier junge Mediziner der Universitaet Wuerzburg wurden bei der Promotionsfeier der Medizinischen Fakultaet am 14. November mit Preisen oder Stipendien ausgezeichnet.
Der mit 3.000 Mark ausgestattete Promotionspreis der Fakultaet ging an Dr. Claus Cursiefen (28). Er habe eine experimentell sehr aufwendige Arbeit vorgelegt, die ihn "in einen groesseren Zusammenhang mit der internationalen Forschung" auf diesem Arbeitsgebiet stelle, wie Prodekan Prof. Dr. Klaus Wilms lobte.
Dr. Cursiefens Untersuchungen beschaeftigen sich mit den die Blutgefaesse von innen auskleidenden Zellen, dem sogenannten Endothel. Bei einem Blut- und Sauerstoffmangel, wie er beispielsweise durch ein die Adern verstopfendes Gerinnsel entsteht, verlieren die Endothelzellen an Energie. Loest sich das Gerinnsel, sei es spontan oder durch den Eingriff eines Therapeuten, muessen die an Energie verarmten Zellen ploetzlich mit der Beanspruchung durch den vollen Blutstrom fertigwerden. Diesen Vorgang hat Dr. Cursiefen simuliert und nach der kritischen Schwelle gesucht, bei der die geschwaechten Zellen die Belastung durch den wiedereinsetzenden Blutstrom noch verkraften.
Nach der Verleihung des Promotionspreises wurden zwei mit jeweils 12.000 Mark dotierte Stipendien aus der "Novartis-Stiftung fuer therapeutische Forschung" vergeben. Bislang als Stiftung der Sandoz AG bekannt, hat sich im Zuge der Fusion von Sandoz und Ciba-Geigy zur Novartis Pharma GmbH auch der Stiftungsname geaendert. Nicht geaendert hat sich der Stiftungszweck: Der Foerderschwerpunkt liegt weiterhin auf medizinisch-therapeutischen Forschungsprojekten im universitaeren Bereich. Die Stipendien, die in Wuerzburg verliehen wurden, sind fuer junge Forscher bestimmt, die am Anfang ihrer wissenschaftlichen Karriere stehen.
Dr. Martin Gasser von der Chirurgischen Klinik hat das Stipendium bereits 1996 erhalten - nun wurde seine offizielle Ehrung nachgeholt. Der 34jaehrige will weitere Erkenntnisse ueber die Abstossungsreaktion nach einer Duenndarm-Transplantation gewinnen. Dazu untersucht er die Reaktionen zwischen den Immunzellen des Spenders und des Empfaengers. Sein Ziel: diese Reaktionen vielleicht einmal so beeinflussen zu koennen, dass sich die Abstossungsreaktion wirkungsvoller als bisher unterdruecken laesst.
Der diesjaehrige Novartis-Stipendiat der Universitaet Wuerzburg heisst Dr. Florian Weissinger (34) und ist an der Medizinischen Poliklinik taetig. Er untersucht die chronisch myeloische Leukaemie. Bei dieser Krankheit fuehrt die Zusammenlagerung zweier Genabschnitte dazu, dass ein neues Eiweiss gebildet wird. Dr. Weissingers Arbeiten zielen darauf ab, das menschliche Immunsystem so zu stimulieren, dass es den neuen Eiweissstoff als fremd erkennt und in der Folge die Leukaemiezellen zerstoert.
Schliesslich erhielt Dr. Nikola Golenhofen (31) vom Anatomischen Institut 1.600 Mark aus der Wuerzburger Dr. Joseph-Schneider, Theresia-Stiftung. Diese wurde 1914 von dem Augenarzt Dr. Joseph Schneider errichtet und dient der "Foerderung des Studiums und der Bekaempfung der Volkskrankheiten". Die Volkskrankheit, mit der sich Dr. Golenhofen beschaeftigt, ist die Arteriosklerose. Bei deren Entstehung steht die Schaedigung der Zellen im Vordergrund, welche die Blutgefaesse von innen auskleiden. Diese sogenannten Endothelzellen koennen auf Stress reagieren: Nach einem Mangel an Sauerstoff zum Beispiel bilden sie Stressproteine, die eine Schutzfunktion fuer die Zelle ausueben. Kommt es erneut zu einem Sauerstoffmangel, sind die Zellen dann besser gegen diesen Stressfaktor gewappnet. Dr. Golenhofen will klaeren, ueber welchen Mechanismus die Stressproteine in Endothel- und Herzmuskelzellen eine Schutzfunktion ausueben.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Es wurden keine Arten angegeben
Deutsch
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